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Doppelseite des Bilderbuches "Das Wakatiki"
Doppelseite des Bilderbuches "Das Wakatiki"
05.08.2021

„Waka-wie, waka-wo, waka-wer, waka-wie oder -was?“

Bilderbuch aus einem neuen jungen niederösterreichischen Verlag über ein Fabelwesen, Ablehnung des Fremden und Teilen erst in der Not.

Die erste Hälfte des offenbar computer-gezeichneten Bilderbuchs mit Reimen von Jackie Goldmann und Jeremias Lindner erinnert an den berühmten Klassiker von Mira Lobe und Susi Weigel „Das kleine ich Bin Ich“. Gereimt tritt hier nicht ein namenloses Wesen auf, um zu erfragen, wer es sei, sondern „Das Wakatiki“. Es hat Hunger, ihm ist kalt und hätte gern eine Unterkunft, musste es doch – wie alle anderen seiner/ihrer Art die verdorrte Heimat verlassen.

Ob Maus, Eichhörnchen oder Bär – die Reaktion jener, auf die Wakatiki trifft, ist fast gleichlautend: „Waka-wie, waka-wo, waka-wer, waka-wie/ waka-was?“ Und schon die Art der Frage legt nahe, was am Ende des Dialogs kommt: Ablehnung.

Doch dann die plötzliche Wende. Die erinnert fast an eine Arche-Noah-Geschichte. Es schüttet ohne Ende. Die Hauptfigur des 24-seitigen Bilderbuches aus einem neuen, jungen Verlag in Niederösterreich, ist schon fluchterfahren. Wakatiki checkt sich ein Boot. Und nimmt die drei, die ihn vorher kalt abgewiesen haben, natürlich mit. Jetzt haben sie auch Essen und Decken, die sei nun teilen wollen.

Und so nebenbei klingt die Klimakrise an: Da Trockenheit und dort sintflutartige Regenfälle.

Nett – und großzügig – von Wakatiki. Aber wie das fast verhungerte, erfrorene, übermüdete Wesen in der Zwischenzeit wieder zu Kräften gekommen sein könnte, um ein Boot schiffbar zu machen – nun das bleibt deiner Fantasie überlassen.

Follow@kiJuKUheinz

Titelseite des Bilderbuches
BUCH-INFOS

Text: Jackie Goldmann
Illustrationen: Jeremias Lindner
Das Wakatiki
24 Seiten
Vermes Verlag
12,95 €

Blicke ins Buch: hier