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Interview mit dem Hauptdarsteller des Eröffnungsfilms, Theo Kretschmer, (links) und KiJuKU-Heinz (rechts)
Interview mit dem Hauptdarsteller des Eröffnungsfilms, Theo Kretschmer, (links) und KiJuKU-Heinz (rechts)
17.11.2024

Macht Spaß in andere Rollen zu schlüpfen, der Dreh war aber ganz schön anstrengend

Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… interviewte den 12-jährigen Hauptdarsteller des Eröffnungsfilms des 36. Internationalen Kinderfilmfestivals in Wien – und 16. Festivals in der Steiermark – „Grüße vom Mars“.

Am Samstag zur Eröffnung des 36. Internationalen Kinderfilmfestivals im Wiener Gartenbaukino – mit dem Film „Grüße vom Mars“ kam der 12-jährige Hauptdarsteller Theo Kretschmer aus Berlin. Es war / ist sein erster Wien-Besuch, aber nicht der erste eines internationalen Filmfestivals. Bei dem vielleicht bekanntesten im deutschsprachigen Raum, dem Festival „Goldener Spatz“ (seit 45 Jahren), das  in den Städten Gera und Erfurt (Bundesland Thüringen) stattfindet, wurde er mit dem Preis als bester Darsteller ausgezeichnet – von Kinder-Juror:innen.

Übrigens, trotz der wirklich überzeugenden schauspielerischen Leistung war es Theo Kretschmers erster und (bisher) einziger Film – zu einer Besprechung des Films geht es im Link unten am Ende des Beitrages.
Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… durfte diesen Darsteller in diesem großen, ehrwürdigen Wiener Kino zum Interview treffen.

KiJuKU: Zuerst einmal Gratulation zu deinen sehr gelungen darstellerischen Künsten.
Theo Kretschmer: Danke.

KiJuKU: Wie kam’s überhaupt dazu, hast du vorher schon mit Freunden Filme gedreht oder Theater gespielt?
Theo Kretschmer: Das nicht, aber ich hatte schon immer Spaß daran, in Rollen zu tauchen, auch Theater. Dann hab ich gedacht, Film wäre was für mich und dann hab ich’s halt ausprobiert.

KiJuKU: Theater hast du in der Schule gespielt?
Theo Kretschmer: Nein, so zwischendurch, es hat einfach Spaß gemacht.

Bild aus dem Film
Bild aus dem Film „Grüße vom Mars“

Viel darüber gelesen und angeschaut

KiJuKU: War das schwierig, in die Rolle eines Jungen zu schlüpfen, der ganz anders tickt, als man’s meistens gewohnt ist?
Theo Kretschmer: Wir haben viel darüber geredet über Autismus, ich hab mir viel dazu angeguckt und gelesen. Vor Ort beim Dreh wurde mir auch vieles dazu gesagt, was ich wie vielleicht anders machen oder spielen sollte. Dann ist das schon wie von alleine gekommen.

KiJuKU: Hattest du vorher schon einmal etwas von Autismus gehört?
Theo Kretschmer: Nee, eigentlich gar nicht.

KiJuKU: Und bei der Vorbereitung auch niemanden mit Autismus getroffen?
Theo Kretschmer: Nee, aber beim letzten Filmfestival, dem in Zürich, war ein Mädchen mit Autismus im Publikum. Die hat mir gesagt, dass der Film sehr gut bei ihr angekommen ist. Das war die erste betroffene Person, die ich getroffen habe.

KiJuKU: Das ist ja dann die größte Auszeichnung.
Theo Kretschmer: Ja, das war ganz cool.

KiJuKU: Als du das Drehbuch gelesen hast, war für dich klar, dass du das schaffst?
Theo Kretschmer: Dadurch, dass ich bis dahin nichts von Autismus wusste, war’s schon aufregend. Und auch generell, weil’s ja der erste Film war. Aber ich hab mich halt ausprobiert, mir eine Chance gegeben und mit der Zeit ging’s immer besser.

Drei Casting-Runden

KiJuKU: Wurdest du gleich ausgewählt oder hattest du mehrere Casting-Runden?
Theo Kretschmer: s gab zuerst ein eCasting, also digital und dann ein Live-Casting und noch eines. Beim letzten Live-Casting wäre ich eigentlich Zweiter gewesen, aber weil der Erste schon davor gedreht hatte und Kinder nur höchstens 30 Tage im Jahr drehen dürfen, konnte er diese Hauptrolle nicht übernehmen.

