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Doppelseite aus dem Bilderbuch "Das kleine Echo"
Doppelseite aus dem Bilderbuch "Das kleine Echo"
17.02.2022

Hier kannst du Echo sehen

In seinem ersten Bilderbuch „Das kleine Echo“ macht Autor und Illustrator Al Rodin das Wesen, das nur Töne und Stimmen zurückwerfen darf zur Hauptfigur.

„Was essen die Studenten?“ – „enten, nten, ten…“ Ist ein bekannter Wortwitz wenn die Rede auf Echo kommt, also das Naturphänomen, dass Worte – aber auch Geräusche von (Fels-)Wänden mit ein paar Sekunden(-bruchteilen) zurückgeworfen werden.

Diesem Widerhall widmet der Londoner (Kinderbuch-)Illustrator Al Rodin sein erstes eigenes Bilderbuch – in der deutschsprachigen Version „Das kleine Echo“, das Mitte Februar im Nord-Süd-Verlag erscheint.

Nach der Frage auf der ersten dunklen Seite – nach zwei hellen, farbfrohen, aquarelligen vorsatz-papier-Seiten, fragt der Autor, ob du schon einmal ein Echo gehört hast. Was nicht ganz unwahrscheinlich ist. „Aber hast du schon mal ein Echo gesehen?“, fragt Al Rodin weiter.

Zaghaft macht sich Echo bemerkbar

Was wir alle – in Wirklichkeit – noch nicht haben, höchstens vielleicht grafische Aufzeichnungen der Schallwellen eines solchen. Und dann aber doch. Blick auf die rechte Hälfte der ersten dunklen Doppelseite. Unter dem Titel ein kreisrundes Loch in der Seite – und zwei riesige gelbe Flatterohren blicken dir entgegen – von der dahinterliegenden Seite. Das ist die Hauptfigur in Al Rodins Bilderbuch. „Das kleine Echo“ in einer Höhle. Schüchtern, zurückgezogen, auf der Suche nach Tönen. Keine und keiner bekam sie zu Gesicht, sie warf nur Töne zurück – aus dem Verborgenen.

Bis Max kam, ein junger Schatzsucher. Dem gab sich Echo zu erkennen, als es seine eigene Angst überwand und Max vor dem Höhlenbären warnte. Von nun an waren sie gemeinsam unterwegs und wurden ein eingespieltes Team: Wenn Echo redete, hörte Max zu. Wenn Echo zuhörte, redete Max.“

Doppelseite aus dem Bilderbuch
Eine der Doppelseiten aus diesem Bilderbuch

Zu dieser Geschichte zeichnete und malte der Erfinder derselben und Autor auch gleich selber die Bilder – zwischen dunkle-düster gefahrvoll bis fröhlich kunterbunt – von flächigen Malereien über comicartige Szenen bis hin zu verspielten fröhlich knallbunten mit Elementen, die an Kindermalereien erinnern.

In einem ausführlichen Interview, das Julia Ann Stüssi vom Nord-Süd-Verlag mit dem Schöpfer von „Das kleine Echo“ führte, sagte al Rodin: „Lange stellte ich mir vor, dass die Geschichte mit Max beginnen würde. Ich malte mir aus, wie er mit seinem Kanu voller Ausrüstung in diese magische Höhle paddelt. Doch als die Figur von Echo deutlichere Züge annahm, begriff ich, dass die Geschichte mit ihr beginnen musste.“

In diesem Gespräch – Link zu dem gesamten langen Interview unten – erzählt der Autor und Illustrator auch über seine Arbeitsweise, die Skizzenbücher, die er immer mit dabei hat und nicht zuletzt die Zeichen- und Maltechniken die er hier verwendet hat.

Griechische Göttersage

Die Verlagsvertreterin redet mit ihm auch über jene alten griechischen (Götter-)Sagen, in denen Echo und Narziss vorkommen. Göttervater Zeus hatte Echo beauftragt seiner Ehefrau, der Obergöttin Hera Geschichten zu erzählen. Er wollte sie beschäftigt wissen, damit er seine Affären pflegen konnte. Hera checkt den Trick und raubt Echo dessen Stimme, das dann nur mehr immer die letzten Worte Heras wiederholen kann.

„Aber ich gebe zu, dass ich nicht groß über den antiken Mythos nachgedacht hatte, bis ich schon ziemlich weit in der Entwicklung des Buches war. Ich war zu beschäftigt mit meinen eigenen Gedanken über das kleine Echo“, so al Rodin im Gespräch mit Julia Ann Stüssi vom Verlag.

Follow@kiJuKUheinz

Zum ausführlichen Interview das Julia Ann Stüssi vom Nord-Süd-Verlags mit Al Rodin geführt hat, geht es hier

Bilderbuch
Titelseite ds Bilderbuchs „Das kleine Echo“
BUCH-INFOS

Idee, Text und Illustration: Al Rodin
Übersetzung ins Deutsche: Thomas Bodmer
Das kleine Echo
40 Seiten
Ab 4 Jahren – nach oben offen
Nord-Süd-Verlag
15,95 €

Zu einer Leseprobe geht es hier