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Großgruppenfoto mit allen Finalredner:innen samt dem u.a. für Bildung zuständigen Wiener Stadtrat und Vizebürgermeister
Großgruppenfoto mit allen Finalredner:innen samt dem u.a. für Bildung zuständigen Wiener Stadtrat und Vizebürgermeister
02.05.2023

Engagierte junge Reden für Umweltschutz und gegen Diskriminierungen

Starke Auftritte von Schüler:innen beim Wien-Finale des 70. Landesjugend-Redewettbewerbs in der Rathaus-Volkshalle.

Die Volkshalle des Wiener Rathauses, und einer der Nebenräume wurden Ende April zur Tribüne junger, starker Redner:innen, teils – in der Kategorie „Sprachrohr“ – mit Performance-Einlagen. Die Themenpalette der engagierten Jugendlichen, die es schon durch Spitzenplatzierungen in der Vorrunde ins Landesfinale hierher geschafft hatten, war breit. Umweltschutz und Kampf gegen den Klimawandel einschließlich eigener, „kleiner“ Dinge, die große Beiträge liefern können, spielte in vielen Beiträge eine große Rolle; andere Themen – genauso leidenschaftlich angesprochen – waren Bildung, Konsumwahn am Beispiel von Mode, Rassismus, Sexismus und die davon ausgehenden Diskriminierungen sowie Tierschutz. Übrigens: Die 19 Finalist:innen – und vier Gastredner:innen aus Budapest – hatten – entsprechend den Jury-Votings – schon gewonnen – in den Vorrunden, bei denen insgesamt fast 130 Jugendliche angetreten waren.

Mental Health

Ein anderes Thema, das viele Jugendliche bewegt, von Politik und Medien aber noch immer nicht ausreichend aufgegriffen wird, sprach – und das sehr persönlich und damit äußerst mutig – Chelsey Pils von der FachMittelSchule Wien West im 18. Bezirk an: Psychische Gesundheit und den großen Mangel an Versorgung in diesem Bereich, eklatant verschlimmert durch die Pandemie und ihre Folgen, u.a. erzwungener Vereinsamung. Die Jugendliche schilderte von ihrem Absturz, aber auch dem Glück im Unglück, unterstützende Eltern und Lehrer:innen – in einer neuen, der jetzigen, Schule – (gehabt) zu haben, die ihr mitgeholfen haben, aus der Krise heraus zu einem – wieder – glücklichen Leben gefunden zu haben. Nicht nur wegen ihres Mutes und der Kraft, sich zu einem Neu-Anfang durchgerungen zu haben, sondern wegen der Qualität ihrer Rede gewann sie die Kategorie „klassische Rede“ in ihrer Schul-Kategorie.

Nicht vollständig

Da die Reden in den beiden unterschiedlichen Räumlichkeiten gleichzeitig stattgefunden haben, konnte Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… als Ein-Personen-Blog/Website nicht alle Redner:innen verfolgen – alle Reden wird es, so die Ankündigung von wienXtra, das den Bewerb wie Hunderte andere Aktivitäten für die Stadt Wien veranstaltet, bald auf deren YouTube-Kanal zum nachsehen und -hören geben – Link in der Info-Box mit allen Ergebnissen des 70. Finales des Landesjugendrede-Wettbewerbs, dessen Sieger:innen – in den verschiedenen Kategorien – Anfang Juni auf die Kolleg:innen aus den anderen acht Bundesländern beim Bundesfinale, diesmal in Innsbruck, treffen.

Performance

Auf einige Beiträge wird hier aber schon noch extra eingegangen werden, ohne die Leistung anderer schmälern zu wollen, die besser abgeschnitten haben. In der Kategorie Sprachrohr ist mehr als „nur“ reden erlaubt und es können Themen auch in Teams zur Sprache gebracht werden. Dazu hatten sich unter anderem Constantin Gasser, Laurin Vierkens und Louis Kraft Kinz aus der Vienna European School entschlossen. Szenisch umgesetzt sprachen sie – in Reimform – über „Klima-Kleber-Chaos“. Der eine – nicht wirklich an den Rathausboden geklebt aber in dieser Position, ein anderer als wütender im Stau stehender Autofahrer, die Argumente sich gegenseitig an den Kopf werfend, zeigten sie die unterschiedlichen, nein gegensätzlichen Argumente auf.

Ähnlich agierten übrigens auch Alex Arok, Barnabas Legendi, Barbara Simon von der Europaschule Budapest, die in ihrem Gastbeitrag „Unsere Zukunft“ thematisierten. Die zuletzt Genannte in der Rolle der Pessimistin, ihre Kollegen als Optimist bzw. Realist – und entsprechend ganz in Schwarz bzw. in Weiß sowie Weiß und Schwarz gekleidet.

