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Smartphone-Coach Andrea Buhl-Aigner (rechts) im Interview mit KiJuKU-heinz
Smartphone-Coach Andrea Buhl-Aigner (rechts) im Interview mit KiJuKU-heinz
09.09.2025

Vom Marketing zum Smartphone-Coaching

Interview mit einer Seitenwechslerin, die nun unter anderem darüber aufklärt, was sie zuvor an Tools verwendet hat, um die User:innen zu binden.

Andrea Buhl-Aigner war jahrelang im Bereich Marketing bzw. digitale Kimmunikation für Unternehmen aber auch NGO tätig. Heute tritt sie in phasenweise interaktiven Workshops für Schüler:innen, Lehrer:innen und Eltern auf, um bewusste(re)n Umgang vor allem mit Smartphones zu thematisieren. Außerdem bietet sie Seminare von Crash-Kurs bis zu „fit“ an und betreibt die dazugehörige Website. In der ersten Schulwoche war sie zwei Tage lang für Jugendliche und Pädagog:innen (im Rahmen von SchilF – Schulinterne Fortbildung) der Handelsakademie und -schule Tulln (Niederösterreich) im Einsatz, Ende September spricht sie dann vor Eltern dieser Handelsschule und -akademie. Workshops, Unterlagen, Vorträge, Kurse und vieles mehr rund ums Smartphone auch für Eltern von (Klein-)Kindern gehören auch zu ihren Angeboten.

Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… war bei einer Doppelstunde für die Abschlussklassen dabei – eigener Bericht, am Ende verlinkt, berichtet darüber, hat drei Schüler:innen interviewt – ebenfalls eigener, unten verlinkter Beitrag – und führte mit ihr ein Interview.

KiJuKU: Du warst früher im Marketing tätig und hast, wie du sagst, die Seiten gewechselt. Warum und inwiefern?
Andrea Buhl-Aigner: Je länger ich diese Jobs gemacht und alle möglichen Tools unreflektiert verwendet habe, desto mehr war ich erstaunt und teilweise schockiert, was wir da alles für Daten sammeln und nutzen und darüber, was alles machbar ist, um die User und Userinnen bei der Stange zu halten.

Außerdem bin ich zehn Jahre aus Niederösterreich nach Wien gependelt und hab im Zug die Veränderungen miterlebt. Jugendliche bei der gemeinsamen Fahrt in die Schule waren früher laut, heute ist es fast nur mehr in stilles Gewische, selbst wenn Kinder oder Jugendliche gemeinsam fahren.

Das alles hat mir zu Denken gegeben und im Zuge beruflicher Veränderung, hab ich beschlossen, mich selbstständig zu machen und aus dem gesammelten Wissen zu schöpfen, um Aufklärung darüber zu machen. Ich kannte ja alle technischen Hintergründe, was machbar ist.

KiJuKU: Was ist da machbar?
Andrea Buhl-Aigner: Im Online-Marketing wussten wir, wie wir die Leute reinziehen und dafür sorgen, dass sie möglichst lange oder oft wieder kommen – vom Produktdesign über Personalisierung, Erkenntnisse aus psychologischen Studien nutzen und so weiter.

KiJuKU: Und jetzt bietest du Workshops in Schulen an?
Andrea Buhl-Aigner: Am Anfang hab ich nur mit Eltern oder / und Lehrerinnen und Lehrern gearbeitet, mittlerweile auch mit Schüler:innen.

KiJuKU: Was unterscheidet deine Workshops von schon bestehenden Angeboten etwa von Safer Internet?
Andrea Buhl-Aigner: Ich bin keine Konkurrentin, es gibt ohnehin mehr Bedarf als Angebot und ich versuche über mein Wissen der anderen Seite, Lücken zu füllen und Ergänzungen anzubieten. Ich kann ja viel Wissen von der anderen Seite einbringen. Damals war die Aufgabe, User:innen möglichst lange und immer wieder zu binden, heute fördere ich Selbstkontrolle vor Abhängigkeiten.

Ein Mittel dazu ist, die Jugendlichen immer wieder nach ihren Selbsteinschätzungen zu fragen – über Nutzungszeiten, wie sie sich fühlen, aber auch aus Studien wissenschaftliche Erkenntnisse unter anderem aus der Gehirn-Chemie zu präsentieren, wie Computerspiele zur Adrenalin-Ausschüttung führen, wie vor allem am Abend zu viel davon das Melatonin, das den Schlaf fördert, verringert. Thematisiert wird auch die Frage Soziale Netzwerke versus reale Welt und es gibt auch Tipps gegen Handy-Stress.

PS: In Wien können Pflichtschulen die Smartphone-Coach-Workshops „gefangen im Online-Flow“ über die Wiener Bildungs-Chancen kostenlos buchen, die 390 € pro Gruppe werden direkt über diese Plattform abgerechnet. In Niederösterreich können Schulen über Science Center Niederösterreich kostenlos buchen. Links weiter unten.

kijuku_heinz

Über den interaktiven Vortrag in der HAK/HASch Tulln (NÖ)

Interviews mit drei Schüler:innen der HAK Tulln

„Handy Stopp“ – ein ausgezeichneter Beitrage von Salzburger Schüler:innen beim U19-Prix-Ars-Electronica

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