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Montage aus einigen Fotos musizierender Kinder/ Jugendlicher beim Munchkins-Konzert "Kinder für Kinder"
Montage aus einigen Fotos musizierender Kinder/ Jugendlicher beim Munchkins-Konzert "Kinder für Kinder"
17.05.2022

Kinder und Jugendliche zauberten klangvolle Töne aus Tasten und Löchern

Fast zwei Dutzend junge Mitwirkende musizierten für hungernde Kinder auf der Welt.

Die meisten ließen ihre Finger über die Tasten tanzen und bezauberten mit Klängen aus der Klassik – von Johann Sebastian Bach über Ludwig van Beethoven, Antonio Vivaldi bis zu Frédéric Chopin, aber auch mit Pop-Hits etwa von Robbie Williams. Ein sechsköpfiger Chor sang gepaart mit einigen Bewegungen und unterstützt von Klavierbegleitung den Beatles-Song vom gelben U-Boot. Einer griff zu anderen Instrumenten, kleinen, tragbaren auf denen er mit reinblasen und rasend schneller Fingerfertigkeit Töne aus zwei verschiedenen – einmal sogar gleichzeitig aus beiden – Blockflöten als Klangwolken in die Yamaha-Konzertsaal in Wien-Favoriten entließ.

Ein Euro pro Tag kann gegen Hunger helfen

So die Kürzest-Zusammenfassung eines Konzerts von – vor allem – Kindern und Jugendlichen im Benefizkonzert unter dem Motto „Kinder helfen Kindern – Jetzt gegen den Hunger“. Die Auftretenden: Junge Musiker:innen der „Musical Munchkins“ sowie Preisträger:innen des vorjährigen Mozartino-Bewerbs. Die Einnahmen des Konzerts gingen an die Österreich-Abteilung des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen. Anna Gudra wies in ihrer kurzen, kompakten Rede unter anderem darauf hin, dass alle 13 Sekunden auf der Welt ein Kind verhungert. Unicef hilft dagegen nicht zuletzt mit verpackten Erdnusspasten – drei solche pro Tag, vier bis sechs Wochen zu sich genommen, helfen Kindern aus der Mangelernährung wieder zu (Lebens-)kräften zu kommen. Eine Packung enthält 500 Kalorien und überlebenswichtige Vitamine und Mineralstoffe. Drei solche substanziellen Pasten, die als solche verzehrt werden können und nicht erst zubereitet, gekocht oder was auch immer müssen, kosten knapp mehr als einen Euro (1,105 €)!

Übrigens wurde am Abend des Konzerts in der TV-Dokumentation „UseLess“ (ORF2) unter anderem darauf hingewiesen, dass mit den rund 1,3 Milliarden Tonnen Lebensmitteln, die in reicheren Ländern pro Jahr in den Müll wandern drei Milliarden Menschen ernährt werden könnten.

Viele begannen wegen Englisch auch mit Musik

Viele der Mitwirkenden – fast zwei Dutzend Kinder und Jugendliche sowie ein Erwachsener – haben schon sehr früh mit Musik begonnen – abseits dessen, dass die allermeisten Kinder gern singen oder rhythmisch trommeln. Yizhao Chen (13), die Bach und Chopin am Klavier spielte und den ersten Teil des Programms auch moderierte (den zweiten die Ober-Checkerin des Konzerts und der Munchkins, Isabella Tabibian Cho), erzählt dem Reporter, dem sie auch schon bei der Kinderstadt „Rein ins Rathaus“, wo sie mehrfach Teil der Kinderregierung war, begegnet ist: „Ich hab mit ungefähr zwei Jahren mit einem kleinen Keyboard angefangen, mit vier dann auf einem richtigen Klavier. Eigentlich hat mich meine Mutter zu den Munchkins geschickt, damit ich früh und gut Englisch lerne (diese Musikschule verbindet beides).“ Täglich übt die Unterstufensprecherin ihrer Schule – „ich war immer auch Klassensprecherin, weil ich gern die Anliegen meiner Klasse vertrete und mit den Lehrerinnen und Lehrern darüber verhandle“ – so ein bis eineinhalb Stunden.“ Das sei ihr nie zuwider, „ich mag alles gern was ich mache“.

Nicht viel älter war die jetzt elfährige Eva Polyaková als sie mit dem Spiel auf den Tasten begonnen hat. „Ich war drei, meine Mama wollte, dass ich ein Instrument lerne. Damals hab ich das noch nicht so gut gefunden, aber ein bisschen später hat es mir sehr gefallen.“

Ihr Bruder Jan (9) sang im Chor mit fünf anderen Kindern – am Klavier begleitet von der schon genannten Yizhao Chen – Yellow Submarine. Auch bei ihm stellte sich die Liebe zum Musikmachen nicht gleich von Anfang an ein. „Am Anfang hab ich nicht so gern gesungen und auch heute gefällt es mir manchmal nicht und manchmal aber auch schon.“

Auch moderne Hits

Shania Breinhölder, die beschwingte Rhythmen – „Angels“ von Robbie Williams und „7 years“ (Lukas Graham) – in den Konzertsaal entließ, kam wie so manch andere des Konzerts zu den Munchkins, weil die Eltern wollten, dass sie früh Englisch lernt. Und so startete sie im zarten Alter von zwei Jahren mit beidem. „Das hat mir von Anfang an Spaß gemacht“, erinnert sich die heute Zehnjährige im Gespräch mit Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … Eine Stunde pro Tag übt sie am Klavier „und ich leibe beides, die Musik und Englisch“.

