Vor lauter Punkten fast nichts mehr – oder sehr viel – zu sehen ;)

Was auf der ersten Doppelseite mit der riesigen Ziffer 1 und daneben einem großen grünen Kreis mit braunem Stängel – also einem stilisierten Baum beginnt, endet auf den Seiten 40/41 mit einer mehrfachen Ausklappseite – auf der zuletzt genannte – sowie der angrenzenden Seite 42 finden sich mehr als eine Million Punkte, genau 1,048.576. Wird wohl so sein – ich muss gestehen, ich hab’s genau angeschaut, aber sicher nicht nachgezählt 😉

Sven Völker hat das Bilderbuch „Eine Million Punkte“ erfunden und gestaltet. Er beginnt, wie schon oben beschrieben mit einem großen Punkt, danach folgen zwei – nämlich 1 +1, dann vier – da findest du vier rote Punkte in den beiden grünen angeschnittenen Kreisen. Und so weiter. Immer wird die vorangegangene Zahl hergenommen und verdoppelt. Bei 8 + 8 hast du einen Marienkäfer mit 16 großen schwarzen Punkten, bei 32 +32 64 kunterbunte unregelmäßig angeordnete, ab 4096 (2048 + 2048) werden die Punkte schon sehr klein und auf den beiden letzten – oben genannten Seiten könnte es vielleicht – bei ungenauem Schauen – so aussehen, als wären es einfach nur ein bisschen flimmernde Flächen. Die vielen Pünktchen erfordern die genannte Ausklappseite – die dann rund einen Meter lang/breit ist.

Irgendwie ergeben die Seiten mit den vielen Punkten fast so etwas wie Wimmelbilder, in die du eintauchen oder auf denen du etwas entdecken könntest.

Schach-Weizenkorn-Legende

Und das Buch erinnert an eine uralte Legende rund ums Schachspiel. Als dessen Erfinder, bzw. des indischen Vorläufers Tschaturanga gilt Sissa ibn Dahir. Um dem tyrannischen Herrscher Shihram sozusagen auf spielerische Art und Weise eine Lehre zu erteilen, erfand er das Spiel, in dem der König die wichtigste Figur ist – wenn der nicht mehr ziehen kann, ist die Partie verloren = schachmatt. Aber ohne all die anderen Figuren, die viel mehr können – ob Königin/Dame, Läufer, Springer, Turm oder Bauern – kann der König gar nichts. Dem Herrscher gefiel das Spiel und er wollte dessen Erfinder belohnen. Sissa verlangte scheinbar wenig: Weizenkörner – eines für das erste, zwei fürs zweite, vier fürs dritte und so weiter. Für jedes Feld sollte die Zahl der Weizenkörner verdoppelt werden.

Huch, wenn du das hier besprochene Bilderbuch durchblätterst, kannst du schon ahnen: Huch, das werden ganz schön viele Weizenkörner gewesen sein. Unbezahlbar, weit mehr als die Jahresproduktion von Weizen – eine 20-stellige Zahl und bei der Berechnung mit dem durchschnittlichen Gewicht eines Weizenkorns wären rund 730 Milliarden Tonnen des Getreides zusammengekommen 😉

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Sven Völker/ Helvetiq Verlag

Titelseite des Bilderbuchs „Eine Million Punkte“