KiJuKU-Interview mit Doruk Özgüler (11) aus Istanbul (Türkei), Stadt auf zwei Erdteilen.
Doruk Özgüler (11) aus Istanbul hat sich am letzten Tag vor Einsendeschluss an den Bewerb erinnert. „Dann bin ich mit meiner Familie raus gegangen. Ich hab sie gebeten, dass sie sich alle stark an den Händen fassen, um eine feste Gemeinschaft zu zeigen.“ Die sieht so stark aus, dass da durchaus sogar ein schwerer Mensch drauf sitzen oder gar stehen könnte. Oder eine schwere Last getragen werden kann.
Zum ersten Mal in einem Camp und auch zum ersten Mal in einem anderen Land. „In der ersten Nacht konnte ich nicht schlafen, weil es so viele Hornissen und Spinnen gab. Aber die waren dann weg und seither schlafe ich gut.“
In der Schule mag Doruk Özgüler am liebsten Turnen, Kunst, vor allem zeichnen und Biologie. „Mikroskopieren finde ich spannend. Wir haben schon Bienen und Fliegen in der Schule unter dem Mikroskop angeschaut, aber keine Hornissen.“
In der Freizeit spielt er am liebsten Fußball, „ich spiel in einem Verein, meistens am linken Flügel. Das Training vermisse ich hier im Camp schon ein bisschen. Wir spielen zwar hier auch Fußball, aber nicht so professionell.“
Beim nachmittäglichen Besuch einiger der Kinder in einem Senior:innenheim, sei er glücklich gewesen, weil sie gemeinsam die älteren Leute mit Gesang und Tanz erfreut haben. „In Istanbul gehe ich auch öfter mit meiner Familie in ein Haus für ältere Menschen, um sie aufzuheitern.“
Im Wiener Heim war auch ein alter Mann, der aus Yozgat (viele der ersten Arbeiter, die Österreich aus der Türkei angeworben hat kamen aus dieser Gegend) war. „Ich hab ihm, er heißt Halit, versprochen, wenn ich nächstes Jahr wieder zum Camp darf, werde ich ihn wieder besuchen.“