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Szenenfoto aus "Brennendes Haus"
Szenenfoto aus "Brennendes Haus"
04.06.2024

Nachwuchspreise für „Brennendes Haus“ und „Die Düntzer Rhapsodie“

Jury und Publikum haben ihre Entscheidungen im Theater Drachengasse (Wien) getroffen, Thema der nächsten Runde im Nachwuchsbewerb: „Automaten mit Fell“.

„Wie viele Perspektivwechsel, Stimmungswechsel, Themenwechsel, Rhythmuswechsel passen in eine zwanzigminütige Aufführung? Willkommen zur Familienaufstellung im Brennenden Haus: Ein Esstisch, ein Bild an der Wand und drei Menschen. Wie die Möbel scheinen sie zwischen eichenbraun, mehlbeige und staubgrau zu changieren. Text und Spielweise wirken zu Beginn fast modellhaft distanziert. Nach und nach stellt sich alles als viel konkreter und persönlicher heraus als zunächst angenommen“, so beginnt die Begründung der Jury im 16. Nachwuchsbewerb des Theaters Drachengasse (Wien) mit der sie ihre Entscheidung für „Brennendes Haus“ gefällt hat.

„Überraschung als Prinzip“

Julia Engelmayer, Leitende Dramaturgin Landestheater NÖ, Johanna Figl, Kuratorin der Stadt Wien, und Tobias Herzberg, Künstlerische Leitung Schauspielhaus Wien setzen ihre Begründung für die Kurzversion des genannten Stücks von Kristin Buddenberg, Anaïs Clerc, Alexander Gerlini, Amelie von Godin, Marie Nadja Haller und Skye MacDonald wie folgt fort: „Bei aller Verdichtung ist Raum für Verschwiegenes und Unaussprechliches zwischen den Figuren, die verhärtet und zugleich zärtlich miteinander umgehen. So stringent die Dramaturgie zunächst wirkt, so klug spielt sie mit der Wahrnehmung des Publikums. Die Überraschung als Prinzip: So klarsichtig die Argumentation einer Figur auch sein mag, so emotional wird kurz darauf das Spiel. So ernsthaft ein Moment sich hochschraubt, so komisch setzt die Regie den nächsten Bruch. Auf diese Weise entsteht nicht nur ein Ausschnitt, sondern ein ganzer Kosmos dreier Generationen – über das, was sie trennt und was sie verbindet. Unterhaltend, verstörend, abstrakt und konkret, dass es ein Vergnügen ist, dabei zuzusehen.“

Genau deswegen wollen die Juror:innen mehr davon, nämlich ein abendfüllendes Stück – der Preis beim Nachwuchsbewerb ist die Weiterentwicklung eines solchen – mehr davon sehen.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Die Düntzer Rhapsodie“

Publikumspreis

Jeden Abend an dem die vier 20-Minuten-Fassungen neu enstehender Stücke zu sehen waren, durfte auch das Publikum abstimmen. Und die meisten stimmen vielen auf „Die Düntzer Rhapsodie“ von Barbara Angermaier, Bianca Braunesberger, Marika Rainer, Kasija Vrbanac Strelkin, Ivan Strelkin.

Ausgabe 17: „Automaten mit Fell“

„Ob Fell, Federn, Schuppen, ob Schnauze, Schnabel, Sackkiefer, ob herrschaftliche Menagerie oder Tierhortung: Nicht erst seit der Corona-Pandemie nimmt die Haustierpopulation stetig zu. …“ so startet der Text für die Ausschreibung des 17. Nachwuchsbewerbs des Theaters Drachengasse in der Wiener Innenstadt. Das Motto lautet Automaten mit Fell“ – und diese erklärenden Sätzen sind durchaus vonnöten, ich hätte beispielsweise bei diesem Thema eher daran gedacht, wie Roboter sozusagen haustierisch verpackt werden könnten 😉

„Haustiere zwischen Statussymbol, repräsentativem Ziergegenstand und schnell verfügbarem Trostautomat zur emotionalen Wiederherstellung des vereinzelten spätkapitalistischen Subjekts“ – spannt das Theater den inhaltlichen Bogen auf, zu dem es Stück-Skizzen und Entwürfe für zehn Vorstellungen von 20-Minuten-Versionen beim nächsten Festival – 12. bis 31. Mai 2025 – zeigen will.

Einreichungen sind bis einschließlich 4. November 2024 zu richten an:
newcomer@drachengasse.at
oder per Post an
Theater Drachengasse, 1010 Wien, Fleischmarkt 22, Kennwort: Newcomer

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