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Montage von Fotos aller fünf Entrepreneuership-Finalprojekte: Links oben Platz 1, rechts oben die Zeitplatzierten, in der Mitte die Gewinnerinnen des 3. Platzes und unten links und rechts die Anerkennungspreisträger:innen
Montage von Fotos aller fünf Entrepreneuership-Finalprojekte: Links oben Platz 1, rechts oben die Zeitplatzierten, in der Mitte die Gewinnerinnen des 3. Platzes und unten links und rechts die Anerkennungspreisträger:innen
08.06.2022

Gut fürs (Raum-)Klima und gegen Lebensmittelverschwendung

Einige der unternehmerischen Projekte – Kategorie Entrepreneurship – beim 35. Jugend-Innovativ-Bewerb setzen auch auf Nachhaltigkeit.

Seit vielen Jahren ist (mindestens) ein Team aus der österreichischen Schule im albanischen Shkodra Fixstarter im Bundesfinale des Erfinder:innen-Wettbewerbs Jugend Innovativ, im Vorjahr sogar zwei Projekte, eines davon erreichte einen zweiten Platz. Und die meisten Stimmen beim Online-Voting gingen auch an ein albanisches Projekt. In diesem Jahr feierten Schüler:innen aus der HTL in Shkodra erstmals einen Kategorie-Sieg. „KlimaTree“ gewann knapp aber doch den Bewerb ums beste unternehmerische Projekt, die Kategorie Entrepreneurship.

Das Trio Braian Plaku, Viktoria Leqejza und Andrea Marku dachte sich ein Universalgerät zur Messung und Steuerung des Raumklimas aus, konstruierte es und druckte den in einer pflanzenähnliche Form designten Apparat via 3D-Drucker aus. „Wir können damit Temperatur, Luftfeuchtigkeit, Luftdruck, Helligkeit und noch mehr messen. Das heißt, der „KlimaTree“ misst das automatisch.“ Das Ding macht beispielsweise aufmerksam, wann Fenster geöffnet werden sollten, um zu lüften – beispielsweise. „Unser Gerät ist aber auch online mit Wettervorhersagen verbunden, sodass schon im Vorhinein Heizung oder gegebenenfalls Kühlung automatisch eingeschaltet werden kann. Über eine App schickt es dir – in ein Smiley-System – übersetzt – Nachrichten an dein Smartphone.“ Der Prototyp ist fertig, das Trio gibt sich damit nicht zufrieden und denkt schon daran, die Serienproduktion aufzunehmen. Link zur Projekthomepage in der Infobox.

Bastelboxen für spielerische Annäherung an Technik

Sie sorgten schon am Gemeinschaftsstand – in diesem Jahr hatte nicht jedes der 35 Finalprojekte eine eigene Ausstellungsfläche, sondern die jeweils fünf einer Kategorie eine gemeinsame Wand für Plakate und davor zwei Tisch-Quader – schon für blinkende Lichter. Die LED-Streifen sind aber „nur“ das Symbol für „InnoLight“. Das eigentliche Projekt aus der HTL Anichstraße (Innsbruck, Tirol) sind durchsichtige Boxen mit elektronischem Innenleben und mit dessen Hilfe die Lichterkette gesteuert werden kann samt Farbwechsel und ob starr oder durchlaufend oder … Und selbst dieses Steuerungskästchen ist noch nicht alles. Denn Patrick Jenewein, Marcel Maffey, Michael Zechner und Fabian Strasser schildern Kinder I Jugend I Kultur I und mehr …: „Wir wollen Jugendliche für Technik interessieren bis vielleicht auch begeistern. Das ist ein Bausatz, den sie in 3. und 4. Klassen (7. Und 8. Schulstufe) selber leicht zusammen bauen können. Dafür veranstalten wir (zu dem Quartett beim Bundesfinale von Jugend Innovativ gehören auch noch neun weitere Mitschüler aus ihrer Klasse) Workshops. In einer Doppelstunde kriegen die Schülerinnen und Schüler das locker hin.“

Dafür haben die 13 HTL’er eine der Schüler:innenfirmen, eine Junior Company, gegründet. 300 Bausätze konnten sie schon an interessierte 13- und 14-Jährige abgeben für 3 €/Innolight. Die Jugendlichen haben auch Video-Anleitungen gedreht, um den Workshop auch online zu ermöglichen. Und denken an eine Fortsetzung in Form mehrere Module, als nächstes fassen sie ein Matrix-Board ins Auge. „Wir wollen Jüngere spielerisch dazu bewegen, sich an Technik anzunähern, immerhin leidet Österreich unter einem sehr starken Fachkräfemangel.
Dafür wurde „InnoLight“ mit dem zweiten Platz belohnt.

