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Szenenfoto aus "Das grosse Fragen" der Gruppe goldtiger (Schweiz)
Szenenfoto aus "Das grosse Fragen" der Gruppe goldtiger (Schweiz)
02.03.2022

Wie geht denken? Gibt es Nichts? Und viele andere (Kinder-)Fragen

„Das große Fragen“ der Schweizer Gruppe „goldtiger“ ist demnächst – 23. bis 26. Oktober 2022 – im Dschungel Wien zu erleben.

„Wie geht Denken?“ „Wie ist das mit dem Nichts?“ Diese und viele andere so einfach klingende und doch so komplizierte Fragen schallen via Lausprecher aus dem Hörer eines alten Telefonapparats, wenn eine/r der Performer:innen abhebt. Gestellt von Kindern. Das Quartett versucht dann, Antworten auf die jeweilige Frage zu suchen und finden – weniger in „g‘scheitem“ Erwachsenen-Sprecher, sondern viel mehr in schauspielerischen Szenen und projizierten Bildern, als wären es Gemälde.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Das große Fragen“

Viel alte und doch sehr passende Technik

Dafür bedienen sich Fiona (Schreier), Domi(nik Baumann), Theresa (Künz) und Mikki (Levy-Strasser) verschiedenster alter analoger technischer Mittel. Vom Vor-Handy-Telefon war schon die Rede, pardon Schreibe. Dazu gesellen sich auf der Bühne eine riesige hölzerne Tafel mit vielen Metall-Löchern und fast unzähligen Kabeln. Dutzende Lämpchen leuchten und richtig in die viiiielen Löcher zusammengesteckt, „zaubert“ Domi die unterschiedlichsten Töne und Geräusche aus diesem „modularen Synthesizer“.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Das große Fragen“

Verspielte Bilder

Am anderen Bühnen-Ende sorgt vor allem Theresa für verschiedenste, teils magisch erscheinende Bilder. Ihr Hilfsmittel: Ein Episkop. Dieses Gerät erinnert ein wenig an einen Overhead-Projektor wie er früher in Schulen oft verwendet wurde, um Folien groß an die Wand zu projizieren. Das Episkop kann aber auch undurchsichtige Materialien vergrößert an der Leinwand darstellen. Aus einer aus lauter Kugerln bestehenden Kette wird beispielsweise eine Welle. (Nicht nur) für diese Bilder-Kombinationen stehen ein Regal und Kisten mit allem möglichen Krims-Krams bereit, darunter auch Gewandstücke mit denen sich vor allem Mikki immer wieder verkleidet. Fiona sitzt oft an der Spitzen einer alten Stehleiter, um von den Fragen aus dem Telefon ausgehend über Antworten laut nachzudenken.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „Das große Fragen“

Fragen von Kindern

Alle Fragen hat die Theatergruppe „goldtiger“ aus Zürich (Schweiz) – dazu gehören neben den vier Performer:innen noch Regisseurin Edith Sophia Godau sowie Milena Kaute – von Kindern eingesammelt und sie auch von Kindern – nicht immer jenen, die sie gestellt haben – aufgenommen. Ausgangspunkt für die Gruppe war das wunderbare Bilderbuch „Die große Frage“ von Wolf Erlbruch. Der lässt darin zu Beginn ein Kind fragen: „Warum bin ich auf der Welt?“ Und darauf verschiedene Menschen und Tiere rund um das fragende Kind Antworten geben. Durchaus verblüffende.

Kreative Antwort-Suche

Aber „goldtiger“ spielt nicht das Bilderbuch nach, sondern hat eben viele Kinder um deren Fragen gebeten und immer wieder auch bei Proben Kinder zuschauen lassen, um zu überprüfen, ob das was sie sich als Künstler:innen an Antwortmöglichkeiten ausgedacht haben, bei jungem Publikum ankommt. Die Gruppe nimmt die Fragen voll ernst, versucht sie aber nicht oberlehrer:innen-haft, sondern durchaus verspielt zu beantworten bzw. sich damit auseinanderzusetzen. Immerhin gibt es auf manche Frage ja keine leichte oder wirkliche Antwort. Wie ist denn das mit dem Nichts. Und ließe sich darauf überhaupt etwas sagen, das wäre ja schon wieder ganz das Gegenteil von Nichts 😉

Gastspiel in Wien

Das Stück kommt demnächst in den Dschungel Wien, das Theaterhaus für junges Publikum im Wiener MuseumsQuartier. Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … hat „Das große Fragen“ kürzlich in St. Gallen beim Festival „Jungspund“ gesehen, wo es natürlich „das grosse Fragen“ hieß, weil es in der Schweiz kein ß gibt. Und – ich gestehe – auf schwyzerdütsch hatte ich so meine Probleme, alles zu verstehen. Bereits bei der ersten Frage bin ich lange hängen geblieben. „Wie geht danken?“ Hääää. Danke sagen ist doch einfach. Es hat einige Minuten gedauert, bis ich ge-checkt hatte, dass es um denken ging. Aber das ist bei der Wiener Aufführung viel leichter, da – so die Gruppe: „spielen wir auf Hochdeutsch“. 😉

Ein wenige Minuten dauernder Auszug aus einer Früh-Phase der Entwicklung dieser Performance war im Dschungel Wien beim Try-Out vor drei Jahren zu erleben – Link zur Besprechung von damals – weiter unten.

Follow@kiJuKUheinz

Compliance-Hinweis: Die Berichterstattung kann nur erfolgen, weil das Festival „Jungspund“ Kinder I Jugend I Kultur I und mehr … für vier Tage nach St. Gallen eingeladen hat.

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Bericht über Try Out 2019 u.a. mit „große frage“ – damals noch im Kinder-KURIER

INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Das große Fragen

goldtiger Zürich in Koproduktion mit Theater Stadelhofen Zürich und Dschungel Wien
Ab 7 Jahren; 65 Minuten

Regie: Edith Sophia Godau
Text, Dramaturgie: Fiona Schreier
Performance: Mikki Levy-Strasser, Dominik Baumann, Theresa Künz, Fiona Schreier

Künstlerische Mitarbeit, Vermittlung: Milena Kaute
Dramaturgische und konzeptionelle Mitarbeit: Andreas Wirz
Bühnen-, Kostümbild: Mikki Levy-Strasser, Dominik Baumann
Musik: Dominik Baumann
Theater der Dinge: Theresa Künz
Lichtkonzept: Michael Murr

Produktionsleitung: Patricia Bianchi
Hospitanz: Michèle Twerenbold

Wann & wo?

23. bis 26. Oktober 2022
Dschungel Wien: 1070, MuseumsQuartier
Telefon: 01 522 07 20 – 20
dschungelwien -> dasgrossefragen