Kinder Jugend Kultur und mehr - Logo
Kinder Jugend Kultur Und mehr...
Gruppenfoto der Preisträger:innen in der mittleren Alterskategorie - 9. und 10. Schulstufe
Gruppenfoto der Preisträger:innen in der mittleren Alterskategorie - 9. und 10. Schulstufe
26.06.2023

Wann wird endliche nicht auf die Herkunft geschaut?!

Kürzest-Auszüge aus den mehrsprachigen „SAG’S-MULTI!“-Reden der Preisträger:innen aus 9. und 10. Schulstufen.

Wie schon bei den Jüngsten – den Jugendlichen aus 7. und 8. Schulstufen – stellten auch in den folgenden beiden Altersgruppen fünf ehemalige Preisträger:innen, also Alumnis und zwar Arkadi Jeghiazarian, Melisa Mete, Sabiha Moradi, Tracy-Cindy Agbogbe und Banan Sakbani, die neuen Preisträger:innen vor, also jene jeweils zehn Redner:innen, die von den Jurys – immer mindestens eine Person, die jeweils auf Muttersprachen-Niveau die Sprache der Teilnehmer:innen beherrscht – die meisten Punkte bekommen hatten, auch hier wieder zunächst jene – in diesem Fall zwei, die stellvertretend gekürzte Versionen ihrer Finalreden nochmals vor vollem Festsaal hielten.

Defne Bikakçı, 15 Jahre
Maygasse Business Academy Wien 13
Türkisch/Deutsch
Stellen Sie sich vor, dass Ihr ganzes Leben lang, niemand an Sie glaubt. Jeder vermittelt Ihnen das Gefühl, dass Sie niemals mehr erreichen können als Ihre Eltern. Irgendwann glauben Sie selbst nicht daran, dass Sie in Österreich eine Chance auf eine Welt haben, in welcher sie für ihre persönlichen Fähigkeiten und nicht für ihre Herkunft beurteilt werden. Wären Sie als Kind einer Familie mit Migrationshintergrund in Österreich geboren wäre Ihnen möglicherweise genau das passiert.


Anaïs Leschanz, 15 Jahre
Europagymnasium Klagenfurt (Kärnten)
Französisch/Deutsch
Ich glaube nicht, dass Fremdenfeindlichkeit immer von Angst vor dem Unbekannten bedingt wird, sondern eher, dass solche Menschen denken, sie – und nur sie – hätten das Recht auf ein komfortables Leben. Sie wollen den Kuchen eben nicht mit anderen teilen. Wenn jemand anderes ein noch so kleines Stück bekommt, dann fürchten sie, dass ihr Stück kleiner ausfällt. Aber das System geht von einem unfairen Ausgangspunkt aus: Manche Menschen haben jetzt schon ein großes Kuchenstück, während andere nichts bekommen.

Anna Michaela Bota, 15 Jahre
BG/BRG Klosterneuburg (NÖ)
Rumänisch/Deutsch

Wenn ich an Europa denke, denke ich an all die Familien und Freundschaften, die trotz vieler tausender Kilometer trotzdem funktionieren und lebenslange, starke Verbindungen zwischen Menschen kreieren.

Hanna Brčić, 14 Jahre
Akademisches Gymnasium Graz (Steiermark)
Kroatisch/Deutsch
Wir müssen aus unserer Komfortzone raus, wenn wir uns verbessern wollen. Es ist egal ob und wie viele Fehler man macht, denn nur so kann man etwas Neues dazulernen. Vielleicht sieht man die Fortschritte nicht gleich, es dauert lange oder länger als man sich erhofft hätte. Trotzdem ist es wichtig, dass man nicht einfach so aufgibt und dass man dranbleibt, wenn man sich irgendwo schwer tut.

Leonita Fetaj, 15 Jahre
BG Kapfenberg (Steiermark)
Albanisch/Deutsch

Wir sind in der Lage, unsere Lebensart und unseren Konsum zu ändern. Wir sind in der Lage uns für Nachhaltigkeit und somit für unseren Lebensraum zu entscheiden. Denn wenn wir so handeln wie bisher – nämlich gar nicht – werden wir die Auswirkungen des Klimawandels deutlicher zu spüren bekommen als je zuvor.

Kimaya Ganatra, 14 Jahre
Gymnasium Sacré Coeur Wien 3
Englisch/Deutsch

Feminismus ist nicht, zu sagen, dass Männer und Frauen gleich sind. Feminismus ist, dass Männer und Frauen und alle Menschen dieser Welt gleich viel Wert sind. Feminismus ist, zu erkennen, dass unsere Unterschiede etwas Gutes sind.

Rebeka Jankulovski, 17 Jahre
BRG 8 Albertgasse, Wien
Kroatisch/Deutsch

Es gibt kein Wachstum, bis man in den Spiegel schaut und erkennt, dass der einzige Feind man selber ist. Es ist Zeit für mich, in Frieden in der Gegenwart zu leben. Ich habe mich von einer Raupe in einen wunderschönen Schmetterling verwandelt, der fliegen kann. Es ist ein großartiges Gefühl, so etwas sagen zu können und auch wirklich zu fühlen. Ich bin bereit, meine Flügel zu öffnen, bist du es auch?

Angela Pereppadan, 16 Jahre
Gymnasium Sacré Coeur Wien 3
Englisch/Deutsch

Ich bin multikulturell aufgewaschen und muss mich nicht für eine Kultur entscheiden oder gar schämen. Jede Kultur ist einzigartig und unersetzbar und wenn wir der kommenden Generation die richtigen Werte mitgeben wollen, sollte genau das jedem Kind schon von klein auf beigebracht werden.

Viktoria Pirzl, 15 Jahre
BG/BRG Neunkirchen (NÖ)
Englisch erlernt/Deutsch

Mir ist aufgefallen, dass Licht erst dann wirklich wichtig ist, wenn es dunkel ist. Und um bei dieser Metapher zu bleiben, fallen mir gleich mehrere negative Entwicklungen ein, die einen Schatten auf unsere und somit auch auf meine eigentlich so strahlende Zukunft werfen: Verlust der Artenvielfalt, Zerstörung der Umwelt, Klimakrise, Krieg, Inflation und Armut, um nur ein paar Beispiele zu nennen. Aber anscheinend ist es für viele Mitmenschen noch nicht dunkel genug. Vielleicht wachen sie erst dann auf, wenn sie den Weg zum Lichtschalter in der Dunkelheit nicht mehr finden.

Stella Vanin, 15 Jahre
GRG/ORG Heustadelgasse Wien 22
Italienisch/Deutsch

Wissen Sie noch die Frage die ich vorhin gestellt habe? Ob die Welt perfekt wäre wenn niemand Fehler machen würde? Ich finde nicht. Fehler machen, heißt den Mut und die Hoffnung zu haben etwas auszuprobieren und nur wer etwas ausprobiert und keine Angst davor hat, kann eine bessere Zukunft erreichen.

Insert aller Preisträger:innen der mittleren Altersgruppe - 9. und 10. Schulstufe
Insert aller Preisträger:innen der mittleren Altersgruppe – 9. und 10. Schulstufe

Follow@kiJuKUheinz

Die Preisträger:innen der beiden anderen Alters-Kategorien folgen in zwei eigenen Beiträgen – hier unten.

YouTube

Mit dem Laden des Videos akzeptieren Sie die Datenschutzerklärung von YouTube.
Mehr erfahren

Video laden