Kinder Jugend Kultur und mehr - Logo
Kinder Jugend Kultur Und mehr...
Zerstörte Häuser, Hunderte Tote, Tausende Verletzte beim Erdbeben in der Nacht auf den 1. September in Ost-Afghanistan
Zerstörte Häuser, Hunderte Tote, Tausende Verletzte beim Erdbeben in der Nacht auf den 1. September in Ost-Afghanistan
02.09.2025

Afghanistan: Schweres Erdbeben, schwierige Hilfe

Unterstützung und Hilfe auch aus Österreich – in Zusammenarbeit mit lokalen Partnerorganisationen und Hilfskräften.

„Viele Menschen in Afghanistan haben gestern ihr Leben und ihr Zuhause verloren. Die Menschen in den betroffenen Provinzen sind auf unsere Unterstützung angewiesen“, sagt Diakonie-Direktorin Maria Katharina Moser am Dienstag, dem Tag nach dem Erdbeben in den östlichen an Pakistan grenzenden Provinzen Nangarhar und Kunar.

Es ist das bereits dritte große Erdbeben seit 2022 und „trifft eine Bevölkerung, die sich seit langem in einer humanitären Notlage befindet. Unsere lokalen Nothelfer sind schon seit längerem in der Region tätig, in der seit Machtübernahme der Taliban nur mehr wenige Hilfsorganisationen präsent sind. Und sie haben nach dem Erdbeben sofort begonnen, alles vorzubereiten, um den Menschen in den kommenden Tagen das zu geben, was sie zum Überleben brauchen: Notunterkünfte, Lebensmittel, Trinkwasser und medizinische Versorgung“, so die Diakonie-Direktorin.

Landkarte des betroffenen Erdbebengebietes
Landkarte des betroffenen Erdbebengebietes

Hilfe dringend notwendig

Viele Ortschaften sind schwer erreichbar. Katastrophenhelfer der lokalen Diakonie-Partner können glücklicherweise vor Ort helfen.

Afghanistan wird allein durch die geografische Lage besonders hart von Erdbeben getroffen. Zudem leben die meisten Menschen in Lehmhäusern, die den Erdstößen nicht standhalten. Das gebirgige Gelände erschwert den Zugang zu den Dörfern. Rettung und Versorgung werden dadurch massiv verzögert. Auch sind der Katastrophenschutz und das Gesundheitssystem nach jahrelangen Konflikten und Wirtschaftskrisen stark eingeschränkt.

Unicef-Verpackung von Hilfsgütern in Kopenhagen (Dänemark) fürs Erdbebengebiet in Ost-Afghanistan, September 2025
Unicef-Verpackung von Hilfsgütern in Kopenhagen (Dänemark) fürs Erdbebengebiet in Ost-Afghanistan, September 2025

Teams von UNICEF …

… befinden sich vor Ort und arbeiten eng mit lokalen Partnern sowie UN-Organisationen zusammen, um die Auswirkungen in den am stärksten betroffenen Gebieten zu erfassen und den notwendigen Hilfsbedarf festzustellen. Darüber hinaus versorgen von UNICEF unterstützte Gesundheitseinrichtungen in den Provinzen Nangarhar und Kunar die Verletzten und leisten dringend notwendige Behandlungen, während die Krankenhäuser zunehmend unter Druck geraten.

UNICEF liefert wichtige Notfallhilfsgüter, darunter Medikamente, Hygieneartikel (Seife, Waschmittel, Handtücher, Binden und Wassereimer), warme Kleidung, Schuhe und Decken, Küchenausstattung sowie Zelte und Planen für Familien, die ihr Zuhause verloren haben. „Wir stimmen uns weiterhin eng mit lokalen Partnern und Gemeinden ab“, heißt es in der Medien-Mitteilung.

