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Preisträgerinnen Juliana Guger und Laura Franziska Urdl
Preisträgerinnen Juliana Guger und Laura Franziska Urdl
10.11.2024

Sumpf und feste Erde – mit starken, weitblickenden Kindern

Zum 24. Mal wurden die Dixi-Kinderliteraturpreise an junge Künstler:innen vergeben, dieses Mal wieder im Wiener Figurentheater Lilarum.

Erdig, ländlich, aber alles andere als idyllisch schildert Laura Franziska Urdl, die Gewinnerin der Kategorie Text beim jüngsten Dixi-Kinderliteraturpreis, das Leben zumindest zweier Kinder, des ich-erzählenden, namentlich nie genannten, und von Toto in „Munkelmoor“ – so der Arbeitstitel für die Geschichte. Die beiden Kinder, die in der Nähe eines Sumpfes aus vielen Gerüchten, nicht gerade feinen Geschichten, aber auch von viel Schweigen leben, fühlen sich dementsprechend alles andere als wohl. Ihr Trost und ihre Stärke: Sie haben sich, miteinander kämpfen und wandern sie ums Überleben – auf der Suche nach neuen Eltern. Und wenn es nur in der Fantasie sein mag; Ein kurzer Text-Auszug in einem eigenen Beitrag, unten am Ende des Beitrages, verlinkt.

Philosophisch

Ihre Kollegin aus der Kategorie Illustration, Juliana Guger, siedelte ihre siegreiche Einreichung ebenfalls am Land an. „Da stehe ich drauf“, so der vorläufige Arbeitstitel, entführt die Leser:innen, gleichzeitig vor allem Schauer:innen ein eine doch fast idyllisch wirkende Landschaft, wo Kinder bloßfüßig durch die Gegend laufen, auf Bäume klettern, Löcher und Tunnel graben. Und niemand über schmutzige Füße oder Kleidung schimpft. Gleichzeitig verleihen die knappen Texte für das mögliche Bilderbuch riesige (kinder-)philosophische Weitblicke bei Versuchen, die Welt zu entdecken – Lese- und Schauprobe ebenfalls in einem eigenen, ebenfalls unten am Ende des Beitrages verlinkt.

Wahlfamilie

Zum 24. Mal wurden diese Preise vergeben, dieses Mal wieder – nach einigen Ausflügen – im Figurentheater Lilarum, das zur (wahl-)familienartigen Atmosphäre der heimischen Kinderliteraturszene beiträgt, wie viele der Gäst:innen anmerkten. Der 2001 erstmals vergebene Preis geht jeweils an junge Künstler:innen in den Sparten Text, Illustration, manches Mal auch zusätzlich Lyrik, die bis dahin noch nichts veröffentlicht haben. Und er zeichnet sich dadurch aus, dass er nicht mit Geld, sondern mit Coaching durch Profis aus der Szene verbunden ist, die Tipps und Hilfe geben, die eingereichten Werke vielleicht noch zu verbessern, Kontakte zu Verlagen herstellen oder Besuche bei internationalen Messen (mit-)organisieren.

Fördernd und fordernd

Bei der Preisverleihung vor fünf Jahren wurde eine Statistik präsentiert, dass bis dahin – es war die 19. Ausgabe dieses Preises – die Gewinner:innen der ersten 18 Jahre bereits mehr als 100 Bücher veröffentlicht hatten. Womit sozusagen die Intention, die am Beginn stand, ziemlich (über-)erfüllt wurde. Bei der nächsten (Jubiläums-)Preisverleihung, der dann 25., wird es – so wurde Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… versprochen, einen neuen Erfolgs-Überblick geben.

Wasserschweine

Bei der eben angesprochenen Preisverleihung vor fünf Jahren hatte Matthäus Bär die Kategorie Text gewonnen – mit „Die Wasserschweine und der Geburtstagsbrokkoli“. Heuer ist dieses Kapitel in seinem Buch „Drei Wasserschweine brennen durch“ erschienen – Buchbesprechung unten verlinkt. Übrigens, wegen des Erfolges bereits in vierter Auflage und auf der Website kündigt dtv schon Band 2 „Drei Wasserschweine wollen’s wissen“ an. „Der erscheint im April“, verrät der Autor Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… am Rande der jüngsten Preisverleihung, bei der er aus dem Buch las, aber auch Sachinformationen über die Capybara lieferte; wie sie praktisch in allen nicht-deutschsprachigen Ländern heißen, sind sie doch keine Schweine, sondern Nagetiere, was übrigens auch für Meerschweine gilt.

Unternehmen suchte Projekt

Der Name dieses Preises ergibt sich vom Sponsor, der die bekannten Traubenzucker herstellt. Und – so wurde bei der jüngsten Preisverleihung (wieder einmal) berichtet -, von dem die Initiative ausgegangen ist. Klaus Muik, Geschäftsführer von Instantina (der Herstellerfirma) der auch für Vertrieb und Marketing zuständig ist, hatte eine Initiative gesucht, die sein Unternehmen sponsern wolle. „Es sollte etwas sein, das Qualität für Kinder fördert.“ Und so landete er beim Institut für Jugendliteratur und dessen Geschäftsführerin Karin Haller. Rasch war die Idee für diese Art der Kinderliteratur-Förderung geboren.

Übrigens: Haller, die meistens die Preisverleihungen moderiert hatte, wurde bei der jüngsten dieser Veranstaltungen feierlich verabschiedet, sie ist seit kurzem in Pension – und wird künftig in anderen Feldern Schreibwerkstätten leiten. Wie ihre Nachfolgerin, Stefanie Schlögl, anmerkte, habe die überraschende Ehrung ihrer Vorgängerin diese übrigens zum ersten Mal für einen Moment sprachlos gemacht 😉

Swinging Music

In der fundierten und doch launigen Moderation bzw. der Führung des Interviews mit den Preisträgerinnen stand Klaus Nowak, der im Institut für Jugendliteratur für Literaturvermittlung und die Web-Inhalte zuständig ist, seiner (ehemaligen) Chefin übrigens um nichts nach.

Die Preisverleihungen werden stets musikalisch umrahmt – dieses Mal von der Sängerin Maria Rank und dem Musiker Dieter Stemmer am Keyboard. Gefühlvolle, meist weniger bekannte Jazz-Songs – „Shiny Stockings“, „No Moon al All“, „I Can’t Give You Anything but Love“, „Please Don’t Talk About Me When I’m Gone“. Was in den zum Mitschwingen einladenden Songs nicht zu hören war: „Wir sind hier heute zum ersten Mal zusammen aufgetreten“, verraten sie bei der vernetzenden After-Show-Party in den Räumen des Theaters in Wien-Landstraße.

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Viele weitere Fotos und ein Video von der Preisverleihung

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