Erdmännchen Tafiti nach rund zwei Dutzend Buch-Abenteuern demnächst erstmals in einem Kinofilm.
„Ein befreundeter Drehbuchautor, Nicholas Hause, und ich hatten tatsächlich schon 2016 – 2013 haben wir mit Tafiti angefangen – die Idee, ob wir da nicht einen Film draus machen können“, sagt Julia Boehme im Video-Online-Interview mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… rund eine Woche vor dem Kinostart von „Tafiti – Ab durch die Wüste“.
Sie denkt sich die Abenteuer des Erdmännchens und des tierischen Kosmos rund um diesen kleinen Helden seit mehr als zwölf Jahren aus. Wobei der zündende Funke, auch das verrät sie im Interview, von der Illustratorin Julia Ginsbach kam – aber mehr dazu im Interview, der als eigener Beitrag demnächst hier erscheint und dann verlinkt wird.
Dieser Artikel hier dreht sich um den Film, nur noch so viel von der Autorin, die auch gemeinsam mit dem schon genannten Haus gemeinsam das Drehbuch verfasst hat: „Wir haben beschlossen, in dem Film eine eigene Welt aufzumachen. Die Savanne ist schon in den Büchern etabliert. Wir haben Tafiti in die namibische Wüste, die ja nebenan liegt, geschickt, um dort Abenteuer zu erleben.“
Auch wenn Omama in der Erdmännchen-Höhle gefährliche Tiere nur mit ihren Pfoten als Schattenspiele an die Wand wirft, Opa warnt seine Sippe praktisch andauernd vor anderen Tieren. Selbst Schmetterlinge seien gefährlich – weil sie die Aufmerksamkeit auf sich ziehen und von Gefahren ablenken. Sie sollten einfach nur unter sich bleiben, predigt er ständig. „Vergiss nicht, alle Tiere sind gefährlich, halte dich von Fremden fern!“
Dass Tafitis bester Freund kein Erdmännchen, sondern ein Pinselohrschwein namens Pinsel ist, wissen sicher alle, die schon das eine oder andere von Boehme und Ginsbach aus dieser Welt gelesen haben.
Bald nach Beginn dieses Animationsfilms, der übrigens zuerst auf Englisch gedreht wurde, wie Regisseurin Nina Wels in einem weiteren Interview mit KiJuKU erzählt – auch das ein eigener Beitrag -, rettet Tafiti den Freund aus den Adler-Klauen, bringt ihn nach Hause. Pinsel passiert ein Missgeschick, in dem er eine giftige Schlange vom Baum holt. Die beißt Opa. Der liegt sterbenskrank darnieder. Da ist sie wieder, Opas Regel!
Eine Legende besagt aber, eine blaue Blume am Ende der Wüste, habe besondere Heilkräfte. Also macht sich Tafiti auf den Weg. Nach dem Erlebnis mit Pinsel will er das alleine tun und sicher nicht mit dem (Ex-)Freund. Der lässt sich – gerade aus schlechtem Gewissen – nicht abschütteln. Und das ist, wie sich im Laufe der nicht ganz 1½ spannenden, immer wieder aufregenden Kino-Stunden herausstellen wird, dann auch gut so.
Und natürlich gibt’s trotz aller Gefahren ein Happy End, so viel darf sicher verraten werden, war wohl auch von Anfang an klar. Und auch, dass Tafitis Neugier und Bereitschaft, Freundschaften über Erdmännchens Grenzen hinaus zu schließen, besser ist als Opas Regel, sich von Fremden unbedingt fernzuhalten!
Die Arbeit an dem Film, die – auch aus dem Interview mit Nina Wels – drei Jahre gedauert hat, liefert aber nicht nur spannende Abenteuer, sondern immer wieder auch atemberaubende Bilder. Selbst auf dem kleinen Laptop-Monitor, auf dem KiJuKU den Film vor den Interviews anschauen durfte, vermittelt sich die schier endlos wirkende Weite der Wüste in vielen Einstellungen. Ebenso die fast unerträgliche Hitze und der Mangel an trinkbarem Wasser, die mitunter spürbar heftiger wirken als die direkte Bedrohung durch Fressfeinde (Charakter Design: Peter Oedekoven; Set Design: Paul Kolvenbach). Die Musik (Carsten Rocker) verstärkt die starken Bildimpressionen.
Wer vielleicht schon vor dem Kinostart alle Abenteuer des Film kennen will, kann schon davor das Buch zum Film lesen. Oder aber auch nach dem Kinobesuch das eine oder andere noch nachlesen, oder sich vorlesen lassen und so manche der beeindruckenden Bilder der Dauer-Illustratorin der Tafiti-Werke betrachten. Das Buch endet übrigens mit einer Doppelseite auf der eine stilisierte Landkarte der realen Wüste Namib (an der afrikanischen Südwestküste) abgebildet ist – mit den 16 Stationen der einzelnen Kapitel des Buches bzw. Films.
80 Minuten; ohne Altersbeschränkung
Deutschland 2025
Hauptbesetzung, Synchronstimmen
Tafiti: Cosima Henman
Pinsel: Bürger Lars Dietrich
MKonga: Dustin Semmelrogge
Adler: Simon Werner
Opapa: Thomas Schmuckert
Stab
Regie: Nina Wels
Drehbuch: Julia Boehme, Nicholas Hause
Vorlage: Nach der Kinderbuchreihe „TAFITI“ von Julia Boehme und Julia Ginsbach
Musik: Carsten Rocker
Charakter Design: Peter Oedekoven
Set Design: Paul Kolvenbach
Tongestaltung: Klaus Waßen-Floren
Mischtonmeister: Christoph Hundt
VFX Supervisor: Arnold Sakowski
Compositing Supervisor: Niclas Werres
LookDev Supervisor: Fabian Berke
FX Supervisor: Carlos Cursaro
VFX Producer: Pia Wisgrill
Animation Director: Timo Berg
Produzenten: Helmut G. Weber, Talin Özbalik, Thomas Springer, Anja-Karina Richter
Ko-Produzenten: Frank Geiger, Mohammad Farokhmanesh, Armin Hofmann, Ali Samadi Ahadi
Executive Producer: Solveig Langeland, Johannes Busse
Tradewind Pictures in Koproduktion mit Little Dream Entertainment und in Zusammenarbeit mit Red Parrot Studios, Mountaineer Animation und Traumhaus Studios, im Verleih von Little Dream Pictures
Ab 4. September 2025 in österreichischen Kinos
Zu einem Trailer geht es hier
Text: Julia Boehme – nach dem gemeinsamen Drehbuch von ihr und Nicholas Hause
Illustration: Julia Ginsbach
Tafiti – Ab durch die Wüste
116 Seiten
Gedrucktes Buch: 15,90 €
eBook: 9,99 €
Zu einer Schau- und Leseprobe geht es hier
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