Bilderbuch thematisiert behutsam sexuelle Ausbeutung und den Weg zur (Ab-)Hilfe.
„Es war Nacht. Lisas Zimmertür knarrte. Ihr Körper begann zu schmerzen, als ob Lava ihren ganzen Körper überströmen würde. Sein Atem stank wie immer nach Alkohol und Zigaretten… sie zwang sich, an die große Eishöhle zu denken… Tausende Eiszapfen tropften von der Decke…“
In fast poetische (Wort-)Bilder verpackt Sonja Katrina Brauner die Verletzung von Kindern, in den allermeisten Fällen Mädchen. Die Täter sehr, sehr oft nahe (männliche) Verwandte. Ohne sexuelle Ausbeutung – oft auch Missbrauch genannt (doch was ist dann der Gebrauch?) – konkret anzuführen, ist völlig klar, dass sich die Geschichte genau darum dreht. Und wie Lisa dies auch anfangs gar nicht ihrer Freundin oder der Lehrerin anvertrauen kann. Erst der Kontakt zu einer Beratungsstelle – im Rahmen eines Schulprojekts – hilft ihr, darüber auch sprechen zu können. Auch deswegen, weil sie dabei erfährt, dass diese Übergriffe, das Nicht-Respektieren ihrer (körperlichen) Grenzen verboten ist – und dennoch leider oft vorkommt.
„Lisas Lavaeishöhle“ ist das zweite Bilderbuch im kleinen Querformat der Autorin zu groben Verletzung von Kinderrechten (beim ersten – „Meerseelenallein“ ging es um geflüchtete Kinder). Diesmal illustriert von Ahoo Maher ist es auch wieder mehrsprachig erschienen – diesmal Englisch und Spanisch (das erste war neben Deutsch auch Englisch, Arabisch und Farsi). Und auch diesmal geht 1 € von jedem verkauften Buch an eine Hilfsorganisation – in dem Fall an die autonomen Österreichischen Frauenhäuser.
Idee und Text: Sonja Katrina Brauner
Englische und Spanische ÜbersetzungKaren Diehl
Illustrationen: Ahoo Maher
Lisas Lavaeishöhle/Lisa’s Lava Ice Cave/Lisas cueva lavayhielo
32 Seiten
Love the World Books
19,90 €
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