„Heul doch!“: Bilderbuch übers Weinen, Plärren, Flennen … – mit Sachinformationen über unterschiedliche Arten von Tränen – und einer Geschichte in einer wunderbar vielfältigen Familie.
Warum sind Tränen salzig? Wobei, es sind gar nicht alle salzig. Weinen Kinder mehr als Erwachsene? Können Tränen ausgehen? Dass ein Heulkrampf auch körperlich anstrengend ist, Antworten auf die eingangs gestellten Fragen, aber noch viel mehr rund um die Körperflüssigkeit, die aus den Augen kommt, packte Frauke Angel in „Heul doch!“ (Tyrolia Verlag) in eine Geschichte „Vom Heulen, Plärren, Weinen und Flennen“. Der namenlos bleibende Ich-Erzähler ist ein Bub, der meistens heult, „weil ich wütend bin. Zum Beispiel, weil ich stillsitzen muss für das Familienfoto“.
Mit einem solchen beginnt das – eher düster gehaltene – Bilderbuch mit ausdrucksstarken, gefühlsgeladenen Bildern von Stephanie Brittnacher. Aber schon allein in der Wut übers Stillsitzen schwingt ein wenig der Humor mit, der trotz vieler Heul-Momente immer wieder durchblitzt. Dabei wird ohnehin auch nicht darauf vergessen, dass es auch Tränen der Freude gibt.
Gar nicht nebenbei enthält jede Doppelseite auch Informatives – in kleinerer Schrift – rund um Tränen und Weinen. Ach ja, die emotionalen Tränen sind deswegen salzig, weil wir keine Wasseradern im Körper haben, weshalb die Tränendrüse Salz verwendet, um Wasser anzuziehen. Eine andere spannende Tatsache findet sich gleich auf der ersten Doppelseite – ja der vom Familienfoto: Im Laufe unseres Lebens vergießen wir im Durchschnitt 100 Liter Tränen – zehn Kübel voll. Hier erfährst du auch, woher der Spruch von den Krokodilstränen für nicht gefühlsechtes Weinen kommt – sei aber hier nicht verraten.
Noch was, es gibt auch nicht salzige Tränen – und die sickern laufen auf unsere Augen. Dieser „Tränenfilm“ schützt unsere Augen, nicht zuletzt, damit die Augenlider nicht dran kleben bleiben.
Das erste Familienfoto, aber auch viele weitere Bilder, stellen dir eine sehr vielfältige Familie vor: Nicht nur (ur-)alte und (ganz) jungen Mitglieder, sondern auch dunkel- und hellhäutig, zwei Frauen in einer Partnerschaft, zwei Schauspieler, die sich Tricks angeeignet haben, um bühnenreif weinen zu können sowie einen im Rollstuhl – und das ist der Erzähler.
Übrigens endet das Buch auch mit einer Doppelseite eines neuerlichen Familienfotos. Auf der alle aber viel glücklicher dreinschauen. War das Familientreffen also doch nicht so arg 😉
Die Autorin legt dem jungen Erzähler sogar einen wunderbaren Satz zum Abschied in den Mund: „Wenn ich mich bei euch ausgeheult habe, dann sind meine Augen schwer. Doch mein Herz ist so leicht wie ein Taschentuch im Wind.“
Wobei das Buch damit noch nicht wirklich zu Ende ist, denn danach kommt noch ein Schmäh: „Du bist traurig, weil das Buch schon zu Ende ist? Dann heul doch!“
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