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Ignacio Giovanetti an der Gitarre und Fabricio Ferrari mit dem hölzernen Maul des Krokodils

Die tierischen Figuren entstehen im Laufe des Spiels

Eine Art clowneskes Duo – ohne rote Nasen – erscheint auf der Kultursommer-Bühne im Währinger Park. Zeitgleich wollen sie sich selbst ankündigen, der eine sein Gitarrenkonzert, der andere die eigene Kunstausstellung. Doch schon der Schuss Humor, den sie in diesen „Streit“ legen – und nicht zuletzt natürlich die Ankündigung – legen nahe: Das ist sozusagen ein Vorspiel zum gemeinsamen Stück „KonstukTIER“ der Theatergruppe „Die Kurbel“. Damit gastierten sie nun beim Wiener Kultursommer, leider nur ein Mal, aber im Herbst gibt es andernorts die Gelegenheit diese fantasievolle, kreative Geschichte zu erleben – Termine im Info-Block am Ende des Beitrages

Ignacio Giovanetti nimmt mit seiner Gitarre Platz vor dem Notenständer, Fabricio Ferrari stellt nach und nach einige zunächst wenige künstlerische Objekte auf die fünf weißen Podeste. Nach der „blauen Rakete“ präsentiert er eine „denkende Mandarine“ sowie einen „gestohlenen Weihnachtsbaum“. Fantasievoll und schräg geht es die folgende ¾ Stunde weiter.

Die Story

Die Geschichte nimmt Anleihe bei der Fabel „Die Strümpfe der Flamingos („Las medias de los flamencos“, 1918) des uruguayisch-argentinischen Schriftstellers Horacio Quiroga. Kürzest die Grundstory: Nattern (Schlangen) laden die Tiere des Urwaldes zum Fest am Flussufer. Alle machen sich auf den Weg. Die Flamingos suchen noch nach schicken Strümpfen…

Steck-Objekte aus Holz

Die schon genannten beiden Tierarten, aber auch Flamingos, Frösche, Krokodil, sogar ein Gürteltier – obwohl der Musiker spielt, daran zu zweifeln, dass ein solches gelingen könnte und alle anderen entstehen erst im Figurenspiel. Die eingangs genannten Objekte und viele weitere – alle aus Holz, gesägt und bunt bemalt von Susanne Richter & Emanuela Semlitsch, die auch Regie führte – werden erst durch Zusammenstecken im teils fast tänzerischen Figurenspiel zu den jeweiligen Wesen der Geschichte. Verwandeln sich mitunter dann nochmals. Erinnert ein wenig an die bunten blumenartigen Kunststoff-Steckteile. Die Objekte sind gleichsam Spielzeug aus Holz. Ein paar Mal baut Fabricio Ferrari auch den Titel der Theatergruppe ein, und treibt Musik oder Figurenspiel mit einer Art Kurbel voran.

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Zusammen-Spiel

So manche der Verwandlungen greifen ineinander mit der Livemusik des Gitarristen, der vor allem Tänze (vom Tango über Rag bis Mazurka) von Komponist:innen aus Argentinien, Brasilien, Paraguay, Uruguay und nicht zuletzt Spanien, hier eine Polka (!) von Francisco Tárrega spielt – letztere beispielsweise bei der Entstehung des Krokodils.

Die beiden Akteure auf der Bühne, die schon lange in Wien leben und hier künstlerisch tätig sind, kommen ursprünglich beide aus Uruguay und kannten das Ausgangsmärchen natürlich schon als Kinder – wie sehr viele in Südamerika. Und lassen mit ihrem Stück sowohl durch die Musik als auch die Elementen der Fabel das Publikum weit reisen – wenngleich es bei der Aufführung immer wieder durch lärmende stadtgärtnerische Maschinen im Park rausgerissen worden ist.

Follow@kiJuKUheinz

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