Die neue Produktion der inklusiven Tanzstudios von „Ich bin O.K.“ starten in Wiener Museen und werden zu einer großen Bühnen-Performance fusioniert. KiJuKU-Reportage von einem Probenbesuch – mehr als 100 Fotos, drei Videos.
Weiße Papierbahnen liegen auf dem Boden vor Bildern von Jean-Michel Basquiat und Andy Warhol. Letzterer scheint sogar himself auferstanden zu sein – zumindest erweckt die graue Perücke diesen Eindruck. Nun sitzt der junge Mann auf einem der fünf Sessel vor den Bildern. Neben ihm erinnert eine junge Frau mit ihrer Perücke an eines der Warhol-Bilder an der Wand, an Marilyn Monroe.
Die beiden setzen sich in Bewegung, tanzen auf den Papierbahnen. Noch tauchen sie bei dieser Probe jeweils einen ihre Schuhe nicht in die Schüssel mit eingefärbten Schwämmen. Dies werden sie – wie drei weitere ihrer Kolleg:innen aus den Tanzstudios des Kultur- und Bildungsvereins „Ich bin O.K.“ – wohl bei den drei Aufführungen hier im Heidi-Horten-Museum in der Wiener Innenstadt Ende Jänner nahe der Oper tun.
Ihre Tanzschritte ergeben dann ein buntes Muster auf dem Papier. Damit nehmen sie ein – vielleicht gar nicht so leicht auffallendes Detail aus dem großen Bild Collaboration (1984/85) der eingangs genannten bildenden Künstler auf. Wobei die fast unscheinbaren Spuren von Schuh-Abdrücken dort eher wirken, als wäre damals wer achtlos über eine Ecke des Kunstwerks, das offenbar auf dem Boden lag, drüber gegangen.
Die Tänzer:innen und Choreograf:innen des inklusiven Studios, das übrigens seinen Sitz in jenem Hof hat, in dem auch dieses Museums liegt, ließen sich von mehreren Kunstwerken auf allen Ebenen der Collection inspirieren und tanzen sozusagen aus dem Rahmen. Wobei so manche der Kunstwerke gar nicht in Rahmen hängen 😉
Station 2 etwa sind bunte runde Scheiben, die von Licht bestrahlt Schatten an die Wände werfen und gleichzeitig spiegeln (Olafur Eliasson, Your Welcome Reflected, 2003). So ruhig wie sich die von der Decke hängenden Scheiben hin und wieder langsam leicht drehen, so bewegt bewegen sich die Tänzer:innen – meist eng an den Wänden entlang.
Einige der Tänzer:innen aus den einzelnen Gruppen, die rund um, zwischen oder vor den Kunstwerken agieren, lösen sich am Ende der jeweiligen etwa zehnminütigen Performances und dienen – wortlos, „nur“ durch ihre Bewegungen als Guides für das Publikum zur nächsten Station – auch über die Stufen zur folgenden Ebene.
Tänze rund um große Discokugeln (John M Armleder, Global Domes XII, 2000) mit kleinen solcher glitzernden Kugeln, Breakdance aus der Dunkelheit zum Licht (Tony Oursler, Talking Light, 1996/2014) bzw. meist fast zeitlupen-artige tänzerische Bewegungen, die bunte Schatten werfen (Olafur Eliasson, Your Uncertain Shadow (colour), 2010) sind weitere Stationen der insgesamt rund 50-minütigen Performance. Diese wird Ende Jänner drei Mal in diesem Museum aufgeführt – zu vielfältiger Musik, weniger bekannter und große All-Time-Hits wie Monroes „I Wanna Be Loved By You“ oder „Staying Alive“ von den Bee Gees – Details siehe Info-Box.
Die anderen Museen und Sammlungen, die „Ich bin O.K.“-Tänzer:innen und ihre Choreograf:innen inspirierten, hängen im Theater Museum, im Belvedere, in der Albertina Modern, der Galerie Westlicht und eben der Heidi Horten Collection, in der diese Reportage gemacht werden durfte.