Apropos „aktionistisch“: Zwei Reden veranlassten kijuku.at dazu, in der Pause zwei Jugendliche zu einem kleinen Fotoshooting zu bitten, das vielleicht ein bisschen zum Nachdenken anregen könnte 😉

Kopftuch-Gedanken mal zwei

Doch bevor’s dazu geht, zuerst zu den Rednerinnen und ihren Inhalten: Elina Visanbieva von der Fachmittelschule in Wien-Donaustadt sprach über „Kopftuchgedanken“. Das Stück Stoff auf dem Kopf – das sie übrigens nicht trug -, verleite viele Menschen, Frauen und Mädchen die ihr Haar verhüllen, abzustempeln. Keine/r frage die Kopftuchträgerinnen danach, was sie im Kopf haben, schubladisieren sie aber und vielfach werden sie diskriminiert, ihre Chancen geschmälert…

Ela Hafaiedh aus der Berufsschule für Lebensmittel, Touristik und Zahntechnik sprach, wie schon in der Vorrunde, äußerst engagiert über „Rechte der Frauen im Iran und Islam“, über die seit Monaten andauernde Protestbewegung im Iran seit dem gewaltsamen Tod der jungen iranischen Kurdin Jîna Mahsa Amini nach ihrer Verhaftung im September 2022. Dabei kritisierte sie, dass viele im Westen nur darüber jubeln, dass sich protestierende Frauen Tücher vom Kopf reißen und/oder Haare abschneiden. Es gibt genauso Frauen mit Kopftuch, die gegen die Unterdrückung – nicht nur im Iran aufstehen. Jede sollte selber entscheiden dürfen, wie sie sich kleidet, weswegen Ela Hafaiedh gleichermaßen das Burkini-Verbot an französischen Stränden anprangerte und dass Kopftuch-Gegner:innen nicht dieses ebenso kritisieren.

Einmal mit und einmal ohne …

Und weil immer wieder sehr heftig über Mädchen und Frauen hergezogen wird, die ein Kopftuch tragen, sie auf dieses reduziert werden, bat Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… die bebrillte Rednerin Elina und ein Mädchen ohne Brille, die aufmerksam zugehört hatte, zu gemeinsamen Fotos auf der Bühne in der Volkshalle – siehe über dem Zwischentitel.

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Weitere Final-Redner:innen

Ehrung der Top-Redner:innen

Auftritt des Chores „Royal Voices“

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Schnappschüsse

INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Die Ergebnisse des Wiener Landesjugend-Redewettbewerbs 20022/23

Klassische Rede, 8. Schulstufe
1. Platz: Mira Berger, Mittelschule Santa Christiana: „Vollbremsung“
2. Platz: Arthur Gepperth-Epply, Albertus Magnus Schule: „Der Online-Handel – Fluch oder Segen?“
3. Platz: Felix Krepper, AHS Wien West: „Was wir nicht wissen“
Gastrednerin außer Konkurrenz, beim Bundesfinale: Hanna Szöke, Europaschule Budapest: „Mode“

Klassische Rede, FachMittelSchulen (FMS)
1. Platz: Chelsey Pils, FMS Wien West: „Wie ich wieder die Freude am Leben gefunden habe“
2. Platz: Elina Visanbieva, FMS Wien 22: „Kopftuchgedanken“
3. Platz: Pia Riedl, FMS Wien 22: „Tierhaltung – artgerecht oder menschengerecht?“

Klassische Rede, höhere Schulen (AHS, BHS)
1. Platz: Melanie Lugar, Maygasse Business Academy: „Ist die Atomkraft grün?“
2. Platz: Ella Wesemann, Döblinger Gymnasium: „Leben ohne „grüne Lunge“?“
3. Platz: Zeno Grigkar, VBS (Vienna Business School, private Handelsakademien und -schulen) Schönborngasse: „Bildung neu denken“

Klassische Rede, Berufsschulen
1. Platz: Eneas Koban, Berufsschule für Gastgewerbe: „Nachhaltigkeit überall – auf unseren Tellern auch?“
2. Platz: Ela Hafaiedh, Berufsschule für Lebensmittel, Touristik und Zahntechnik: „Rechte der Frauen im Iran und Islam“

Spontanrede
1. Platz: Elissa Wieland, tgm Schule der Technik: Themenschwerpunkt Umwelt, Nachhaltigkeit
2. Platz: Frederik Witjes, BGRG 8 Albertgasse: Themenschwerpunkt Politik, Demokratie
3. Platz: Sven Rubik, VBS (Vienna Business School, private Handelsakademien und -schulen) Schönborngasse: Themenschwerpunkt Umwelt, Nachhaltigkeit

Sprachrohr
1. Platz: Elisa Burtscher, Vienna European School: „Der Gummistiefel“
2. Platz: Constantin Gasser, Laurin Vierkens, Louis Kraft-Kinz, Vienna European School: „Klima-Kleber-Chaos“
3. Platz: Larissa Arthofer, BRG 19 Krottenbachstraße: „Wien – Die Stadt der Träume“
Gastbeitrag: Alex Arok, Barnabas Legendi, Barbara Simon, Europaschule Budapest: „Unsere Zukunft“

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