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Die Radler aus Wismar kamen mit ihren "Drahteseln" in den Hörsaal
Die Radler aus Wismar kamen mit ihren "Drahteseln" in den Hörsaal
15.07.2025

Als Mittel gegen Kriege und für Völkerverständigung gegründet…

Kinderuni-Wien-Lehrveranstaltung zu 80 Jahren UNO mit reger Beteiligung der Jung- und Jünst-Studierenden.

Nach dem fröhlich-feierlichen Empfang der Friedensradler von der Kinderuni Wismar (Deutschland – Link zu einem Bericht darüber unten am Ende dieses Beitrages) wanderten die Jung- und Jüngst-Studierenden hinein ins Hörsaal-Zentrum zur Lehrveranstaltung „Für Frieden und Zusammenarbeit: 80 Jahre UNO“ mit der Jus-Professorin Irmgard Marboe vom Institut für Europarecht der Rechtswissenschaftliche Fakultät der Uni Wien, die sich auf Völkerrecht spezialisiert hat.

Doch bevor’s los ging, kamen die Jung- und Jüngst-Student:innen zuerst einmal an zwei Tischen mit Karton-Burgen vorbei, die andere Kinderuni-Studierende in einer Lehrveranstaltung über Projektmanagement gebaut hatten. Wobei Burgen ja nicht unbedingt fürs völkerverbindende Miteinander oder Frieden stehen – mit Ausnahme von Schlaining im Burgenland, die seit mehr als 40 Jahren Heimat des Österreichischen Friedenszentrums ist (Besprechung zu einem Bilderbuch rund um diese Friedensburg unten am Ende dieses Beitrages).

Wenigstens miteinander reden

Die Friedensradler brachten ihre Fortbewegungsmittel mit in den Hörsaal und wurden zunächst auch hier noch einem mit einem kräftigen Uni-Applaus – auf die Tische klopfen bzw. trommeln – begrüßt. Dann aber konnte die Professorin loslegen – mit einem – fast aufgelegten – Gag in der ersten Präsentationsfolie. Das gleichnamige Kartenspiel vs. weltumspannendes Logo der Vereinten Nationen, also des Vorlesungs-Gegenstandes UNO. Die wurde 1945 als Lehre aus dem mörderischen zweiten Weltkrieg mit rund 60 Millionen Toten gegründet, um künftig Kriege zu verhindern. „Wie können Länder zusammenarbeiten, damit nie wieder Krieg ist und es mehr Gerechtigkeit gibt?“, lautete der Untertitel der Vorlesung.

Auch nach 80 Jahren ist das allerdings leider noch immer nicht gelungen. „Aber wenigstens, so die Überlegung, reden die Vertreter:innen der meisten Länder miteinander“, skizzierte die Völkerrechtlerin den  Grundgedanken der UNO, die immerhin in Wien auch mit einigen ihrer Spezialorganisationen einen ihre Sitze – neben der Zentrale in New York sowie in Genf und Nairobi – hat.

193 Mitglieder

Die Weltbevölkerung auf wenige gezeichnete junge Menschen auf einem Kinderspielplatz – mit daneben geschriebenen Gegensatzpaaren wie beispielsweise mit Boot oder nicht als Symbol für Länder, die am Meer liegen und Binnenstaaten andererseits. Die Flaggen aller 193 Mitgliedsländer führte zu einer der ersten Fragen eines Kinderuni-Studenten, ob es auch Länder gibt, die nicht zur UNO gehören und warum. Als Beispiel nannte Marboe Kosovo, „weil es von vielen anderen Ländern nicht als eigener Staat anerkannt wird“. Und schon die nächste Kinderhand in der Höhe und der Aussage eines Kindes, dass dies auch für Palästina gelte.

Sehr rege Beteiligung

Wie weit in die Erde gehört Land zu einem Staat wurde gefragt – bis zum Erdmittelpunkt kam die klare Antwort der Vortragenden, die für die folgende Frage wie weit in die Höhe das Staatsgebiet reiche, erklärte, dass die Länder der UNO schon 1957 darüber streiten, ob bis in eine Höhe von 100 Kilometern oder doch weniger. Als eines der Kinder meinte bis weit hinein ins Weltall, konterte ein anderes: „Aber die Erde dreht sich ja und das Weltall nicht.“

17 Nachhaltigkeitsziele

Natürlich durften die 2015 beschlossenen allumfassenden 17 Nachhaltigkeitsziele bis 2030 – übrigens sind die Radler von der Kinderuni Wismar bis Wien in 17 Tagesetappen unterwegs gewesen 😉 – genauso wenig fehlen wie der Hinweis auf die Kinderrechtskonvention.

Die Mitarbeit der Kinderuni-Student:innen war hier – wie in praktisch allen anderen Lehrveranstaltungen so intensiv, dass gar nicht alle Fragen bzw. oft auch Ergänzungen, Anmerkungen usw. geäußert werden konnten – die Zeit war zu kurz.

kijuku_heinz