Das 37. Internationale Kinderfilmfestival bringt (wieder) starke Kinderfiguren und -Darsteller:innen auf die Leinwände. KiJuKU traf die Kinderjury, die sieben jungen Film-Fans schauen nun viel genauer, achten auf Details und diskutieren viel; jetzt auch mit Video aus dem Gartenbaukion von der Vorstellrunde
Im fast übervollen größten „Lichtspieltheater“ Österreichs, dem Gartenbaukino fand am Leopolditag (15. November) die vielumjubelte Eröffnung des Kinderfilmfestivals statt – zum 37. Mal und wie immer international mit Filmen aus vielen Ländern, Kulturen und den entsprechenden Sprachen – Deutsch live im Kino eingesprochen. „Superkräfte im Kopf“ – wie vier weitere Filme dieses Mal aus den Niederlanden, die sogar vom Botschafter vertreten war. Mehr über diesen beeindruckenden, berührenden und über viele Strecken auch humorvollen Film in einem späteren Beitrag – samt Interview mit dem jungen Hauptdarsteller Finn Vogels.
Auf der Bühne stellten sich auch die sieben Mitglieder der Kinderjury gegenseitig vor – siehe Video. Am Sonntag vor der Premiere von „Das geheime Stockwerk“ im ebenfalls vollbesetzten Cinemagic, dem Kinder- und Jugendkino von wienXtra in der Urania am Donaukanal durfte Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… Arto, Lea, Livia, Matilda, Mathis, Noa und Philemon (alphabetisch sortiert) treffen. Neben Schule und anderen Verpflichtungen haben sie ein dichtes Festivalprogramm: Gemeinsam acht Filme anschauen und das sehr konzentriert, danach darüber besprechen gemeinsam mit ihren Betreuerinnen Annelies und Paula, bewerten und am Ende Preise vergeben.
KiJuKU durfte zunächst zuhören, wie sie gerade noch den dänischen Film „Honey“ sehr detailliert diskutierten – bis hin zu Details von Hintergrundmusik. „Aber nicht nur die Hintergrund-, sondern die ganze Musik des Films ist sehr gut“, meinten einige der jungen Juror:innen. Gesamteindruck ungefähr so: Gefühlvolle Drama-Komödie mit einigen lustigen Szenen…
Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… wollte vor allem wissen, was die Jurymitglieder bewogen zu dieser Tätigkeit bewogen hatte.
Matilda, 12: Ich schau liebend gern Filme, weil ich mich gern in andere Welten reinversetze und mit Charakteren mitfühle. Ich will wissen, wie sie ticken und schreib auch gern selber Geschichten, hab da viele Ideen und fantasievolle Dinge im Kopf. Seit ich schreiben kann, mach ich das. Im Kopf Geschichten ausgedacht hab ich mir aber schon davor. Und ich lese gerne, am liebsten Fantasybücher.
Livia, 11: Ich bin da, weil ich’s von einer Freundin erfahren habe und gern viel Filme schaue und viele Geschichten lese. Außerdem ist meine Mama Regisseurin und so hab ich schon einige Erfahrungen rund um Filme. Aber ich bin sehr aufgeregt, wenn ich auf der Bühne sprechen soll. „Superkräfte im Kopf“ fand ich extrem cool und eine sehr gute Entscheidung, ihn zum Eröffnungsfilm zu wählen, auch weil er von dem Mut handelt, über Gefühle zu reden. Und weil die Oma im Film sagt, wenn man nie etwas macht, das einem peinlich ist oder Angst bereitet, dann hat man keinen Spaß im Leben. Das ist auch eine ganz wichtige Sache, um dann doch auf die Bühne zu gehen und zu sprechen!
Arto, 11: Ich schau gern viele Filme und Serien, geh überhaupt gerne auf Veranstaltungen wie Game City und andere, wobei ich das manchmal gerne ein bisschen übertreibe. Ich mein, in der Festivalwoche machen wir schon sehr viel.
„Superkräfte im Kopf“ fand ich am Anfang sehr traurig, weil Lev (Hauptfigur) von seinen Eltern nur rumkommandiert wird. Aber dann kommt zum Glück die Oma und es gibt für ihn nun viele Ausnahmen. Das Ende fand ich sehr schön, weil er dann doch auf die Comic Con geht, neue Freunde gewinnt und alle mitgerissen hat als er über Gefühle geredet hat.
