Film „Alles Fifty-Fifty“ dreht sich um ein Scheidungskind und seine Eltern, die lange miteinander wenig gesprochen haben – und dies auch mit ihrem Sohn kaum tun. Startet Ende August 2024 in den Kinos.
Die Eltern werden in der Schule vorgeladen, weil Sohn Milan eine arge Zeichnung gemalt hat, die eine Mitschülerin sehr verletzt. Mutter Marion und Vater Andi leben getrennt, Milan verbringt seine Zeit abwechselnde bei beiden. Und nutzt dies bis zu einem gewissen Grad aus, indem er die beiden gegeneinander ausspielt, Mutter und Vater jeweils sagt, die/der andere hätte ihm dies und jenes erlaubt. Das funktioniert, weil die beiden nicht miteinander reden. Übrigens auch nicht besonders viel mit Milan selbst.
Auf streckenweise sehr witzige Art spielt sich diese „Erziehungs-Lücke“ in „Alles Fifty-Fifty“ ab. Dieser Film startet Ende August in österreichischen Kinos.
Nach dem aufrüttelnden Termin in der Schule mit versuchten, hilflosen Ausreden der Eltern, beschließen diese, es müsse sich was ändern. Sie planen einen gemeinsamen, aber selbstverständlich getrennten Urlaub. Bei dem kommen sie drauf, ihr Sohn kann nicht schwimmen. Der Schwimmkurs… – naja
Jedenfalls lernt Milan ein toughes Mädchen namens Mila kennen. Die wohnt mit ihrem Vater und der Oma auf dem nahegelegenen Campingplatz, während er und seine Eltern – die Mutter mit ihrem neuen Lebensgefährten – in einem Luxushotel logieren.
In dem mit vielen situationskomischen Szenen gespickten Film spielen der erst 13-jährige Valentin Thatenhorst und die gleichaltrige Aennie Lade sehr überzeugend. Ersterer kommt von der Geschichte her viel häufiger ins Bild und Spiel. Mehr über ihn und seine Rolle in einem – per eMail geführten – Interview mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… – hier unten geht’s zum Link dazu.
Für viel gespielt unfreiwilligen Witz sorgen auch Laura Tonke als Marion und Moritz Bleibtreu als Andi samt Aufwerfen und humorvollem Umgang mit Herausforderungen der (Kinder-)Erziehung. Schade aber, dass Alireza Golafshan (Regie, Drehbuch und Schnitt) sein – laut Medienheft zum Film – ursprüngliches Konzept verlassen hat. „Am Anfang stand ein Scheidungskind aus der Großstadt im Mittelpunkt, das gegen alle Erwartungen nicht davon träumt, dass die Eltern wieder zusammenkommen, sich nicht als Opfer wahrnimmt, sondern das System der Trennung mit doppelter Aufmerksamkeit in vollen Zügen genießt.“
Je länger er und sein Team am Film arbeiteten, desto stärker habe sich „der Stoff allerdings immer mehr zur Geschichte der Eltern entwickelt“. Noch dazu mit einem näher und sehr nahe Kommen von Marion und Andi ;(
Womit’s erst recht wieder auf „armes Scheidungskind“ und Happy End mit Familienzusammenführung hinausläuft. In einem der ersten Jahre im Kinder-KURIER – Vorläufer von Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… kritisierten Schüler:innen in einem Workshop, „dass Medien immer von armen Scheidungskindern berichten, viele aus unserer Klasse erleben nach guten Trennungen beide Elternteile nun ohne den vorherigen Dauer-Streit!“
109 Minuten
Besetzung & Stab
Andi: Moritz Bleibtreu
Marion: Laura Tonke
Milan: Valentin Thatenhorst
Robin: David Kross
Jens: Axel Stein
Mila: Aennie Lade
Paris: Jasin Challah
Elke: Ramona Kunze-Libnow
Regie, Drehbuch, Schnitt: Alireza Golafshan
Kamera: Matthias Fleischer
Produktionsdesign: Josef Brandl
Musik: Carlos Cipa
Ton: Peter Kautzsch
Kostümbild: Anisha Stöckinger
Maske: Scharka Cechova
Produktion: Justyna Muesch, Quirin Berg, Max Wiedemann
Koproduktion: Dr. Stefan Gärtner
Ausführende Produzentin: Sofie Scherz-Fleischer
Producerin: Isabel Haug
Herstellungsleitung: Susann Funke-El Harif
Casting: Daniela Tolkien
Kindercasting: Franziska Schlattner
Wiedemann & Berg Film in Koproduktion mit SevenPictures Film und LEONINE Studios
Ab 29. August 2024
in Kinos
im Verlieh von Constantin Film Österreich
constantinfilm -> alles-fifty-fifty
Trailer (ca. 2 Minuten): https://youtu.be/YTmmwqGIiGM