Humorvoll-philosophisches Bilderbuch ausgehend von einem Satz Wittgensteins – samt Bastelanleitung und Fotobewerb.
Es ist Schlafenszeit, der kleine Ludwig sitzt vor seinem Schreibtisch, unterhält sich angeregt mit einem neben ihm hockenden großen Nashorn. Vater kommt zur Tür herein und fragt, mit wem der Bub gerade geredet hat. Und glaubt „natürlich“ nicht an das Nashorn, das er auch nirgends sehen kann.
Auf den folgenden Bilderbuchseiten ist Vaters Suche mitunter recht witzig gezeichnet zu sehen samt der Überzeugung und Bestimmtheit des Erwachsenen: Da ist kein Nashorn. Und der entwaffnenden Frage des Sohnes: „Kannst du das beweisen?“
„Ich sehe kein Nashorn. Es gibt hier kein Nashorn“, antwortet der Vater.
Was der Bub mit der Frage kontert: „Siehst du den Mond?“ Den kann der Vater vom Fenster des Kinderzimmers aus nicht sehen. Und dennoch gibt es ihn, sagt/ behauptet/ weiß er…
Dass der Bub in diesem Bilderbuch – geschrieben von Noemi Schneider – Ludwig heißt, ist kein Zufall. Es gab den Philosophen und Sprachlogiker Ludwig Wittgenstein (1889 – 1951), von dem der Satz stammt: „Es lässt sich schlechterdings nicht beweisen, dass KEIN Nashorn im Raum ist.“
Und so lädt das Buch dazu ein, darüber (nicht nur) mit Kindern zu philosophieren, was es gibt und was nicht, ob nur existiert, was zu sehen ist… – wie das in so manchen anderen (Bilderbuch-)Geschichten schon der Fall war – ob in „Ungeheuerlich“, dem ersten Buch von Klaus Baumgart, der später vor allem mit den Laura-Geschichten sehr bekannt wurde oder etwa in Alan Ayckbourns „Unsichtbare Freunde“.
Und nicht zuletzt, um solche Diskussionen und Gespräche auch noch ein wenige anzuregen, hat der Verlag zu diesem Bilderbuch eine Bastelanleitung für ein papierenes Horn online gestellt und einen Foto-Wettbewerb ausgeschrieben – Links dazu in der Info-Box.
Den Satz von Ludwig Wittgenstein hat(te) die Autorin immer wieder in ihrer eMail-Signatur, erzählte der Leiter des Nord-Süd-Verlages, Herwig Bitsche, bei der vergangenen Buch Wien im Gespräch mit Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… „Dann hab ich sie einfach angefragt, ob sie nicht ausgehend von diesem Satz ein Buch machen möchte.“
Und hier ist es nun, teils leuchtend bunt illustriert von Golden Cosmos (Doris Freigofas und Daniel Dolz). Dabei wurden, so steht’s am Ende des Buches, nur drei leuchtkräftige Sonderfarben verwendet, „die sich durch Überdrucken miteinander mischen. So entstehen aus den drei Farben sieben. Wir haben analoge Zeichnungen auf Papier, digitale Zeichnungen am Computer und Druckgrafik miteinander kombiniert“, erklärt das Illustrationsduo.
Text: Noemi Schneider
Illustration: Golden Cosmos (Doris Freigofas und Daniel Dolz)
Ludwig und das Nashorn – Eine philosophische Gute-Nacht-Geschichte
40 Seiten
Ab 4 Jahren
Nord Süd Verlag
18,50 €
Link zur Bastelvorlage der Nase hier
Fotografiere dich dann mit deiner ausgedruckten, gebastelten „Nase“ und schick sie für den Bewerb an daistkeinnashorn@nord-sued.com
Zu einer Lese- und Schauprobe (ungefähr bis zur Mitte des Buches) geht es hier
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