Station1
Kunstwerk
Andy Warhol & Jean Michel Basquiat, Collaboration (Paramount), 1984/85
Musik
Basquiat Energy – LL COOL J
Andy Warhol (2015 Remaster) – David Bowie
I Wanna Be Loved By You – Marilyn Monroe
Headson – Kazy Lambist, LC Elo
Walk Like an Egyptian- The Bangles
Kennedy’i Ben Vurdum – Wegh
24K Magic – Bruno Mars
Performer*innen: Constanze Mazanek, Lisa Salomon, Vanessa Rischan, Florian Smoley, Leander Hitsch
Choreographie: Naïma Rabinowich zusammen mit den Tänzer*innen
Station2
Kunstwerk
Olafur Eliasson, Your Welcome Reflected, 2003
Musik
The Spark – Kabin Crew, Lisdoonvarna Crew
Klimpa Klimpa – Dominik Hartz
Nachtschattengewächs – Waxolutionists
Performer*innen: Andrea Holubetz, Lisa Hinterberger, Joy Kölbel, Alexander Skalska, Anton Mišković, Marta Meteljić, Eva Weinlich, Clemens Rettenbacher, Anna Topsever, Naïma Rabinowich
Choreographie: Naïma Rabinowich zusammen mit den Tänzer*innen
Station 3
Kunstwerk
John M Armleder, Global Domes XII, 2000
Musik
The Silent Flight Of The Owl – Manu Delago
Staying Alive – Bee Gees
Performer*innen: Severin Hitzelhammer, Nicole Wolfgruber, Alexander Knorr, Julia Kopinich, Severin Neira, Jakob Kraus, Christine Kortschak, Christian Holzapfel, Michael Groißmayer, Yuna Castelli, Martina Egle, Kathi Hofkofler, Benjamin Newesely, Helga Neira Zugasty
Choreographie: Kathi Hofkofler und Martina Egle zusammen mit den Tänzer*innen
Station 4
Kunstwerk
Tony Oursler, Talking Light, 1996/2014
Musik
Clubbed to death“ (kurayamino mix) – Rob Dougan
Performer*innen: Christoph Juresa, Raphael Kadrnoska, Gabriel Völkl, Christian Reiser, Lotta Hering, Moritz Petschenig, Holly Hurtig, Elena Halkias, Benjamin Newesely, Sarah Kokalko
Choreographie: Sarah Kokalko zusammen mit den TänzerInnen
Station 5
Kunstwerk
Olafur Eliasson, Your Uncertain Shadow (colour), 2010
Musik
Glue – BICEP
I Got 5 On It – Luniz
Performer*innen: Gabriel Völkl, Fiona Kimla, Theresa Gutierrez, Clemens Bacher, Raphi Bachinger, Marlen Smonik, Jolanda Antanosovia, Taylor Schaeplitz, Anna Gatschnegg, Eva Weinlich, Naïma Rabinowich, Sarah Kokalko
Choreographie: Naïma Rabinowich und Sarah Kokalko zusammen mit den Tänzer*innen
Eine Kooperation des Kultur- und Bildungsverein „Ich bin O.K.“ mit der Kunstvermittlung der Heidi Horten Collection: Clemens Rettenbacher, Anna Topsever, Susanne Wögerbauer
Tanzpädagog*innen und Choreograph*innen des „Ich bin O.K.“ Tanzstudios: Naïma Rabinowich, Sarah Kokalko, Kathi Hofkofler und Marina Egle
Künstlerische Leitung „Ich bin O.K.“ Tanzstudio: Hana Zanin
Organisation: Monika Mauthner
Freitag, 31. Jänner 2025
16, 17 und 18 Uhr
Dauer ca. 50 Minuten
Beginn bei Station 1 im Atrium des Horten-Museums
Heidi Horten Collection
1010, Hanuschgasse 3
Telefon: 01 512 5020
hortencollection
Eine inklusive Tanzperformance inspiriert durch Kunstwerke aus Wiener Museen (Theater Museum, Belvedere, Albertina Modern, Galerie Westlicht, Heidi Horten Collection)
Mit mehr als 110 Tänzer:innen des „Ich bin O.K.“ Tanzstudios, Schüler:innen der Theresianischen Akademie, Studierenden der MUK Privatuniversität der Stadt Wien, Tanzausbildung Wien und Vitalakademie Wien sowie mit Livemusik
Regie: Hana Zanin-Pauknerová
Dramaturgie: Vera von Gunten und Tomas Schweigen
Choreografie: Tanzpädagog:innen und Tänzer:innen des „Ich bin O.K.“ Tanzstudios
Musikalische Leitung: Martin Burk
Lichtdesign / Videokunst: Alexander Peschka
Regieassistenz: Claudia Lima
11., 14. und 16. März 2025
1., 2. und 6. April 2025
Theater Akzent: 1040 Theresianumgasse 18
Telefon: 01 501 65-13306
tickets@ichbinok.at
ichbinok -> aus-dem-rahmen-tanzen
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