KiJUKU: Was hattest du beim eCasting eingeschickt?
Theo Kretschmer: Ich bin bei einer Frau, die hilft mir dabei (eine Art Schauspiel-Trainerin), gibt mir professionelle Tipps.

KiJuKU: Waren das schon Szenen aus dem Film?
Theo Kretschmer: Ja schon, aber die und auch aus dem Drehbuch wurden beim dreh Szenen immer wieder auch umgeändert.

KiJuKU: Wie viele Drehtage hattest du?
Theo Kretschmer: Ich glaub, es waren sechs Wochen – die ganzen Sommerferien im Vorjahr.

Bild aus dem Film
Bild aus dem Film „Grüße vom Mars“

Ganz schön durch ohne Ferien

KiJuKU: War das schwierig, dann gar keine Ferienzeit zu haben, Dreh ist ja sicherlich zumindest teilweise ganz schön anstrengend?
Theo Kretschmer: Ja, schon. Wir haben teilweise auch sehr spät gedreht. Das war schon recht anstrengend. Ich hatte dann nur diese zwei Tage, das Wochenende frei. Da sind wir dann immer von Hamburg nach Berlin gefahren, das dauert nicht so lange. Aber trotzdem waren es auf jeden Fall ganz andere Ferien als ich sonst gehabt habe.

KiJuKU: Ist dir das dann abgegangen, als das nächste Schuljahr begonnen hat?
Theo Kretschmer: Nach den Ferien war ich schon sehr durch, weil ich keine wirkliche Erholung gehabt habe. Es war dann schon ein bisschen schwierig, wieder in die Schulzeit reinzukommen.

KiJuKU: Was sind deine Vorlieben in der Schule und was magst du gar nicht?
Theo Kretschmer: Ich mag ganz gerne Kunst, Sport mag ich auch. Mathe, Physik oder Chemie ist nicht so mein Ding.

KiJuKU: Also nicht so wie beim Tom im Film, eher so, wie dessen Bruder Elmar.
Theo Kretschmer: Ja so ungefähr.

KiJuKU: Was machst du in deiner Freizeit am liebsten?
Theo Kretschmer: Ich treff mich natürlich gern mit Freunden. Ich zeichne gern, ich male viel.

Cooles Hobby

KiJuKU: Ist Schauspiel so etwas wie eine Perspektive, dass das einmal ein möglicher Beruf für dich werden könnte?
Theo Kretschmer: Ich weiß halt nicht, wie das weitergeht. Es wär schon ganz cool. Als Hauptberuf wäre es halt schon recht schwierig. Du bist halt dann darauf angewiesen, was machst du, wenn du keine Rollen hast?! Aber so nebenbei als Hobby wär’s schon ganz cool.

Theo Kretschmer (rechts) und KiJuKU-heinz (links) vor dem Plakat zum Film
Theo Kretschmer (rechts) und KiJuKU-heinz (links) vor dem Plakat zum Film „Grüße vom Mars“…

KiJuKU: Zurück zum Film. War der Dreh hauptsächlich anstrengend oder mitunter schon auch witzig?
Theo Kretschmer: Es war schon ganz schön, aber es gab dann auch so manche Szenen, wo’s anstrengend wurde. Umso mehr in einer Szene spielen, umso schwieriger wird es halt. Alle müssen dann alles richtig machen. Wenn auch nur eine oder einer etwas falsch macht, müssen’s halt alle wieder und immer wieder machen. Manches war schon sehr anstrengend. Und nach ein paar Stunden Dreh am Tag, ist manchmal auch die Konzentration draußen. Es gab aber auch ein paar Szenen, die haben voll Spaß gemacht. Aber auch einige, die ich gar nicht mochte.

Kein Apfelkuchen mehr!

KiJuKU: Und zwar welche?
Theo Kretschmer: Eine ganz am Schluss, die sah gar nicht so schwer aus, aber… Auf der Mauer, wo meine Mutter zurück aus China war, wo ich Apfelkuchen bekam. Die musste oft wiederholt werden und ich musste so oft Apfelkuchen essen, dass mir schlecht geworden ist. Und dann waren da im Sommer überall die Bienen. Das war so nervig und anstrengend. Am Ende hatte ich gar keinen Bock mehr auf Apfelkuchen.

