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Szenenfoto aus dem Kinofilm "Das geheime Stockwerk": Ben Winkler als Hermann Hartwig (unten) und sein "Filmbruder" Heinrich, gespielt von Konstantin Horn
Szenenfoto aus dem Kinofilm "Das geheime Stockwerk": Ben Winkler als Hermann Hartwig (unten) und sein "Filmbruder" Heinrich, gespielt von Konstantin Horn
21.11.2025

Interessant, ganz andere Menschen zu spielen

Interview mit dem neunjährigen Ben Winkler, der in „Das geheime Stockwerk“ einen Nazi-Buben spielt.

In „Das geheime Stockwerk“ spielen – natürlich wie bei allen Filmen dieses zum 37. Mal stattfindenden internationalen Festivals – Kinder die zentralen Rollen. Zwei junge Darsteller waren auch bei der Premiere am zweiten Tag des Kinderfilmfestivals in Wien im Cinemagic, dem wienXtra Kinder- und Jugendkino in der Urania anwesend, vor allem sie wurden vom Publikum befragt. Danach durfte auch Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… Ben Winkler (9) und Max Reinwald (14) interviewen; hier zunächst das mit Ben Winkler, das Interview mit Max Reinwald ist am Ende verlinkt.

Ben Winkler spielt Hermann, einen der beiden Söhne des autoritären, oft Watschen austeilenden Vaters, eines unbedingten Anhängers von Adolf Hitler. Er ist trotz seiner erst neun Jahre schon ein einigermaßen erfahrener junger Filmschauspieler.

KiJuKU: „Das geheime Stockwerk“ ist nicht dein erster Film, wann hast du mit Drehs begonnen?
Ben Winkler: Mein erster Film war „Macht der Kränkung“, da war ich vier Jahre.

KiJuKU-Interview mit Ben Winkler
KiJuKU-Interview mit Ben Winkler

KiJuKU: Wie kamst du so jung zum Film?
Ben Winkler: Mein Bruder Jan hat schon Theater gespielt, kam zu einer neuen Agentur, um Fotos zu machen. Dort bin ich dann gefragt worden, ob sie von mir auch Fotos machen sollen. Meine Mama hat „Nein“ gesagt, aber ich habe sie angefleht, ich wollte so sein wie mein großer Bruder. Und so hat das angefangen.

KiJuKU: In diesem Film spielst du den Hermann, einen der beiden Brüder in Lederhosen, die gegen Jüdinnen und Juden hetzen. Wie ist es, so jemanden zu spielen?
Ben Winkler: Im Film müssen eben alle Rollen besetzt werden. Auch schon in dieser kurzen Lederhose hab ich mich nicht wohlgefühlt. Aber das Interessante ist, dass du beim Film – auch im Theater – in andere Rollen schlüpfst, einen anderen Menschen spielst als du selbst bist.

KiJuKU: Hast du schon vor dem Film etwas darüber gewusst, wie die Nazis gegen Menschen wie Jüdinnen und Juden hetzten, sie verfolgten, umgebracht haben…?
Ben Winkler: Nein, ich hab das erst mit der Arbeit bei diesem Film gelernt, der Regisseur hat mit uns einen Film dazu angeschaut.

Anmerkung der Redaktion: Regisseur Norbert Lechner hatte zuvor im Publikumsgespräch auch erwähnt, dass er eine überlebende Zeitzeugin eingeladen hatte, um mit dem Team über die Zeit zu sprechen.

KiJuKU-Interview mit Ben Winkler
KiJuKU-Interview mit Ben Winkler

KiJuKU: Spielst du im echten Leben auch manches Mal Theater?
Ben Winkler: Beim Fußballspielen kann ich gut Schwalben machen.

KiJuKU: Spielst du in einem Verein?
Ben Winkler: Ja, im Tor bei Wimpassing und Eishockey spiel ich auch im Verein.

KiJuKU-Interview mit Ben Winkler
KiJuKU-Interview mit Ben Winkler

KiJuKU: Wowh, geht sich das alles neben der Schule aus?
Ben Winkler: Die Schule ist immer das Wichtigste. Ich bin sogar schon ein oder zwei Mal zu spät zum Training gekommen, weil ich zuerst immer meine Hausübungen fertig mache; außer wenn noch eine Leseübung offen ist, die kann ich auch nach dem Training machen.

KiJuKU: Was magst du in der Schule am liebsten?
Ben Winkler: Turnen und Werken, Zeichnen hasse ich, das mag ich aber auch so nicht; manches Mal hab ich Phasen wo ich gern was anmale.

KiJuKU: Soll Schauspiel später dein Beruf werden?
Ben Winkler: Jaaaaa!

kijuku_heinz