Lea, 12: Ich war vorher schon öfter beim Kinderfilmfestival und hab andere Kinderjurys gesehen, meine große Schwester wollte auch einmal in die Jury, ist aber nicht gezogen worden – es gibt so viele Bewerbungen, dass das Los entscheidet. Ich hatte mehr Glück. Ich mag es, auf Bühnen zu stehen und etwas zu präsentieren. Und ich liebe es natürlich, Filme anzuschauen. Mit meine Schwester und meiner Mama hab ich auch schon früher über Filme, die wir gemeinsam gesehen haben, geredet. Und ich mag es, andere Meinungen zu verstehen und auch wie es zur Vergabe von Preisen kommt.
„Honey“ fand ich einen emotionalen Film, ich konnte mich in diese Welt reinversetzen, in der gespielt wurde. Er war für mich sehr traurig, aber auch ernst und man kann vestehen, wie das alles passiert.
Noa, 12: Mit meiner Mutter hab ich schon vor einigen Jahren die Kinderjury gesehen, mich früher aber nicht angemeldet, weil ich da so viele Schularbeiten hatte. Heuer geht sich’s aus. Ich mag gern Filme schauen, wir machen das auch in der Schule oft – zu Genderthemen oder antirassistische Filme und reden dann darüber. Außerdem arbeite ich gern in Gruppe, mag diskutieren und steh auch gern auf der Bühne.
„Superkräfte im Kopf“ fand ich cool und der Titel ist gut ausgesucht. Er ist kindlicher als „Honey“, beide sind traurig aber gut.
Mathis, 12: Ich schau natürlich auch sehr gern Filme und ich mag es, darüber zu sprechen. Bevor ich in der Kinderjury war, hab ich über Filme weniger nachgedacht als jetzt, wo wir auch auf vieles achten, zum Beispiele wie so ein Film aufgebaut ist. Beim Eröffnungsfilm fand ich auch sehr gut, dass der junge Hauptdarsteller da war und ihm viele ihre Fragen stellen konnten.
Philemon, 11: Ich bin ein leidenschaftlicher Film-Schauer, diskutieren auch mit meiner Familie oft über Filme. Und ich arbeite gern in Gruppen wie hier. Beim Eröffnungsfilm finde ich, war einfach für jede und jeden was dabei.
KiJuKU wollte dann auch noch wissen, ob sich durch die Tätigkeit in der Jury etwas beim Betrachten von Filmen geändert hat.
Praktisch alle äußerten Gedanken wie
„Ich achte jetzt mehr auf Details wie die Musik oder was sich im Hintergrund abspielt.“
„Ich schaue viel konzentrierter und versteh dann auch Sachen, die ich vorher vielleicht gar nicht so genau beachtet habe.“
„Mehr Achtgeben auf Effekte.“
„Früher hab ich mich nur auf den Inhalt konzentriert, der Rest war mir wurscht, jetzt hab ich gelernt, dass ein guter Inhalt noch nicht genug für einen guten Film ist.“
„Ich hab vorher auf die Musik fast gar nicht beachtet.“
Mehrere der Kinderjury-Mitglieder gestehen, dass sie auch ihr Schauverhalten zu Hause verändert haben. „Früher hab ich oft nebenbei aufs Handy geschaut, ich hab ja auch so die Handlung mitgekriegt. Jetzt drück ich auf Pause oder spule sogar zurück, um mir eine Szene noch einmal genauer anzuschauen.“
„Mir ist jetzt immer wichtig, den ganzen Film aufmerksam zu sehen, wenn ich aufs Klo muss, drück ich auf Pause, ich mag nicht das Gefühl haben, irgendwelche Details zu verpassen.“
Wien
Bis 23. November 2025
Cine Center, Cinemagic, Votiv Kino
Info und Service
Telefon: 0 664 465 56 60
tickets@kinderfilmfestival.at
Für Schulen
Telefon: 01 909 4000 83400
cinemagic@wienxtra.at
22. – 30. November 2025
Graz, Kapfenberg, Leibnitz, Liezen
Telefon: 0 650 714 72 80
ines.wagner@kinderfilmfestival.at
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