UNICEF hat Sozialarbeiter in den am stärksten betroffenen Gebieten der Provinzen Kunar und Laghman eingesetzt. Zusätzlich stehen 250 Familienhygienesets und 2 Zelte für die sofortige Verteilung bereit. Weitere Sozialarbeiter sollen in Kürze entsandt werden.

Hilfsgüter werden im dänischen Kopenhagen verpackt und in die Region gebracht.

Unicef-Verpackung von Hilfsgütern in Kopenhagen (Dänemark) fürs Erdbebengebiet in Ost-Afghanistan, September 2025
Unicef-Verpackung von Hilfsgütern in Kopenhagen (Dänemark) fürs Erdbebengebiet in Ost-Afghanistan, September 2025

Care

Nach dem schweren Erdbeben der Stärke 6,0 im Osten Afghanistans verschärft sich die Situation dramatisch. Bisher wurden – nach neuesten Berichten – mehr als 1400 Todesopfer und über 2.700 Verletzte gemeldet, zahlreiche Menschen werden weiterhin vermisst. Ganze Dörfer liegen in Trümmern, Straßen sind blockiert und der Zugang zu den betroffenen Gebieten ist stark eingeschränkt. CARE und Partnerorganisationen arbeiten mit Hochdruck daran, dringend benötigte Hilfsgüter zu den Menschen vor Ort zu bringen.

„Gemeinsam mit unseren Partnern versuchen wir, die vom Erdbeben betroffenen Gemeinden zu erreichen – selbst in den am stärksten abgeschnittenen und schwer zugänglichen Regionen. Viele Straßen sind blockiert, unsere Teams müssen vier bis fünf Stunden zu Fuß gehen, um Überlebende zu erreichen. Vor Ort führen wir schnelle Bedarfsanalysen durch, um das Ausmaß der Zerstörung sowie die dringendsten Bedürfnisse der Betroffenen zu erfassen, damit wir gezielte Soforthilfemaßnahmen vorbereiten können“, schildert Graham Davison, CARE-Länderdirektor in Afghanistan und weist weiters daraufhin: „Besonders besorgt sind wir um Frauen und Mädchen. Ihr Zugang zu lebensrettenden Dienstleistungen ist durch anhaltende Einschränkungen stark begrenzt – in einer Katastrophe wie dieser sind sie daher besonders gefährdet.

Das Erdbeben trifft ein Land, das ohnehin schon unter einer massiven humanitären Krise leidet. Fast die Hälfte der Bevölkerung – rund 23 Millionen Menschen – ist bereits auf Unterstützung angewiesen. Dennoch sind die internationalen Hilfsprogramme derzeit nur zu 28 Prozent finanziert.“

Zerstörte Häuser, Hunderte Tote, Tausende Verletzte beim Erdbeben in der Nacht auf den 1. September in Ost-Afghanistan
Zerstörte Häuser, Hunderte Tote, Tausende Verletzte beim Erdbeben in der Nacht auf den 1. September in Ost-Afghanistan

World Vision

„Ganze Dörfer in den Distrikten Chawki und Noorgul wurden zerstört. Die Häuser aus Lehm und Holz stürzten ein und begruben die Bewohner unter den Trümmern. Das genaue Ausmaß der Katastrophe ist derzeit noch nicht absehbar. Die betroffene Region ist schwer zu erreichen, da durch das Erdbeben Straßen unpassierbar und auch Muren ausgelöst wurden“, berichtet World Vision – und bittet natürlich wie die anderen Hilfsorganisationen um Spenden.

„Über Partnerorganisationen wird nun auch die Katastrophenhilfe für die vom Beben im Osten des Landes Betroffenen geleistet. Hilfsgüter werden bereitgestellt, wichtig sind dabei vor allem Notunterkünfte, da der Winter in wenigen Monaten bevorsteht, der in der Region sehr kalt sein kann.“

diakonie -> afghanistan-erdbeben-nothilfe

unicef -> erdbeben-in-afghanistan

care -> spende-katastrophenhilfe

worldvision -> afghanistan-hilfe