Eröffnung des elften Schäxpir-Festivals – zehn Tage Theater aus sechs Ländern an 15 Spielstätten.
Große Erleichterung bis fast Ausgelassenheit herrschte Mittwoch am frühen Abend im großen hügeligen Park der Anton-Bruckner-Privatuni oberhalb von Linz auf dem Weg zum Pöstlingberg. Das elfte Schäxpir-Festival wurde eröffnet und reiht sich ein in die Aufbruchstimmung angesichts rapide sinkender Infektions- und ebenso deutlich steigender Impfzahlen. Theater lebt – das haben alle, die diese Kunst betreiben und jene, die sie besuchen immer wieder betont – von der gleichzeitigen Anwesenheit beider. Trotz aller innovativen auch Online-Formate atmen alle auf: Geil, es ist wieder möglich.
Bevor nun zehn Tage – nicht nur in Linz, sondern beispielsweise auch in Steyr – mit mehr als zwei Dutzend Produktionen aus sechs Ländern an 15 Spielstätten beginnen, konnten die auf Sesseln in der Wiese sitzenden Gäste ein, nein das erste Live-Konzert der Band „Viech“ seit fast schon urdenklichen Zeiten. Die mit einem zukunftsorientierten Song begannen: Wo siehst du dich in 15 Jahren…“ Sozial- und selbstkritisch, immer mit einem dezenten Schuss Ironie und Humor – das sind die oberösterreichischen Musiker*innen.
Die Freitreppe der Kunstuni bietet eine tribünenartige Bühne – mit guter Sicht für alle. Die nutzten auch Schauspiel-Studierende mit zwei kurzen, heftigen, mehr als anregend-nachdenkliche Auszügen aus ihrem Stück „Die Geschichte von AK und der Menschheit“. Die Grundfrage, was der Wert des Menschen und eines solchen Lebens ist, wird in einem brutal-offenes Szenario versetzt.
Zu den künstlerischen Programmpunkten zählten aber auch zwei über das Gelände verstreute Interventionen. „Nacktschnecken-Performerinnen“ von Nora Jacobs krochen langsam über die Wiese. In einer Ecke lag zeitwiese, dann schwebte er wieder in die Höhe hingegen eine Art riesiger Luft-Polster von frankFierke. Er und Johannes Steiniger lassen jeweils vier unterschiedliche Luft-Objekte, „Locates Spaces“ nennt Letzterer seine, während der zeit des Festivals in Linz schweben, wabbern oder was auch immer.
Die Berichterstattung kann nur erfolgen, weil KiJuKU vom Theaterfestival Schäxpir für fast eine Woche nach Linz eingeladen worden ist.