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Schnappschuss aus dem Waggon mit Station zum Jahr 1867
Schnappschuss aus dem Waggon mit Station zum Jahr 1867
12.02.2025

250 Jahre in vier Runde im Riesenrad

„Zeitenwalzer“ – von Theaternyx* im Rahmen des Johann-Strauss-Jahres – lässt dich in „Zeitkapseln“ das Wahrzeichen im Wiener Prater umrunden.

In himmelblauen Jacken mit dem Schriftzug „Zeitenwalzer“ schon beim Zugang zum Riesenrad im Wiener Prater bringen dich Guides zu dieser speziellen Riesenrad-Tour im Wiener Prater. Vier Runden kreist du mit je einem anderen der roten Waggons in dem Stahlgerüst mit weiter Aussicht. Die gibt’s aber „nur“ obendrein. Denn in den Waggons bieten dir Performer:innen in unterschiedlichster Form szenische Zeitreisen an.

Um nicht eeewige Wartezeiten in Kauf nehmen zu müssen, kann nur ein Viertel der Besucher:innen die Rundreise in der chronologischen Reihenfolge absolvieren, die anderen drei Gruppen steigen in späteren Jahren ein und erleben die historische Station Nummer 1 – 1867, das Geburtsjahr des berühmten Donauwalzers – erst später oder gar am Ende. Zwei Gruppen starten sogar in der Zukunft.

1867

Die Besprechung der rund 1½-stündigen vierfachen Tour sei hier aber der Chronologie entsprechend beschrieben. Im Jahr als der Donauwalzer erstmals erklang bespielen die Musikerin Emily Stewart (alternierend bei anderen Touren Matthias Jakisić) nicht unbedingt das auch mit dem Jahreswechsel verknüpfte Musikstück, aber immer wieder Strauss’sche Klänge. Auch wenn einige auf einer „Strohgeige“ gefidelt werden, die es zu dessen Zeit noch gar nicht gab. Diese wurde erst in Strauss‘ Todesjahr (1899) in London von Johannes Matthias Augustus Stroh entwickelt. Statt eines Resonanzkörpers hat sie einen metallenen Schalltrichter. Andere Musikstücke werden auf einer eGeige gespielt. Gegenüber in der anderen Ecke des Waggons erzählt ein Herr in Frack und mit Zylinder über die Entstehung des Donauwalzers, den Bau der Ringstraße, über den er sich sehr freut, ist er doch ein Ziegelfabrikant und scheffelt damit viel „Kohle“. Nicht zuletzt, weil seine Arbeiter schlecht bezahlt werden…

„Die Figur des Ziegelfabrikanten hat einen historischen Hintergrund, ist für die Erzählung aber fiktionalisiert worden“, beantwortet Claudia Seigmann die entsprechende Frage von Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… Sie führte Regie beim „Zeitenwalzer“ und hat diesen gemeinsam mit Markus Zett konzipiert und die Stücktexte verfasst.

1973

Mehr als 100 Jahre später – 1973 – erzählt Miriam Fussenegger gekleidet und mit Accessoires im typischen 70er-Jahre-Stil (Kostümbild: Kollektiv Ruschka, Regula, Buffetrille) als Lehrerin und leidenschaftliche Autofahrerin, dass sie so gern mit dem Riesenrad fährt, weil sie – wie alle anderen in Österreich – ihren PKW einmal in der Woche nicht benutzen darf und dies per großem zweibuchstabigem Wochentagspickerl auch an der Scheibe des Vehikels anzeigen muss. Ölpreisschock, Energie-Krise – die ihr aber dafür immerhin die Energieferien (die heute manchmal noch so genannten Semesterferien) eingebracht haben.

2049

In einem Mix aus orientalisch und futuristischer Kleidung setzt Roxana Stern (Regie-Assistentin und Co-Produktion) den utopisch/dystopischen Text über Wien im Jahre 2049 in Szene (für die erkrankte Performerin Sarah Scherer). In der Rolle einer Klimasoziologin schildert sie die katastrophale Klima-Erwärmung, aber auch Gegenstrategien samt Pflanzung vieler kleiner Urwälder in der Stadt Wien – bei der „Einweihung“ immer begleitet mit Johann Strauss‘ Frühlingsstimmenwalzer.

2125

Noch krasser die Zukunfts-Story im vierten der Waggons. Der spielt im Jahre 2125. Die Performerin (Sophie Netzer) zieht sich hier auf die fast wortlose Begleitung der Runde. Die futuristische Geschichte kommt aus Kopfhörern, die die Rundreisenden aufsetzen. Und sie hören als Erzählerin Claudia Seigmann (Sounddesign: Abby Lee Tee, Christian GC Ghahremanian). Utopisch nachhaltig ist die Stadt in der noch heißeren Welt gestaltet samt Untergrund- sowie vertikal-Farmen, Energie kommt aus Thermosolar-Kraftwerken, technische Lösungen wie „Living Overalls“ – Gewand, das sich den Wetterbedingungen automatisch anpasst…

„Zeitenwalzer“ ist einen spannende Zeitreise durch rund 250 Jahre in eineinhalb Stunden – aufgeteilt auf vier Stationen in vier Waggons – mit unterschiedlichen Performance-Arten, immer wieder mit Anklängen an Johann Strauss Sohn bringt so manch Überraschendes.

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INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Zeitenwalzer

Theaternyx*; 1½ Stunden

Konzept & Stücktext: Claudia Seigmann, Markus Zett
Regie: Claudia Seigmann
Musik: Bernhard Fleischmann
Komposition & Live-Musik: Matthias Jakisić, Emily Stewart
Sounddesign: Abby Lee Tee, Christian GC Ghahremanian
Bühnenbild: Paul Horn
Kostümbild: Kollektiv Ruschka, Regula, Buffetrille
Produktion: theaternyx*; Roxana Stern (auch Regie-Assistenz)

Performer*innen:
1867 – Thomas Frank (Florian Tröbinger); Musik: Emily Stewart (Matthias Jakisić)
1973 – Miriam Fussenegger
2049 – am Tag der KiJuKU-Rundfahrt las Roxana Stern (Regie-Assistenz und Co-Produktion) diesen Text szenisch für die erkrankte Sarah Scherer
2125 – Sophie Netzer; Geschichte über Kopfhörer: Erzählerin: Claudia Seigmann; Sounddesign: Abby Lee Tee, Christian GC Ghahremanian

Weiters im Performer:innen-Team: Theresa Martini

Eine Koproduktion von theaternyx* und Johann Strauss 2025 Wien

Wann & wo?

Bis 14. Dezember 2025
Jeden zweiten Sonntag, jeweils zwei Termine: 14.30 Uhr und 16.30 Uhr
Wiener Riesenrad; Treffpunkt Foyer
1020, Riesenradplatz 1
johannstrauss2025 -> zeitenwalzer

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