Aktion beim U- und S-Bahnknoten Wien-Mitte für die Freilassung politischer Gefangener, insbesondere Journalist:innen.
„Freiheit für alle politischen Gefangenen in der Türkei!“. „Hoch die internationale Solidarität“, „Solidarität heißt Widerstand – Kampf dem Faschismus in jedem Land!“ Hin und wieder rief ein halbes Dutzend Aktivist:innen vor der Mall in Wien-Mitte diese Solgans. Dazwischen erzählten Rednerinnen und Redner den Grund für die Aktion mit Zelt, Transparenten, Flugblättern und den genannten Sprech-Chören.
In der Türkei lässt der autokratisch herrschende Präsident Recep Tayyip Erdoğan immer wieder politische Widersacher einsperren, darunter auch Journalist:innen. Eine davon ist Sevda Perihan Erkılınç, die knapp vor dem 1. Mai eingesperrt wurde, im Frauengefängnis B-6 in Bakırköy. Unter anderem wurde ihr vorgeworfen unter dem „Codenamen“ Sevda verbotenen Aktionen zu initiieren. Dabei ist dies ihr zweiter Vorname, für dessen Eintragung in amtliche Dokumente sie schon lange kämpfte, wäre als nicht besonders konspirativ. Sie ist Reporterin der linken Zeitung Özgür Gelecek (freie Zukunft). Anklageschrift gibt es auch nach zwei Monaten noch nicht.
„Es ist weder ein Verbrechen noch kann man damit terrorisieren, Nachrichten für eine Zeitung zu berichten, die die Stimme der Unterdrückten, Arbeiter, Frauen und LGBTI+-Personen ist.“ Schreiben der Wahrheit sei ein legitimes Recht, journalistische Tätigkeit dürfe nicht bestraft werden, wird ein Schreiben von ihr an die Öffentlichkeit zitiert.
„Die inhaftierte Journalistin erinnerte daran, dass viele Journalisten im Land aufgrund ihrer beruflichen Tätigkeit im Gefängnis sitzen, und erklärte, dass selbst grundlegende Rechte in der Türkei unter Druck stünden.
Erkılınç hingegen sagte, dass die Täter von Femiziden oft freigelassen würden und argumentierte, dass Femizide durch Straflosigkeit gefördert würden. Sie nannte das Beispiel von Bahar, die von ihrem Ex-Mann in Şişli getötet wurde“, schreibt das unabhängige Kommunikationsnetzwerk (bağımsız iletişim ağı)
Obendrein wird im Gefängnis nicht auf ihre Erkrankungen – Asthma und Zöliakie – eingegangen, und somit ihre Gesundheit massiv gefährdet.
Drei der Aktivist:innen haben gelbe Warnwesten an – mit der Aufschrift Hungerstreik. Aus Solidarität mit eingesperrten Journalist:innen läuft in der Türkei ein Hungerstreik, in Österreich verweigern die drei für drei Tage die Nahrungs-Aufnahme.
Übrigens sitzt seit mehr als drei Monaten auch der gewählte Oberbürgermeister von Istanbul, Ekrem İmamoğlu, seit mehr als drei Monaten im Gefängnis. Er, dessen Wahl 2019 von der türkischen Regierungspartei AKP angefochten worden war und der in der Wiederholung eine noch größere Mehrheit der Stimmen (Vorsprung rund 800.000) von den Wähler:innen bekam, gilt als aussichtsreicher Gegenkandidat bei künftigen Präsidentschaftswahlen.
bianet.org -> gazeteci-perihan-erkilinc
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