Der neunjährige Avi Esposito gehört auch den Frühest-Startern. „Mit Klavier hab ich mit drei Jahren begonnen, aber schon mit 2 ½ mit Musik – mit Rhythmusinstrumenten. Jeden Tag übe ich eine halbe bis eine ganze Stunde“, sagt er, der beim Konzert im zweiten Teil – als ein Mozartino-Gewinner – gleich drei Stücke spielt – von Claude Debussy, vom gar nicht so bekannten musikalischen Wunderkind Louis-Claude Daquin und Robert Schumann.

Celina Höferlin (12) ist fast schon eine „Spätstarterin“. „Ich habe mit fünf Jahren angefangen, ich wollt schon von ganz klein auf Klavier spielen. Vorher hab ich gern Musik gehört – alles Mögliche, nicht nur Klassik. Und es hat mir von Anfang an Spielen und Üben Spaß gemacht. Und das ist bis heute so geblieben.“

Tragbare Instrumente

Im Gegensatz zu all den anderen jungen Musiker:innen des Benefiz-Konzerts – mit Ausnahme jener, die im Chor nur gesungen haben – kann der zehnjährige Alexander Umundum seine beiden Instrumente immer bei sich tragen. Er spielt eine F- sowie eine C-Blockflöte. „Meine Geschwister spielen auch Instrumente – Klarinette und Querflöte. Ich wollte auch was spielen und hab mit drei Jahren Blockflöte begonnen. Es gefällt mir einfach.“ Und wie er sie spielt – das zeigte dem Konzertpublikum mehr als deutlich, wie unterschätzt dieses Instrument oft wird. Neben einem Vivaldi – am Klavier begleitet von Rutsuki Kishikawa – verzückte der 10-jährige Flötist vor allem mit seiner letzten Nummer „Two and a half Minutes to Midnight“ (2 ½ Minuten bis Mitternacht – nicht zu verwechseln mit dem viel bekannteren 2 Minuten bis Mitternacht von Iron Maiden mit dem Text gegen den apokalyptischen Untergang, gegen Krieg, Gewalt und schrankenloses Gewinnstreben). Was und wie teils rasend schnell er mit Tönen aus der einen oder anderen, manchmal auch aus beiden Flöten gleichzeitig die Luft zum Schwingen brachte – umwerfend.

Follow@kiJuKUheinz

Hinweis: Ein Interview und die dazugehörigen Fotos mussten auf Bitte der Mutter der jungen Musikerin entfernt werden, nachdem zunächst deren Vater nur gebeten hatte, den Nachnamen zu entfernen.

Alle weiteren Mitwirkenden – in Fotos und Kürzest-Texten

Zwei Video-Zusammenschnitte

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INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Children helping children/ Kinder helfen Kindern

Benefizkonzert in der Yahama Music-Hall
MusicalMunhkin – Kinder und Jugendliche
sowie erfolgreiche Teilnehmer:innen des Bewerbs Mozartino

Das Programm mit allen Mitwirkenden
Durch Teil 1 führte Yizhao Chen

Alexis Gioltzouoğlou-Brühl – gemeinsam mit Grace Gioltzouoğlou-Brühl: „How Far I’ll Go“ with Grace
Angelos Gioltzouoğlou-Brühl: March in C/ Music Box/ Etude in 6/ Baroque Hoedown Duet
Grace Gioltzouoğlou-Brühl: Mozart: Rondo in C
Franziska Geyer : The Nocturne Session
Ewa Cieslak: Malaguena
Chiara Sobocka: The Rockin’ Song
Jakob Cieslak: Rondo
Naomie Palencarová: Beethoven: Für Elise
Eva Polyaková: Chopin „Waltz“
Nadia Pogrebennyk begleitet von Yizhao Chen: „New Soul“ by Yael Naim
Chor: Jan Polyakov, Liam Schachermeier, Jana Mellit, Eva Polyakova, Simon Avramov, Sofia Avramova; am Klavier begleitet von Yizhao Chen: Yellow Submarine

Teil 2 – durchs Programm führte Isabella Tabibian Cho

Greg Kolanek: Bach: Prelude in F-sharp/ Schubert: Impromptu in A-flat-major/ Chopin: Polonaise in F-sharp-minor
Leon Schachermeier: Wanhal, Sonatina in F, „A Dozen A Day“
Avi Esposito: Debussy, Golliwog’s Cakewalk/ Daquin, The Cuckoo, Robert Schumann: Fremder Mann
Shania Breinhölder: „Angels“ by Robbie Williams/ „7 years“ by Lukas Graham
Yizhao Chen: Bach, Prelude in D-major BMV 850/ Bach, Fugue BWV 850 in D/ Chopin, Waltz Op. 64 No. 1
Alexander Umundum, teils begleitet am Klavier von Rutsuki Kishikawa: Vivaldi, Concert in a-moll 1.Satz/ Tico Tico/ Two and a half Minutes to Midnight
Celina Höferlin: Scarlatti, Sonate in G-Dur, K445/ Beethoven, Sonate in F-Dur, Op. 10, Nr. 2, I

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