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Bildmontage aus drei Fotos mit Jugendlichen und Laptops
Bildmontage aus drei Fotos, wo das Trio allein oder zu zweit mit Zinskurven usw. zu sehen sind
13.04.2021

Was macht die europäische Zentralbank, was ist ein Leitzinssatz?

Drei Mödlinger HAK-Schüler gewannen das österreichische Bundesfinale beim „Generation €uro Students´ Award“.

Was macht eigentlich die Europäische Zentralbank (EZB)? Was ist der Leitzinssatz? Was bedeuten Geldpolitik und Preisstabilität und wie wirkt sich die Schließung der Gastronomie auf die gesamt Volkswirtschaft aus? Fragen bei denen viele schon ziemlich abschalten.

Nicht so Markus Strimitzer, David Valenta und Theo Sehnal aus der privaten Handelsakademie in Mödling (Vienna Business School, VBS). Das Trio aus zwei verschiedenen Zweigen – Management für Handel und Dienstleistungen (der Erstgenannte) sowie Management für Finanz- und Unternehmensberatung (die beiden anderen) – hat sich im gemeinsamen Fach Volkswirtschaft dafür entschieden am Jugendwettbewerb der EZB, „Generation €uro Students´ Award“, teilzunehmen.

In der ersten Runde, so erzählt das Trio in einem gemeinsamen Konferenzschaltuns-Interview mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr, „hat es begonnen zu erklären, was die EZB ist und was der Leitzins macht. In der zweiten Runde habe wir in Interviewform die Europäische Zentralbank genauer erklärt und nun (Freitag, 9. April) war eben die dritte Runde. Das war das Österreich-Finale, in dem die besten fünf Teams aus ganz Österreich angetreten sind – wegen Corona wieder nur online.“

Die Pandemie bzw. die erforderlichen Maßnahmen verhindern auch das Highlight des Bewerbs. In Normalzeiten fahren bzw. fliegen die jeweiligen Sieger-Teams nach Frankfurt in die EZB-Zentral, wo sie analog das Europafinale austragen und auch einander sowie Spitzenvertreter*innen der Zentralbank treffen und kennen lernen. „Das findet heuer auch nur online statt.“

Zwei Jugendliche sitzen einander gegenüber, einer mit Laptop, beide mit FFP2-Masken

Der Spaß des Miteinander fehlt

Apropos Online, Distance-Learning usw. „Das funktioniert bei uns eh ganz gut“, meint Markus Strimitzer auf die Journalistenfrage. „Man merkt aber schon, dass man nicht ganz so viel Lehrstoff unterbringt wie beim Präsenzunterricht. Und ein wesentlicher Punkt fehlt natürlich ganz: In der Schule macht es auch viel mehr Spaß, weil du nicht allein vor dem Bildschirm lernst und arbeitest.“

Zurück zum Bewerb: „Im Österreich-Finale hatten wir ein vorbereitetes Thema – aus Powerpoint-Folien und mündlichen Präsentationen zu Geldpolitik und Preisstabilität und einem schier unerklärlichen Thema, das da hieß „non-standard expansiven Maßnahmen“.

Im zweiten Teil galt es aus vier Fragen drei auszuwählen und diese zu beantworten. Eine davon war, wie sich der kürzliche Unfall des großen Frachtschiffes, das tagelang den Suezkanal blockierte auf die Weltwirtschaft auswirkt(e). Eine andere die schon eingangs genannte in Sachen Gastro-Sperren und Volkswirtschaft.

Selber an der Börse aktiv

Hier konnte das Trio aus der Mödlinger Schule mit guter Vorbereitung punkten, „weil wir uns alle drei für wirtschaftliche Zusammenhänge interessieren. Wir haben zwar sicher eine gute Basis durch unser schulisches Wissen, aber ungefähr die Hälfte kommt auch aus unseren privaten Eigeninteressen, wir sind alle an der Börse aktiv“, berichten die angehenden Maturanten.

Auf Nachfragen nennen alle drei „Taschengeld und Verdientes aus Ferialjobs“ und outen sich als unterschiedlich risikofreudig. Setzen die einen au Streuung, so investieren andere risikofreudiger. „Aufgrund von Corona konnte ich manches billiger einkaufen“, so David Valenta.

Spekulationen scheinen aber nicht ihre Sache zu sein. Alle drei messen auch der Vorbereitung auf die Matura höhere Bedeutung bei als jener auf das online ausgetragenen Europa-Finale des Bewerbs und alle drei wollen nach der Reifeprüfung studieren. Markus Strimitzer nimmt Wirtschaftsinformatik in Angriff. „Ich will das Technische dahinter besser verstehen, vielleicht kann ich dann Finanzinvestitionen auch besser steuern.“ David Valenta wählt Betriebswirtschaftslehre Schwerpunkt Accounting und Theo Sehnal schwankt „noch zwischen Recht, also Jus und etwas Finanzwirtschaftlichem“.

David Valenta, Markus Strimitzer, TheoSehnal (v.l.n.r.)aus der 5PK der VBS Mödling.
David Valenta, Markus Strimitzer, TheoSehnal (v.l.n.r.) aus der 5PK der VBS Mödling.

Lehrerin war vorher Bankerin

Übrigens: Ihre Volkswirtschaftslehrerin Eva Ruschitzka hat vor ihrer pädagogischen Tätigkeit einige Jahre in einer großen Bank gearbeitet und sagte in einer Aussendung der Schule vor dem bundefinale des genannten Bewerbs: „Ich habe die Gründung der EZB und ihre Geldpolitik von Anfang mit großem Interesse verfolgt und große Freude daran, Schülern dieses Thema näher zu bringen.”

Dort sagte die Direktorin der Mödlinger VBS, Isabella Engelmeier-Wilfling: „Die drei befinden sich neben den jetzigen Rahmenbedingungen auch noch im Endspurt ihrer Schulkarriere und bringen dennoch die Motivation auf, an Wettbewerben teilzunehmen.”

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