Einige Kinderstimmen zum diesjährigen Musical-Geschenk der Wiener Kinderfreunde an Tausende Kinder: „Die Omama im Apfelbaum“.
„Sehr cool, weil so viel Fantasie dabei war“, fand Enzo die Musical-Version des Kinderbuchklassikers „Die Omama im Apfelbaum“ im Wiener Raimund Theater. Ariana wählte im Gespräch mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… die selben eben zitierten ersten beiden Wörter, aber ihr Argument war „die Musik, weil es eben ein Musical ist und auf der Bühne nicht nur geredet wird“. Lucy begeisterte vor allem, „dass Andi am Ende beide Omas hat – die ausgedachte und alte Frau, die jetzt seine neue Nachbarin ist“.
Die beiden zuletzt Genannten posierten auch mit dem Plakat des Programmheftes vor einem Banner der Wiener Kinderfreunde im mit roten Teppichen ausgelegten Gang des 1. Ranges des auf Musicals spezialisierten Theaters.
Seit rund 40 Jahren schenken die Wiener Kinderfreunde Tausenden Kindern – und Begleitpersonen, so genug Tickets vorhanden, jeweils ein Musical. Meist waren es eigens dafür geschriebene und komponierte. Nun wurde dieses musikalische Bühnengeschenk neu aufgestellt – Bücher aus dem Jungbrunnenverlag dienen als Vorlage, ein weitgehend neues Team inszeniert, textet, komponiert, spielt, singt und tanzt.
Den Auftakt machte – wie schon erwähnt – „Die Omama im Apfelbaum“ vom Erfolgsduo Mira Lobe und Susi Weigel, die zu sehr vielen Büchern der genannten Autorin die Illustrationen kongenial anfertigte – Buchbesprechung hier unten verlinkt.
Übrigens innerhalb ganz kurzer Zeit und teils überschneidend: Klassiker mit ausgedachten Protagonist:innen. Während es hier die von Andi fantasierte Omama ist, spielt in Christine Nöstlingers „Rosa Riedl Schutzgespenst“ die Hauptfigur (bis Jahresende im Dschungel Wien). Und dort spielte kürzlich in „Südpol.Windstill“ der Geist des Antarktisforschers Robert Falcon Scott eine große Rolle.
Obwohl vor 60 Jahren geschrieben, zeichnet sich auch dieses Lobe-Buch durch eine große Zeitlosigkeit aus – wirkt heut genauso modern und spannend wie 1965 als es erstmals erschienen ist. Und: In gewisser Weise war es der damaligen Zeit weit voraus: Diese Omama, die sich Andi ausdenkt und die er in seinem täglichen Rückzugsort im Apfelbaum eines Tages vorfindet, ist eine höchst moderne Frau, abenteuer- und lebenslustig allen – selbst heute oft noch verbreiteten Oma-Klischees zum Trotz.
Für die schwungvolle, kurzweilige, abwechslungsreiche und spannende Inszenierung sorgt das gesamte Ensemble auf und hinter der Bühne: Regisseurin Caroline Richards (auch künstlerische Leiterin), Choreograf Reinwald Kranner (der auch selbst zwei Rollen übernimmt – Andis emanzipierten, kochenden Vater sowie die schreckschraubige, kinderhassende Nachbarin Frau Säu(b)erlich, die Live-Musiker Michael Hecht (Keyboard und musikalische Leitung), Patrick Walter (Gitarre), Bassist Lukas Rappitsch und Schlagzeuger Lukas Schlintl und natürlich die singenden und tanzenden Schauspieler:innen:
Tania Golden taucht spät als die bei der Schreckschrauben-Nachbarin einziehende nette, liebevolle Frau Fink auf, die zur zweiten, der realen (Ersatz-)Oma für Andi wird. Golden spielt aber auch die Piratenkapitänin. In dieser Szene verwandeln sich mit Ausnahme des Andi-Darstellers Paul Clementi und der Apfelbaum-Oma-Spielerin Elena Schreiber alle anderen in Pirat:innen, sogar die Musiker.
Stella Kranner wie ihr Vater Reinwald schon seit viiiiielen Jahren Teil des weihnachtlichen Kinderfreunde-Musicals, schlüpft vor allem in die Rolle von Christl, der älteren Schwester von Andi, die auch ein paar Eigenschaften von Andis nur im Buch vorkommenden Bruder Jörg übernimmt. Sie spielt aber auch eine Möbelpackerin und natürlich eine Piratin. Als Christl hat ihr Stephan Lack (Text der Bühnenfassung & Regieassistenz), der sich weitgehend an die Buchvorlage hält, eine neue Szene auf den Leib geschrieben. Es dreht sich in der Familie ja fast alles nur um Andi und seine (ausgedachte) Omama im Apfelbaum. Sie engagiert sich nun gegen die Klimakrise und organsiert eine Demo mit. Eine mitreißende Szene, die besonders viel Anklang beim Publikum fand.
Ungefähr gleich viel wie die Szene, in der die Omama singend beklagt, „Was Kinder alles nicht dürfen: / beim Trinken schlürfen; … / das Teller-Abschlecken, / das Zunge-Rausstrecken – / sind streng untersagt! / Und wem das behagt, / der soll ruhig brav sein / und ein folgsames Schaf sein! / Mir jedenfalls behagt es nicht. / Punktum. Hier endet das Gedicht.“
Bei der Premiere am 8. Dezember 2024 – gespielt wird an den Sonntagen bis 28. Dezember 2024 (Details in der Info-Box am Ende des Beitrages) – gab es übrigens mehrfach Szenenapplaus, am Ende großen fast nicht enden wollenden Applaus.
