„Als ich mal …“ – so fangen die besten Geschichten an

Jede Situation birgt ein gewisses Potential in sich, zu einer großartigen Geschichte zu werden. Das zeigt das Buch „Als ich mal …“ der niederländischen Künstlerin Joke van Leeuwen, das aus der Sicht des 8-jährigen Deef erzählt wird. Seine Überlegungen im Zusammenhang mit meist alltäglichen  Erlebnissen werden zu kleinen Abenteuern.

In der Episode „Als ich mal was malte“ wird zum Beispiel ein misslungenes Strichmännchen lebendig und protestiert dagegen, durchgestrichen zu werden. Unter dem Titel „Als ich mal den Bus verpasste“, malt sich Deef die darauffolgende Busfahrt aus: Der Fahrer schlägt vor, zur Abwechslung  eine andere Strecke zu nehmen. Nachdem alle Fahrgäste sich damit einverstanden erklärt (und natürlich im Büro oder zu Hause über die Verspätung Bescheid gegeben) haben, führt der spontane Umweg sie sogar bis in den Urwald – wobei das alles nur eine Vermutung ist, denn der Junge hat dann auch noch den nächsten Bus verpasst. „Man weiß nun mal nicht, wie es gewesen wäre, wenn es anders gewesen wäre, als es gewesen ist.“

In „Als ich mal ein Wort nicht wusste“, lässt Deef bei der Suche nach dem passenden Begriff sogar ein Huhn durch seinen Kopf (und auch durch den seiner Mutter) spazieren. Es finden sich generell immer wieder kleine Seitenhiebe auf die Erwachsenen, die ja gern mit Floskeln wie „Jetzt spielt doch mal schön“ oder „Was willst du werden“ um sich werfen.

Deefs fast schon philosophischen Überlegungen in Wort und Bild trotzen nur so vor Sprachwitz und Fantasie.  Ein unterhaltsames Buch voller Überraschungen und spaßigen Alltagsanekdoten eines normalen Buben, der doch sehr besonders ist.

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