Interview mit dem „Vater“ von „teatro“, Norberto Bertassi, der für „Anne of Green Gables“ die Musik schuf und Annes Pflegevater spielt.
Nach der Voraufführung vor Publikum am Vorabend der Premiere bat Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… den Gründer von „teatro“, Norberto Bertassi, der immer auch selbst eine kleine, in diesem Jahr sogar eine größere Rolle im jeweiligen Musical spielt, zum Gespräch.
KiJuKU: Ich habe gehört, dass Sie ein Begründer der Theatergruppe „teatro“ sind. Wie kam Ihnen die Idee dazu?
Norberto Bertassi: Ich habe immer schon gerne mit Kindern Theater gemacht. Man hat mir, wie ich selber jung war, gesagt: „Du wirst einmal, wenn du groß bist, viel mit Kindern arbeiten. Der Wahrsager hat das anscheinend wirklich vorausgesagt. Ich bin damals schwer krank geworden zu der Zeit, wo ich gerade in „Elisabeth“ bei den Vereinigten Bühnen gespielt habe. Plötzlich war ich in einer Lebenskrise und habe nicht mehr gewusst, was ich machen soll. Mir wurde aber ein Kompositionsstudium finanziert. Während ich studiert habe, habe ich in Mariensee am Wechsel (Niederösterreich) auf einem Bio-Bauernhof gewohnt, weil ich Asthmatiker bin, was auch der Grund war, wieso ich nicht mehr auf der Bühne stehen konnte. Und da ist mir die Idee gekommen. Ich habe dem Bauern vom Theater mit Kindern erzählt und er hat vorgeschlagen, es gleich hier auf dem Bauernhof zu machen. Die Theaterwerkstatt ist entstanden, die Gruppe gewachsen und wir sind von Mariensee zu anderen Spielorten näher nach Wien gekommen. Am Schluss sind wir dann in Mödling gelandet.
KiJuKU: Was ist das Besondere an der Arbeit mit Kindern?
Norberto Bertassi: Erstens einmal sehe ich es als meine Aufgabe, Talente zu entdecken und zu fördern. Nicht nur von mir, sondern auch von „teatro“. Wir haben schon viele wirklich tolle Leute entdeckt. Zum Beispiel ist der kommende „Falco“, ein ehemaliges Kind von uns – Moritz Mausser. Das war die größte Leistung unserer ehemaligen Kinder. Gleich einmal eine riesige Hauptrolle in einem großen Theater. Es gibt aber auch andere, die in Deutschland spielen. Wir wollen ja – viele von uns (Kernteam) sind schon bisschen älter -, weitergeben, was wir gelernt haben und am besten gibt man es den Kindern weiter. Die sollen es dann auch wieder weitergeben.
Und uns ist wichtig, jetzt in dieser Zeit, wo alles online ist, dass wir Live-Theater fördern. Denn das ist ein wunderschönes Medium, gerade für Kinder, weil sie können ihre Emotionen viel leichter zeigen als am Computer oder im Kino. Im Theater spürt man einfach den Menschen mehr.
KiJuKU: Glauben Sie, dass sich viele junge Menschen in der Figur der „Anne“ wiederfinden können?
Norberto Bertassi: Ich glaube schon. Vor allem Ausgegrenzte, Andersfarbige und Menschen anderer Religionen oder aus einem anderen Land. Also alle, die nicht traditionell Österreicher sind, werden sich schon identifizieren. Obwohl wir eigentlich in einer Welt leben, wo jeder von allem alles weiß, und trotzdem versucht man, bestimmte Vergangenheiten aufrechtzuerhalten Das eine Lied „Alles ist Veränderung“ haben wir gerade gehört.
KiJuKU: Wie würden Sie „teatro“ mit einem Satz oder einem Wort beschreiben?
Norberto Bertassi: Herzlichkeit/ mit offenem Herzen.
Das Interview führte Stefanie Kadlec, 17, die derzeit bei KiJuKU in den Journalismus hineinschnuppert.
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