Auch wenn dieses – wie die meisten Mira-Lobe-Bücher zeitlos ist, manche (technische) Veränderung kann getrost ausgeklammert werden: Geschichten funktionieren durchaus auch ganz ohne Handys. Aber wenn der Begriff Drohne natürlich auch für männliche Bienen steht und das im Text auch erklärend vorkommt, heutzutage verbindet wohl (fast) jede und jeder damit die kleinen ferngesteuerten Fluggeräte meist mit Kameras. Da hätte eine dazu hergestellte vielleicht auch witzige Verbindung ganz gut getan – wie die ein wenig kopfschüttelnde Reaktion vieler im Publikum nahelegte. „War sogar geplant“, meinte Text-Autor und Regie-Assistent Stephan Lack zu KiJuKU.at – „haben wir dann aber wieder rausgestrichen, vielleicht bauen wir’s wieder ein“.
Wandlungsfähig zeigt sich auch Kathrin Fuchs als Andis Mutter, Piratin und Möbelpackerin. Last but not least: Elena Schreiber ist die wilde, fantasievolle, abenteuerlustige Großmutter im Baum, bei deren Aktionen das berühmte Lied „meine Oma fährt im Hühnerstall Motorrad in den Kopf einschießt. Und der 22-jährige Paul Clementi ist ein wunderbarer Andi, der seinen Glauben an die Kraft der Fantasie ausstrahlt – was er auch im Interview mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… verrät – Link dazu weiter unten.
Neben den menschlichen Schauspieler:innen gibt es auch einen „tierischen“: Eine von Rebekah Wild gebaute Hunde-Puppe, die abwechselnd von den Darsteller:innen als Art Stab-Marionette offen geführt wird (Puppencoach: Angelo Konzett). In Anlehnung an Frau Finks „Zwitscheriche“ (die Kanrienvögel) sowie – nur im Buch die Schwimmeriche im Aquarium – nennt Andi den Hund Bellerich.
Für Bühne, Kostüme und Maske ist Alois Ellmauer – und ein ganzes Team – verantwortlich. Wobei einen Teil des Bühnenbildes bauen die Schauspieler:innen mit ihren Körpern – etwa ein ganzes Rennauto 😉
Alle Gratis-Karten sind vergeben, es gibt hin und wieder die Chance, dass Karten zurückgegeben werden, weil die entsprechenden Kinder dann doch nicht zur Vorstellung kommen können – das ist auf der unten verlinkten Kinderfreunde-Kindermusical-Site zu sehen (in der Infobox).
(Nicht nur) für jene, die keine Karte mehr bekommen, sondern für alle, vor allem auch Kinder, die zu weit weg vom Raimund Theater wohnen, haben die Wiener Kinderfreunde ein eigenes Gewinnspiel gestartet, bei dem insgesamt 50 Exemplare des Buches aus dem Jungbrunnen-Verlag verlost werden.
Zeichne, welches Abenteuer du gerne mit einer Fantasie-Oma erleben würdest. Scanne dein Bild oder mach – mit dem Handy – ein Foto davon und schicke es per eMail ein – Details siehe Info-Box am Ende des Beitrages.
Musical nach dem Buch von Mira Lobe und Susi Weigel (Illustration)
Künstlerische Leitung & Regie: Caroline Richards
Text der Bühnenfassung & Regieassistenz: Stephan Lack
Komposition & musikalische Leitung: Michael Hecht
Darsteller:innen
Andi: Paul Clementi
Omama im Apfelbaum: Elena Schreiber
Andis Schwester Christa / Piratin / Möbelpackerin: Stella Kranner
Andis Mutter / Piratin / Möbelpackerin: Kathrin Fuchs
Andis Vater / Nachbarin Frau Säuberlich / Smutje (Koch am Piratenschiff): Reinwald Kranner
Neue Nachbarin Frau Fink / Piratenkapitänin: Tania Golden
Musik
Keyboard (und Leitung): Michael Hecht
Gitarre: Patrick Walter
Bass: Lukas Rappitsch
Schlagzeug: Lukas Schlintl
Choreographie & Schauspieler: Reinwald Kranner
Bühnenbild, Kostümbild & Maske: Alois Ellmauer
Puppenbauerin: Rebekah Wild
Puppencoach: Angelo Konzett
Bühnentechnik: Michael Raab, Matthias Forster
Technische Leitung: Yvonne Schrittesser
Beleuchtungstechnik: Martin Hartner
Tontechnik: Harald Nebel
Künstlerische Produktionsleitung: Reinfried Schieszler
Maske: Monika Viehauser
Ankleide: Bernadette Skoda, Helena Friedl, Sandra Reisner
Schnürboden: Rafaela Schwarz
Requisite: Mary-Jane Fritsch, Laura Egger, Claudia Schneider
Inspizienz: Liane Schmid
12., 18., 28. Dezember 2024
14 Uhr
Raimund Theater: 1060, Wallgasse 18 – 20
eigentlich ausgebucht, mitunter kommen Restkarten zurück
WienerKinderfreunde -> Musical-Tickets
Zeichne, welches Abenteuer du gerne mit einer Fantasie-Oma erleben würdest. Scanne dein Bild oder mach – mit dem Handy – ein Foto davon und schicke es an
tamina.fischer@wien.kinderfreunde.at
mit dem Betreff „Gewinnspiel Omama“
Einsendeschluss: 28. Dezember 2024, 23.59 Uhr
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