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Gruppenfoto der Preisträger:innen der mittleren Altersgruppe (9. und 10. Schulstufe)
Gruppenfoto der Preisträger:innen der mittleren Altersgruppe (9. und 10. Schulstufe)
18.06.2024

Preisträger:innen der mittleren Alterskategorie

Ausschnitte aus Finalreden aller Preisträger:innen der mittleren (Kategorie 2 – 9. und 10. Schulstufe) beim mehrsprachigen Redebewerb Sag’s Multi 2023/24.

„Meine Eltern sind in dieses Land gekommen, damit zuallererst sie und dann ihre Kinder sich eine Zukunft aufbauen können, damit ich ein Leben, eine Zukunft voller Bildung, Freude, Vielfalt und Akzeptanz habe, doch habe ich all das?
Wenn Menschen mit mir interagieren, sehen sie nur meinen Namen, mein Land oder meine Sprache, sie sehen nicht meine Geschichte, sie sehen nicht meine Erfahrungen, sie sehen nicht mich, sie sehen nur die Vorurteile, die sie gegenüber Migranten haben in mir.“
Jana Adamović, 16 Jahre; GRG Sachsenbrunn (NÖ) mit Serbisch und Deutsch.

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„Wir alle wissen, dass die Menschheit dringende Probleme zu lösen hat, die sie nur gemeinsam lösen kann. Und gerade wir, die wir gewohnt sind, zwischen zwei Kulturen, zwischen zwei Sprachen zu leben, wissen genau, dass in solchen Konflikten keiner gewinnen kann, dass sie auf lange Sicht nur durch Sprache, durch Vermittlung gelöst werden können.
Ob es uns gefällt oder nicht: Wir sind die Sprecher, wir sind die Vermittler und wir werden jeden Tag mehr.
Die Welt wird jeden Tag kleiner und vernetzter. Kein Ort ist mehr zu weit weg, um uns zu interessieren. Wenn morgen in China ein Sack Reis umfällt, dann rollen uns hier die Reiskörner vor die Füße und wir rutschen auf ihnen aus!“
Zumin Jost
, 14 Jahre; Akademisches Gymnasium Salzburg mit Mandarin-Chinesisch und Deutsch.

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„Als stolze Vertreterin meiner Sprache und meiner kulturellen Identität stehe ich heute vor Ihnen. Doch ich stehe nicht allein. Ich stehe auch hier in Vertretung für all jene, die noch immer mit Vorurteilen und Diskriminierung kämpfen. Ich stehe für die Hoffnung, dass wir gemeinsam eine Welt schaffen können, in der Vielfalt gefeiert wird und jede Person die Freiheit hat, ihr wahres Selbst zu sein.“
Miriam Allegra Clari
, 16 Jahre; BORG Innsbruck (Tirol) mit ihren Familiensprachen Italienisch und Deutsch.

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„Wir als junge Menschen haben die Pflicht, uns unseres eigenen Denkens zu bedienen. Wir haben die Pflicht und die Möglichkeiten – auch dank KI, dank ChatGPT, dank Tausender Medien – die Möglichkeiten, uns zu bilden, uns weiterzubilden, uns eine Meinung zu bilden. Gerade in Zeiten von Fake News ist die eigene unvoreingenommene Meinung wichtig! Ist es vielleicht die neue Währung. Ist es vielleicht das, worauf unsere Zukunft gebaut ist?“
Melina Böhmer
, 14 Jahre; BORG Innsbruck (Tirol) mit der erlernten Sprache Englisch sowie Deutsch.

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„Ich habe nie mit meinen Sprachen gelebt, ich habe immer meine Sprachen gelebt. Unsere Welt braucht jeden. Kinder, die alles in Frage stellen, Jugendliche, die kritisch denken können, Erwachsene, die von einer besseren Zukunft träumen und mehrsprachige Menschen, die wissen, dass dieser Traum wahr werden kann. Durch die Förderung unserer Mehrsprachigkeit können wir eine Welt schaffen, in der Vielfalt überall geschätzt und gefeiert wird.
Fördert man Mehrsprachigkeit, so fördert man auch Toleranz, Respekt und Offenheit gegenüber anderen Menschen, etwas das so wichtig ist und eigentlich selbstverständlich sein sollte.
Unsere Mehrsprachigkeit kann die Welt verändern.”
Ana Maria Haas da Silva
, 16 Jahre; Europagymnasium Auhof in Linz (OÖ) mit brasilianischem Portugiesisch und Deutsch.

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Es ist an der Zeit, dass wir uns als Gesellschaft verpflichten, sicherere Räume für alle zu schaffen. Räume, in denen jeder willkommen ist, unabhängig von seiner Herkunft, seiner Hautfarbe, seiner sexuellen Orientierung oder seiner körperlichen oder geistigen Fähigkeiten. Denn Sicherheit sollte kein Privileg sein, sondern ein grundlegendes Menschenrecht, das jedem zusteht.“
Sophie Klaffenböck, 16 Jahre; Theresianum Eisenstadt (Burgenland) mit Englisch (erlernt) und Deutsch.

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„Nehmt uns und unsere Probleme ernst. Wir leiden und das meist unbemerkt. Wir verdienen es genauso sehr wie ihr mit Respekt behandelt zu werden. Die Schule beeinflusst unsere Psyche mehr als sie sollte. Der Stress: zu viel. Der Druck: zu groß. Die Hilfe: zu wenig.
Es ist an der Zeit, dass wir uns als Gesellschaft ernsthaft mit dieser Problematik auseinandersetzen. Wir müssen unsere Schulen zu Orten machen, an denen nicht nur Wissen vermittelt wird, sondern auch Raum für Selbstentfaltung, Empathie und persönliches Wachstum geschaffen wird.“
Karlein Tasch, 16 Jahre; BG/BRG Mattersburg (Burgenland) mit Spanisch (erlernt) und Deutsch.

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„Stereotypen und Vorurteile waren schon immer Teil einer Gesellschaft. Aber haben wir uns jemals überlegt, wie viel Energie und Zeit in diese Vorurteile reingesteckt werden. Wie viel Zeit und Kraft wir verschwenden, um zu beweisen, dass eine Person doch in diesen Stereotyp reinpasst.“
Maab Hamoudah, 17 Jahre; Abendgymnasium Wien-Floridsdorf mit Englisch und Deutsch.

INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Die Preisträger:innen
Kategorie 2 (9. und 10. Schulstufe)

Alphabetisch (Nachnamen) sortiert

Jana Adamović, Serbisch, GRG Sachsenbrunn (NÖ)
Melina Böhmer, Englisch (erlernt), BORG (BundesOberstufenRealGymnasium) Innsbruck (Tirol)
Miriam Allegra Clari, Italienisch, BORG Innsbruck (Tirol)
Ana Maria Haas da Silva, brasilianisches Portugiesisch, Europagymnasium Auhof (Oberösterreich)
Maab Hamoudah, Englisch, Abendgymnasium Floridsdorf (Wien)
Zumin Jost, Mandarin-Chinesisch, Akademisches Gymnasium Salzburg
Sophie Klaffenböck, Englisch (erlernt), Theresianum Eisenstadt (Burgenland)
Karlein Tasch, Spanisch (erlernt), BRG Mattersburg (Burgenland)