Jugend Innovativ 2023 (Teil 9): Zum zweiten Mal wurde der Special Award Vorarlberg vergeben – vom Verein Jugend Vorarlberg forscht.
Zwei der Finalist:innen-Projekte und dazu zwei aus dem Halbfinale wurden ausgezeichnet. Für Platz 1 gab’s 2000 Euro, auf Platz 2 entfielen 1000 – siehe beide auch schon in der Kategorie Sustainability – sowie auf das Drittplatzierte Projekt 500 €, weiters gab es einen Anerkennungspreis in der Höhe von 500 Euro.
Photovoltaikzellen können nur sichtbares Sonnenlicht in Energie umwandeln. Damit bleiben die ultravioletten Strahlen ungenutzt. Das war der Ausgangspunkt für das Projekt von Tobias Ritter und Paul Luschnig aus der HTL im Vorarlberger Dornbirn. „Allzuviel an Details wollen wir nicht verraten, weil wir uns überlegen, unsere Methode patentieren zu lassen“, warnen sie Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…
Aber so viel wie in den Beschreibungen können sie dann schon preisgeben. Ausgehend von Erkenntnissen textilchemischer Optimierungen experimentierte das Schüler-Duo mit fluoreszierenden Beschichtungen von Solarzellen.
Dafür probierten sie verschiedene Stoffe aus, die sie als flüssige Lösungen auftrugen. Was noch nicht sehr praktikabel ist, aber Ritter und Luschnig wollen ja dranbleiben. So könnten Photovoltaik-Zellen künftig eine höhere Ausbeute an Energie erzielen.
Neues Leben für alte Akkus – das war der Grundgedanke für das Projekt ReCell der sechs Schüler:innen Martina Maksimović, Valeria Maksimović, Angelina Bauer, Mathias Mähr und Philipp Schiemer aus der HTL im Vorarlberger Dornbirn. Aus Sicherheitsgründen müssen Akkus in Notbeleuchtungen ausgetauscht werden, auch wenn sie noch länger Strom geben (können). Oft sind sie sozusagen noch zu 90 % gefüllt. Vergleichbar ist dies mit Lebensmitteln, deren Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten aber noch länger genießbar sind. So erklären die Jugendlichen dem Reporter das Prinzip.
Und so sammelten sie solche Akkus, Unternehmen haben Tausende davon, die sie kriegen könn(t)en. Die Dornbirner Schüler:innen spannten mehrerer solcher Akkus zu einem Speicherelement für Solarenergie zusammen und mehrerer solcher „Batterien“ zu ganzen Laden und mehrerer solcher Laden zu einem ganzen Kastl. Dieses Ding nannten sie ReCell, das mehrere Kilowattstunden Sonnenstrom speichern kann.
Ihr Batteriemanagment-System ist so ausgetüftelt, dass sich die Zellen bei drohender Überhitzung abschalten und auch anzeigen, wenn einer der Akkus tatächlich am Ende angelangt ist. Dann reicht es, diesen einen Akku auszutauschen und schon kann das ganze Element wieder funktionieren.
„Wenn es klappt, gründen wir vielleicht eine Firma mit der wir diese Solarbatterien herstellen und vertreiben“, verraten die Jugendlichen noch am Ende des Interviews.
Im Projekt Ceres Plantory lassen Marie Schrotte, Angelina Rupp, Fabian Stitny und Jenny Lampert aus der Rankweiler HTL Pflanzen ohne Erde in „hängenden Gärten“ wachsen. „So beziehen die Wurzeln die Nährstoffe gleich direkt aus dem Wasser“, erklären die vier Schüler:innen das Prinzip ihrer Anbaumethode Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… Da die vier Jugendlichen ja eine technische Schule gewählt haben, „füttern“ sie die Pflanzen aber nicht nur mit nährstoffreichen flüssigen Lösungen, sondern verknüpfen ihre vertikale Farm mit High-Tech wie pH-, Licht- und Wassertemperatursensoren, diversen Aktoren und einem Mikrocontroller über den die „Fütterung“ und Beleuchtung gesteuert werden kann. Und diese Steuerung lassen sie wieder künstlich intelligent selbst lernen für das beste Wachstum der Pflanzen.
Noch ist der Prototyp ein Riesenungetüm, das die vier Schüler:innen unmöglich von Vorarlberg nach Wien zum Jugend-Innovativ-Bundesfinale mitnehmen hätten können, weshalb es „nur“ Bildschirmpräsentationen und Fotos gab. Ob sie selber an der weiteren Professionalisierung und Minimierung von Ceres Plantory arbeiten werden, ist noch offen.
Du stehst im Einkaufszentrum, Supermarkt, Lebensmittelgeschäft usw. und wenn du zu Hause bist, kommst du drauf: „Hach, Milch hätte ich eh noch gehabt, dies und das ebenfalls, dafür hätte ich …!?“ Und dann kommt’s in der Folge oft dazu, dass manches das zu viel ist, auch noch schlecht wird und im Müll landet. Letzteres passiert allzu oft. Um dem wenigstens ein bisschen entgegenzuwirken – und obendrein Geld zu sparen – haben Bastian Fleischer und Katharina Seeberger aus der höheren technischen Lehranstalt Rankweil – klar in Vorarlberg, handelt es sich hier ja um den Special Award von Österreichs westlichstem Bundesland – eine App entwickelt. In „Foody me“ scannst du die Strich-Codes der gekauften Lebensmittel – gibst am besten noch das Ablaufdatum ein, hältst die Liste aktuell und schon hast du beim Einkaufen stets einen Überblick – nicht nur beim Einkaufen. Du kannst der App auch „beibringen“, dass sie dich aufmerksam macht, dass dies oder jenes nur mehr zwei, drei Tage (mindestens) haltbar ist.