Kinofilm „Die letzte Botschafterin“ über Manizha Bakhtari, Vertreterin des Vor-Taliban-Afghanistans in Österreich und bei internationalen Organisationen.
Afghanistan – derzeit (kurz) wieder in den Medien wegen des starken Erdbebens in der östlichen Provinz Kunar mit mehr als 800 Todesopfern – wird seit knapp mehr als vier Jahren (Mitte August 2021) von den Taliban beherrscht. Jener diktatorischen Gruppe, die von der internationalen Staatengemeinschaft 20 Jahre lang bekämpft wurde. Und die davor schon an der Macht und jetzt wieder Demokratie, Menschen- und vor allem Frauenrechte mit Füßen treten. Was Zehntausende in die Flucht getrieben hat.
Noch in der Vor-Taliban-Ära wurde Manizha Bakhtari, studierte Journalistin und gelernte Diplomatin, davor in Norwegen, zur Botschafterin in Österreich bestellt. Sie hatte sich, die künftige Entwicklung kommen sehend, im Juli 2021 gegen Abschiebungen in ihr Heimatland ausgesprochen. Und wurde dafür vom österreichischen Außen- und Innenministerium gerügt.
Wie sie auf sanfte Art aber energisch gegen die undemokratische, menschen- und frauenfeindliche Herrschaft der Taliban auftritt, Oppositionelle versammelt, eine eigene kleine Initiative gestartet hat, um Mädchen auf informellem Weg im Zuge von privaten (Online-)Kursen Bildung zu ermöglichen und vieles über ihr Leben, ihren Mut und trotz allem ihre Zuversicht vermittelt der kürzlich in den heimischen Kinos gestartete Film von Natalie Halla „Die letzte Botschafterin“.
Da das Regime ja international nicht anerkannt ist, akzeptierte sie ihre Kündigung nicht und vertritt das vorherige Afghanistan auch bei internationalen Organisationen, musste die repräsentativen Räumlichkeiten in der Innenstadt aber gegen ein kleines Büro in Wien-Ottakring tauschen.
Über mehr als drei Jahre begleitete die schon davor preisgekrönte Dokumentarfilmerin die engagierte Frauenrechtlerin – in Wien und bis Tadschikistan – Bakhtari gehört der tadschikischen Minderheit in Afghanistan an. Dort ging sie nahe an die Grenze zu ihrem Heimatland, das sie noch immer hofft, eines Tages wieder erleben zu können, während ihr im Film zu Wort kommender Ehemann weniger zuversichtlich diesbezüglich ist.
Eingebaut in den nicht ganz eineinhalb-stündigen Film – in Dari und Englisch mit deutschen Untertiteln – hat die Künstlerin auch Nachrichtenbilder aus der turbulenten Zeit des Abzugs der USA sowie der Machtübernahme der Taliban – und Bilder aus Handyvideos einer der Mädchen die mit Manizha Bakhtaris Unterstützung in privaten Räumen doch lernen kann.
von Natalie Halla
Produziert in Zusammenarbeit mit ORF Film-/Fernsehe-Abkommen
Credits
Botschafterin: Manizha Bakhtari
Protagonist:innen Naser Hotaki, Parmian Hotaki, Zakia und Familie
Regie: Natalie Halla
Bildgestaltung: Natalie Halla, Judith Benedikt / AAC, Jordan Bryon
Montage: Birgit Foerster
Dramaturgische Beratung. Arash T. Riahi
Musik: Karwan Marouf
Sound Design: Jakob Mäsel
Mischung: Nils Kirchhoff
Grading: Susi Dollnig
Postproduktionsmanager: & Mastering: Valentin Renoldner
Postproduktionssupervisor: Jona Simon
Produzent:innen: Peter Drössler, Arash T. Riahi, Sabine Gruber, Natalie Halla
Produktion: Golden Girls Filmproduktion & Filmservices GmbH
Filmverleih: Filmladen
Mit Unterstützung von: Österreichisches Filminstitut & ÖFI+, Filmfonds Wien, Zukunftsfond der Republik Österreich, Land Oberösterreich Kultur, Land Salzburg, Stadt Linz
Filmpräsentation „Die letzte Botschafterin“ plus Gespräch mit der afghanischen Botschafterin in Wien, Manizha Bakhtari; Moderation: Michael Fanizadeh, stellvertretender Geschäftsführer sowie Projektkoordinator bei VIDC (Vienna Institute for International Dialogue and Cooperation).
Montag, 8. September 2025
18 bis 20 Uhr
Kino De France: 1010, Schottenring 5, Heßgasse 7
Tickets gibt es direkt beim Kino De France
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