ReLoded

Denkst du im ersten Moment, hoppla, da fehlt ja ein a fürs englische Wort für „neu geladen“, kommst du zu einem „Aha“-Erlebnis, wenn Stephanie Dudić, Nicole Zink und Lena Maria Lindner ihre Produkte vorführen: Laptop-Taschen, kleine Zipp-Täschchen und sogenannte Totebags (Trag- oder früher auch Umhängtaschen genannt). Und die sind aus – richtig! – Loden. Dabei handelt es sich um Wolle, die so verarbeitet wird, dass die Produkte auch vor Nässe schützen. Das genannte Trio kommt aus einer der 7. Klassen des (Real-)Gymnasiums im steirischen Stainach. Gemeinsam mit sechs weiteren Mitschülerinnen gründeten sie eine der auch schon oben erwähnten Junior Companys – ein anderer Schulwettbewerb derzeit in mehr als 100 Ländern der Welt. Für einige Monate eines Schuljahres gründen Jugendliche ein echtes Unternehmen, das mit Produkten oder Dienstleistungen handelt.

Von den produzierten 130 Laptoptaschen konnten die Jungunternehmerinnen bis zum Zeitpunkt des Interviews mit Kinder I Jugend I Kultur I und mehr … 119 verkaufen. Totebags: 116 von 170 an die Frau/den Mann gebracht und von den kleinen Täschchen gingen 100 von 130 über den Lodentisch – Wortspiel ausgeborgt 😉
Die Juror:innen bedachten das Projekt mit dem dritten Platz in der Kategorie, in der es um unternehmerisches Geschick geht.

Is(s) afoch

Ebenfalls, und das deutlich hör- und im Titel ihres Projekts auch sichtbar, aus der Steiermark kamen weitere Jung-Unternehmerinnen. 13 Schülerinnen unternehmen konkret etwas gegen Verschwendung. „Wir sammeln übrig gebliebene Lebensmittel bei Supermärkten, Bäuer:innen und regionalen Betreiben, kochen damit, füllen das Essen in Gläser und machen sie im großen Dampfgarer unserer Schulküche haltbar. Manches eignet sich nicht so gut dazu, das verwenden wir dann nicht“, schildern Anna-Lena Amschl, Nina wicht und Martina Sundl, die ihr Team der HLW Feldbach mit der Junior Company „Is(s) afoch“ beim Jugend-innovativ-Bundesfinale vertreten. „550 Gläser mit Essen haben wir schon verkauft“, freut sich das Trio und wird mit einem anerkennungspreis belohnt.

Sicherheits-Chip

Wenn du umkippst wär’s gut, wenn die Rettungskräfte manche wichtigen Gesundheitsdaten gleich bei der Hand hätten wie Blutgruppe, Medikamentenunverträglichkeiten oder auch ob du möglicherweise nichts hörst … Das war der Ausgangspunkt der Überlegungen von Michael Dienstl, Tobias Arleth, Charlotte Novy, Alexander Pelikan, Cara Bauer, Tobias Raab und Lukas Dziergas aus der HTL Mödling (NÖ). Mit dieser Idee gründeten sie obendrein eines der Schüler:innen-Unternehmen, eine Junior Company.

Als Produkt entwickelten sie einen wasserfesten NFC-Chip, nannten das Ding „Save Me“ und programmierten eine App. Über diese können Menschen den Chip selber bespielen und entscheiden, welche Daten sie auf ihn übertragen. Und, so betonen die Jugendlichen dem Reporter gegenüber: „Datenschutz ist uns ganz wichtig. Der Chip kann von niemandem anderen – außer von Rettungskräften ausgelesen werden.“ So eine Art Master- oder AdministratorIn-Zugang. „Wir haben aber die Arbeit deutlich unterschätzt und die Chips sind noch nicht einsatzbereit, aber wir wollen im nächsten Schuljahr weiter arbeiten – im Rahmen unserer Diplomarbeit“, kündigen die Mödlinger HTL’er:innen gegenüber Kinder I Jugend I Kultur I und mehr … an.

Follow@kiJuKUheinz

INFOS: WAS?

Kategorie Entrepreneurship bei Jugend Innovativ 2021/22

1. Preis: klimaTree: Dein Raumklima Regler (Österreichische Schule Shkodra, Albanien)
Ein Gerät in Form einer Pflanze soll Menschen auf schlechte Luft und ähnliche Raumklimabedingungen aufmerksam machen. Ein dreiköpfiges Team baut das Produkt und ein Unternehmen rundherum.

2. Preis: InnoLight, HTL Innsbruck, Anichstraße

3. Preis: RELODED, BG/ BRG Stainach

Anerkennungspreise

Junior Company Is(s) afoch, HLW Feldbach
Junior Company Save-me, HTL Mödling

Der Bewerb

Am österreichweiten Schulwettbewerb Jugend Innovativ haben seit der Gründung vor 35 Jahren bisher mehr als 11.000 Projekt-Teams mit rund 60.000 beteiligten Jugendlichen teilgenommen.
Der Bewerb wird im Auftrag der Ministerien für Arbeit und Wirtschaft (noch heißt es offiziell Digitalisierung und Wirtschaftsstandort), Bildung, Wissenschaft und Forschung sowie Klimaschutz, Umwelt, Energie, Mobilität, Innovation und Technologie von der Austria Wirtschaftsservice GmbH (aws) abgewickelt.

Für Platz 1 gibt es 2000 €, der zweite Preis bringt 1.500 Euro ein, die Drittplatzierten bekommen jeweils 100 Euro und schließlich entfallen auf die Anerkennungspreise auch noch je 500 €.

jugendinnovativ

klimatree.htl-projekt.com

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