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Tempelhüpffelder vor der BoGa-Box
Tempelhüpffelder vor der BoGa-Box
11.05.2022

Tempelhüpfen bis zur Gläsernen Box übers Gehen

Jugendliche der AHS mit verschiedenen künstlerischen Schwerpunkten gestalten immer wieder Ausstellungen im öffentlichen Raum – in der BoGa-Box. Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … war bei der jüngsten dabei.

Auf den Boden malen einige Jugendliche mit Kreide Felder für das fas weltweit verbreitete Tempelhüpfen – mit verschiedenen Namen. Im Prinzip aber geht’s immer darum, von Feld zu Feld zu springen, mitunter mit erschwerenden Aufgaben etwa auf einem Bein beispielsweise. Diese Jugendliche beweisen, dass sie seit Jahren eine Schule mit kreativem Schwerpunkt gewählt haben.

Den örtlichen Gegebenheiten in der Landstraße Hauptstraße (ungefähr bei Nummer 34) angepasst, malen die Schüler:innen die Felder leicht gebogen – und zwei komplette Spiele – mit einem gemeinsam Zielfeld – mit Nummer 9. Letztere in mehreren (Regenbogen-)Farben, die anderen jeweils verschieden bunt. Knapp nach dem Ziel steht eine Glasvitrine mit Metallkanten auf ebensolchen Füßen, die BoGa-Box (als Abkürzung für Boerhaavegasse. (Aus dem gleichnamigen Realgymnasium mit musischen Schwerpunkten kommen die erwähnten Jugendlichen). In unmittelbarer Nähe der genannten Box finden sich zwei gleichartige Vitrinen – als Werbung für diverse Unternehmen. Dank der Unterstützung des Elternvereins konnte die Schule solch einen Ausstellungswürfel im Ausmaß von ca. 1 m³ anmieten.

Öffentliche Ausstellung

„Vor Corona“, so die an diesem Vormittag betreuende und begleitende Lehrerin aus dem bildnerischen Zweig (weiters gibt es hier einen musikalischen sowie eine Tanz-Zweig) „hatten wir immer eine Jahres-Ausstellung im WuK (Werkstätten- und Kulturhaus, Wien-Währing). Seither stellen wir jedes Monat ein anderes Projekt aus. Diesmal sind es zwei Monate, weil wir mit dem Thema Gehen in einem Erasmus plus-Projekt zum Thema Jakobsweg sind.“

Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … durfte in der ersten Stunde – die hier um 7.45 Uhr beginnt – dabei sein, wie die Jugendlichen die letzten Schnitte erledigten, Teile eines vergrößerten Stadtplans ausschnitten und zusammenklebten, die Booklets falteten (die in Kunststofftaschen an einer der Glaswände zum Entnehmen stecken, um mehr über das Projekt an Interessierte heranzubringen), alles zusammenpackten und dann – im Gehen – zur BoGa-Box transportierten.

Gehen

Die vergangenen Wochen standen verschiedene Arten von Schuhen in der Box und dazu Würfel mit Fotos von Gang-Arten. Die kommen nun raus und stattdessen manövrieren die Jugendlichen ein passgenaues 1m² großes flaches Podest mit darauf befestigter, grob vergrößerter Wien-Karte auf den Boden des Ausstellungs-Würfels. Auf dieser Karte – die Ida in besserer Auflösung übermittelt hatte, aber eine andere Version ausgedruckt wurde – finden sich rot markiert Gehwege, die einige Jugendliche zurückgelegt haben und an verschiedenen Punkten Beobachtungen in verschiedenster Art festgehalten haben.

Im Gehen zeichnen

An diesen Punkten stehen nun von Madita produzierte kleine, handbreit-hohe Figuren sinnbildlich für Sehenswürdigkeiten. So fährt ein Kind auf einem Einrad – stellvertretend für das Riesenrad. Von diesen Punkten führen Fäden zu den künstlerischen Objekten, die von der Decke der Box hängen. Judith etwa hat Bleistiftskizzen gezeichnet während sie von zu Hause in die Schule gegangen ist. Ebenso auf dem Rückweg. „Ich liebe es zu gehen und ich liebe es besonders mit Bleistift zu zeichnen“, beginnt sie dem Reporter zu erzählen. Eines Tages hatte sie die Idee, beides zu verbinden. „Du achtest dann viel mehr auf das was rund um dich passiert. Aber immer auf anderes“, schildert sie und deutet auf Teile in der Zeichnung die etwa ein Tunnel – von den beiden verschiedenen Seiten – zeigen. Vieles unterscheidet sich auf dem Hin- sowie dem Rückweg. Die beiden Zeichenblätter, sind auf zwei Seiten einer zurechtgeschnittenen Dämmplatte, hängen über dem Plan und können so von beiden Seiten betrachtet werden.

Wie weit geht’s…

Genaue Beobachtungen haben die Schülerinnen und Schüler während des Projekts vielfach angestellt. Unter anderem hielten sie unter dem Titel „defensive Architektur“ fest, wie Sitzbänke und andere öffentliche Möblierungen beispielsweise Obdachlosen verunmöglichen sich darauf zu legen – durch Unterbrechen oder durchgängige Armlehnen mitten auf der Bank.

Wie viele Schritte sind es von der Schule zu … – das ist Madita für einige der Objekte abgegangen, für anderes „zum Beispiel für den Weg zum Donauturm hab ich mir’s ausgerechnet“.

Videos

Zu den künstlerischen Arbeiten zählen auch Videos einiger Schüler:innen. So hat sich Emilio beim Gang nach der Schule zu seinem Kollegen Valentin filmen lassen. „Das Video haben wir dann bei ihm zu Hause auf dem Fernseher abgespielt und ich bin in der Outdoor-Kleidung auf seinem Cross-Trainer möglichst im selben Tempo gegangen und er hat wieder gefilmt und geschnitten.“ Beides läuft nun parallel auf einem Split-Screen nebeneinander ab. Zu den Videos „geht’s“ via QR-Code – zur Schulhomepage, wo sie abgespielt werden können

Und um den Bogen zum Tempelhüpfen zu schließen: Sayen, Viki, Katerina, Zoe und Marta hatten ein Hüpf-Spielfeld vor dem Stephansdom aufgemalt und eine Kamera in Fußhöhe laufen lassen. „meist sind Kinder gehüpft, aber auch manche Erwachsene“. Und dann siehst du im Video – und auch live vor Ort in der Landstraße Hauptstraße -, wie manche bewusst dem Spielfeld ausweichen und andere mittendurch „trampeln“.

Dass gehen aber nicht nur direkt mit Fortbewegung zu tun hat, sondern auch vielfältigst EinGANG in unsere Sprache gefunden hat, zeigt eine der Glaswände mit weißen Klebe-Buchstaben die einen Lückentext ergeben, der mit „Wie ____ es dir?“ beginnt 😉

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TEmpelhüpfen vor der Boga-Box - mit QR-Code zum Projekt auf der Schul-Homepage
Tempelhüpf-Felder vor der Boga-Box – mit QR-Code zum Projekt auf der Schul-Homepage
INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Alles was geht

Unterschiedlichste künstlerische Projekte rund ums Thema Gehen von Schüler:innen der 7a der AHS Boerhaavegasse (Wien-Landstraße) – Zeichnungen, Figuren, Fotos sowie QR-Code zu Videos auf der Homepage der Schule

Wann & wo?

Bis Ende des Schuljahres
BoGa-Box
1030, Glasvitrine vor Landstraße Hauptstraße 34
boerhaavegasse.at -> BoGa-Box