Aber was sehr viel Spaß gemacht hat, war die Szene auf dem Schulhof. Da hat auch mein Bruder mitgespielt. Die ganze Familie war da, auch mein Hund.

KiJuKU: Deine echte Familie, nicht die aus dem Film?
Theo Kretschmer: Ja, mein Bruder hat da eben mitgespielt in der Szene. Dieser Drehtag hat auch nicht lange gedauert, so dass wir danach gemeinsam Zeit hatten.

KiJuKU: Wie oft hast du den Film selber schon gesehen?
Theo Kretschmer: Ich glaub drei Mal. Das erste Mal hab ich ihn erst bei der richtigen Premiere gesehen, weil ich so eine Überraschung haben wollte.

Nicht abgehoben

KiJuKU: Wie ist es dann ihn, beim zweiten, dritten Mal zu sehen? Wird das dann langweilige, weil du ja alle schon kennst?
Theo Kretschmer: Es ist schon noch ganz cool. Mir wird da nicht wirklich langweilig, es ist ja ein ganz guter Film.

KiJuKU: Wie haben Klassenkolleg:innen oder Freund:innen reagiert?
Theo Kretschmer: Meine engsten Freunde haben sich schon mit mir gefreut. Niemand war so richtig eifersüchtig. Aber ich häng das ja auch nicht so an die große Glocke, weil am Ende ist es ja auch nur ein Film. Was heißt nur, aber nur weil ich einen Film gemacht hab, bin ich ja nicht anders als andere Kinder.

KiJuKU: Danke sehr, thank you very much, dziękuję – nachdem im Agenturprofil von Theo Kretschmer steht: Englisch und Polnisch Grundkenntnisse.
Theo Kretschmer: Naja, eigentlich kann ich’s nicht. Meine Mutter wurde in Polen geboren, meine Eltern sind auch ein bisschen traurig, dass ich die Sprache nicht gelernt habe, ich find’s auch schade, aber vielleicht kommt das ja noch.

Follow@KiJuKUheinz

INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

36. Internationales KinderFilmfestival

Grüße vom Mars beim Wiener Festival

  1. war es der Eröffnungsfilm im Gartenbaukino
  2. November 2024; 15 Uhr
    Votivkino: 1090, Währinger Straße 12
    Telefon: 01 317 35 71
  3. November 2024; 9 Uhr
    Cinemagic: 101, Uraniastraße 1

 

  1. Novmeber 2024; 11 Uhr
    Cine Center: 1010, Fleischmarkt 6
    Telefon: 01 533 24 11

Festival-Telefon: 01 909 4000 83400

Festival insgesamt
16. bis 24. November 2024
Wien: Cine Center, Cinemagic, Votiv Kino
Eröffnungsfilm: Gartenbaukino

Einzelkarte: EUR 5,- (ermäßigt und für Schulklassen EUR 4,-). Der Festivalpass für 10 Vorstellungen kostet EUR 35,- (ermäßigt EUR 30,-) und ist in allen Festivalkinos gültig und übertragbar.

kinderfilmfestival – wien

16. Internationales KinderFilmfestival

Grüße vom Mars in der Steiermark

  1. November 2024
    Graz: KiZ Royal, 8010, Conrad von Hötzendorf-Straße 10
    Telefon: 0316 821 186
  2. November 2024
    Liezen, Star Movie, 8940, Niederfeldstraße 9
    Telefon: 03612 23 823

 

  1. November 2024
    Kapfenberg: Dieselkino, 8605, Lindenplatz 4
    Telefon: 03862 22 444
  2. November 2024
    Leibnitz: Dieselkino: 8430, Klostergasse 12
    Telefon: 03452 84 110

23. November bis 1. Dezember 2024
Steiermark
Graz, Kapfenberg, Leibnitz, Liezen
kinderfilmfestival – steiermark

Außerdem in NÖ

  1. November 2024
    Kino im Kesselhaus
    3500 Krems, Dr. Karl-Dorrek-Straße 30 (am Campus Krems)
    office@kinoimkesselhaus.at