Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… besuchte eine der Hochschulen der Kinderuni Kunst in Wien.
Schmale geschwungene Papierstreifen meist in Pastellfarben liegen bereit. Der Reihe nach holen sich Kinder in einem der vielen Kurse der Kinderuni Kunst, in denen mit Papier gearbeitet wird, solche. Bella, Sebastian und Linna lassen sich gleich zu Beginn von Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… nicht nur auf die Finger schauen, wie sie geschickt mit Hilfe einer Art Stift mit gespaltener metallspitze einen Streifen nach dem anderen dort einzwicken und kleine Röllchen drehen. Diese kleben sie auf ihre Zeichnungen. Ganz unterschiedliche. Sebastian und Linna haben beide jeweils einen Dinosaurier gezeichnet, Bella eine Figur mit gelber Krone auf dem Kopf. „Nein, Prinzessin oder Königin will ich nicht sein“, stellt sie aber gleich einmal klar.
Welche Bilder auch immer mit Bleistift gezeichnet wurden, sie werden nun nach und nach mit den Röllchen vollgeklebt womit sich ein 3D-Bild ergibt. „Quilling“ heißt diese Technik, die offenbar vom englischen Wort unter anderem für Feder kommt – wie die eingedrehten Metallband-Federn in einem Uhrwerk.
Anregungen finden sich in einem bunten Buch mit hochkomplizierten Kunstwerken in dieser Technik neben den vielen bunten Streifen, die sich die Jung- und Jüngst-Studierenden holen. Sarah lässt sich von der Rückseite des Buches, einem ausgefeilten Mandala inspirieren – und erhält von Claudia-Eva, der Leiterin dieses Workshops, den Tipp, dass die Streiferln nicht unbedingt nur kreisrund aufgewickelt werden müssen, sondern durchaus auch in Form von Blütenblättern – was für einige der inneren Elemente des Mandalas sogar besser passen wird…
Vielfältig sind die Techniken und Kunstsparten, in denen sich Kinder von 6 bis 14 Jahren – und das nicht nur im Haupthaus, der Universität für Angewandte Kunst, sondern in zahlreichen anderen Kunst-Einrichtungen „austoben“ können. „Viel spannender als in der Schule“, fällt in einem der Kurse die Bemerkung mehrerer Kinder, weshalb sie gern in den Sommerferien solche Workshops besuchen.
Beim Lokalaugenschein beschränkte sich KiJuKU in diesem Jahr dennoch nur auf „die Angewandte“. In einem anderen Gebäudeteil im ersten Stock haben Teilnehmer:innen unterschiedlichste „Tiefseemonster“ gezeichnet, die einen ließen sich von echten Tieren – Riesenquallen, Anglerfischen, Aalen und weiteren inspirieren, andere schufen Fantasiewesen unter Wasser. Und die Zeichnungen, so zeigen James, Megan, Valentino, Luise, Victoria und noch weitere Student:innen, „werden dann von uns gebaut. Holz-Kreuz um die herum Draht gebogen ist, stehen schon auf den Tischen. Stunden später werden die Kinder Gipsbandagen darum herum wickeln, um aus den zweidimensionalen Zeichnungen dreidimensionalen Skulpturen zu schaffen.
Ganz anders geht’s in einem der Dachgeschoßräume zu. Gruppenweis schlüpfen Kinder in die Rollen von Spinnen, Schnecken, Schildkröten. Inspirationsquelle für das hier entstehende Theaterstück in Kooperation mit der Schauspielakademie Stanislavski ist „Tranquilla Trampeltreu“. Der berühmte Autor Michael Ende (u.a. Momo, Die unendliche Geschichte…) hat vor mehr als 50 Jahren die Geschichte über eine Schildkröte dieses Namens geschrieben, die zum Hochzeitsfest von Sultan Leo, dem 28., aufbricht und unterwegs von anderen Tieren belächelt wird, weil sie ja so langsam dahinschreitet. Sie kommt dennoch rechtzeitig zum Fest an, allerdings bereits von Leo, dem XXIX (29.) 😉
Das – ursprünglich von Marie-Luise Pricken und später von anderen Künstler:innen – Michael Bayer / Julia Nüsch / Manfred Schlüter illustrierte Bilderbuch gab es schon in unterschiedlichen Bühnenversionen, unter anderem einer Kinderoper (Komponist Wilfried Hiller) – in der Leo der König der Tiere, also ein Löwe ist. In der kinderunikunst-Version ist es Königin Leonie, die zum Fest einlädt. Und da ist die Schildkröte auch nicht die Langsamste, Schnecken wundern sich sogar über das rasend schnelle Tempo der Schildkröte.
Ebenfalls im Dachgeschoß darf KiJuKU begeisterten Maler:innen ein wenig zuschauen – und zuhören über verschiedene höchst kreative Titelvorschläge für schon fertige Bilder im Ersatzkurs für eine erkrankte Workshopleiterin. „Plantschen mit Farben“ nannte sich das, was offenbar weit mehr als ein Ersatz wurde und viel Spaß bereitete. „Frittiertes, mutiertes, genmanipuliertes Kaninchen mit lackierten Gelnägeln“ war dann das Ergebnis für eines der Bilder, das noch den Namen Jeffrey bekam.
In einem geräumigen Gangabteil werken die einen an großen Kartonteilen, andere an Stoffstreifen, dritte positionieren sich auf großen Würfeln, proben Auf- und Abgänge. Plötzlich taucht einer der KinderuniKunst-Studierenden mit burgzinnen-artiger Gesichtsmaske auf. „Das ist aber nur Teil von… wart ich zeig’s dir“, und schon stemmt er eine große Kartonburg in die Höhe und wandert mit dieser den Gang entlang. Viele der anderen Teile wirken robotermäßig. Und genau das sind sie – nach und nach entstehen in „Robot Rock“ ein Roboter und verwandte Figuren und Objekte – die letztlich alle für die Gestaltung eines Musik-Videos …
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