Weitere Top-Projekte der 14- bis 19-Jährigen in der kürzlich prämierten Kategorie „U 19 – Create Your World“ beim Prix Ars Electronica; Teil 6 der Berichte über die jungen und jüngsten (digital) Kreativen.
Ein weiterer „Happen“ über von der Jury (Vivian Bausch, Clara Donat, Jan G. Grünwald, Katharina Hof und Conny Lee) aus den 520 Einreichungen der Jugendkategorie beim Prix Ars Electronica „ausgezeichnet“ oder zumindest „anerkannt“ worden sind; heutiger Schwerpunkt: Barrierefreiheit; sowie zwei Projekte, die bereits im Frühjahr auch im Bundesfinale von Jugend Innovativ erfolgreich waren – und damals schon von Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… beschrieben worden sind, eines davon kam schon in einer weiteren Story zum heutigen (15. September) internationalen Tag der Demokratie vor, SOMES, die einfache, übersichtliche Plattform unter anderem über das Abstimmungsverhalten der gewählten österreichischen Nationalratsabgeordneten – Link unten am Ende des Beitrages.
Genug der langen Einleitung 😉
Was für die meisten einfach erscheint, stellt für so manche Menschen fast unüberwindbare Hürden dar. Ob Multiple Sklerose, Parkinson oder altersbedingte Bewegungseinschränkungen … – das Greifen von Schach- und / oder anderen Figuren gestaltet sich schwierig bis unmöglich. Das war alltägliche Praxis im Hause eines der Schüler des Projektteams „Boards without Barriers“ aus dem Mechatronik-Zweig der HTL Rennweg (Wien). Dessen Vater, an Multipler Sklerose erkrankt, brachte dessen Sohn auf die Idee, Figuren anders, leichter bewegen zu können.
Über Tasten am Rande des Spielfelds werden die Figuren nun bewegt. Wobei Samuel Brunner, David Chencean, Georg Kotzian und Michal Sysel bereits für die „U 19 – Create Your World“-Ausstellung den für den Bewerb eingereichten Prototypen verbessert haben – waren dort die Tasten doch noch recht eng beisammen, so weist die nächste Version schon deutlich noch weniger Barrieren auf.
Ebenfalls mit einer Anerkennung belohnt wurde das Projekt von Benjamin Gruber, Schüler des Zweigs Medientechnik in der IT-HTL in Ybbs (Niederösterreich). Mit „Humanoid“ schuf er eine Version eines Bildbearbeitungsprogramms, das über gesprochene Sprache bzw. mit Hilfe von Gesten dank Unterstützung Künstlicher Intelligenz gesteuert werden kann.
Die Bewegungen der Hände werden per Kamera erfasst, wobei das Zusammenführen der Fingerspitzen einen „primed“-Zustand aktiviert, der mit einem Mausklick vergleichbar ist. Mit beiden Händen können virtuelle Boxen erstellt und verschoben werden. Deren Inhalt lässt sich anschließend per Sprachbefehl als Foto speichern. Ein sprachbasierter KI-Assistent reagiert auf englische Befehle wie „pin“, „fix“ oder „take a screenshot“ und gibt akustisches Feedback.
Ziel des Projekts, heißt es in der Beschreibung, „war es, eine zugängliche, intuitive Softwarelösung zu entwickeln, die die Arbeit mit Bildern, etwa während Meetings oder Gruppenarbeiten, erleichtert. Langfristig soll „Humanoid“ die Grundlage für ein vollständig gesten- und sprachgesteuertes System für die Bildbearbeitung und Modellierung in 2D und 3D bilden.
Die Jury begründete die Anerkennung so: „Das Projekt beeindruckt durch seine innovative Kombination von Hand-, Gesten- und Gesichtserkennung mit Sprachsteuerung – umgesetzt als lokal laufende Python-Anwendung, die ganz auf immersive und intuitive Interaktion mit digitalen KI-Umgebungen setzt. Besonders hervorzuheben ist der Fokus auf Barrierefreiheit: Die Idee, Menschen mit Einschränkung durch gesten- und sprachbasierte Interfaces den Zugang zu digitalen Inhalten zu erleichtern, zeigt gesellschaftliches Bewusstsein und Weitblick. Obwohl sich das Projekt noch in einer frühen Entwicklungsphase befindet, überzeugt es durch technisches Verständnis und einen bemerkenswert eigenständigen Zugang. Humanoid überzeugt auch durch die vielversprechenden Anwendungsmöglichkeiten einer Weiterentwicklung. Die Kombination der eingesetzten Technologien – von MediaPipe über OpenCV bis zur sprachgesteuerten Interaktion – ist beachtlich!“
Eines von zwei Projekten, die es bei U 19 – Create Your World“ von den 520 Einreichungen ins Spitzenfeld geschafft haben und ausgezeichnet bzw. anerkannt worden sind, war auch schon im Frühjahr im Bundesfinale von Jugend Innovativ; und dort von Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… besucht und beschrieben worden. Dort – in Wien in der einstigen Ankerbrot-Expedithalle hatte die Projektgruppe MagLift ihre Konstruktion sogar vor Ort aufgebaut und einen Flugversuch gestartet.
KiJuKU schrieb damals: „Was wie eine Art Abschussrampe am Stand von einem von sieben (!) Projektgruppen aus der HTL am Wiener Rennweg aussieht, ist auch eine solche – für ein drohnenartiges Kleinstflugzeug. Solche, die in größerer Ausführung, Dinge wie unter anderem Medikamente in Gegenden transportieren können, die verkehrsmäßig schlecht bis nicht erschlossen sind, brauchen bisher entweder große, schwere Akkus, um die Energie zum Start zu erreichen oder Startrampen mit Stahlseilzug. Womit – das stand dort nicht – natürlich auch, in anderem Sinn, Barrieren überwunden werden.
Ben Trumler, Max Zerovnik, Daniel Ezike und Philipp Weissenbach (HTL Rennweg) tüftelten, recherchierten, rechneten, konstruierten am Computer und kamen innerhalb von neun Monaten auf eine neuartige Lösung: Elektro-Magnetismus. Das Flugzeug wird auf die Rampe gesetzt, auf kurzer Strecke so beschleunigt, dass er abfliegen kann – ob per Fernsteuerung oder schon vorprogrammiert schwebt und fliegt die Maschine in Richtung Ziel.
Das ist aber noch nicht alles, die vier Schüler haben ihre Konstruktion sehr praktikabel gebaut: Die zerlegbaren Schienen der Abschussrampe und alles Drum und Dran – einschließlich der von ihnen gebauten Steuerung passen in eine Metallkiste, die nur 110 Kilo wiegt. „Wir haben die mit Leichtigkeit hier herein getragen“, erzählen sie im Gespräch mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr…
Mehr über „MagLift – Where Innovation Takes Flight“ auf der projekteigenen – unten am Ende des Beitrages verlinkten – Homepage.
Wird fortgesetzt mit weiteren U19-Projekten
ars.electronica.art -> barrierefreie Spielbretter
ars.electronica.art -> Humanoid
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