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Szenenfoto aus "I can't breathe" (ich kann nicht atmen" von Theater ARBOS
Szenenfoto aus "I can't breathe" (ich kann nicht atmen" von Theater ARBOS
25.05.2022

Zum Todestag: Theaterfestival eröffnet mit „I can’t breathe“/Ich kann nicht atmen

Internationales „Visuelles Theater“-Festival Arbos startet am 25. Mai mit einer kurzen Performance mit den letzten Worten des von Polizisten in den USA ermordeten George Floyd.

Vor eineinhalb Jahren brachte die Theatergruppe ARBOS, die nun auch ihr 23. Internationales visuelles Theater-Festival in Österreich organisiert, erstmals szenisch die letzten Worte des Schwarzen Amerikaners George Floyd, der von Polizisten ermordet worden war, auf die Bühne. Die Worte „I can’t breathe“ (ich kann nicht atmen), mehrfach geröchelt wurden zum Symbol für diesen rassistischen Mord. Am 25. Mai 2022 – zum zweiten Todestag George Floyds – wird das internationale visuelle Theaterfestival (vormals Gehörlosentheater) mit dieser kurzen Performance im Theater Spielraum (Wien) – und in einem (gratis) Online-Stream (Link unten) eröffnet.

Szenen-Schilderung

Damals noch für den Kinder-KURIER beschrieb ich die Szenen (Regie: herbert Gantschacher) so: „Der Schauspieler Markus Rupert tritt stampfend ins Rampenlicht. Auf dem Kopf trägt er ein zunächst seltsam scheinendes Gebilde. Es stellt sich als Schutzhelm heraus – auf dem über eine Holzkonstruktion zwei durchsichtige flache Trommeln wie riesige Scheuklappen – vorne und hinten – montiert sind.

Rund 30 Sekunden später erscheinen ein weiterer Schauspieler (Markus Pol) und seine Kollegin (Rita Hatzmann-Luksch) auf der Bühne – Drum-Sticks in Händen. Sie beginnen auf die Trommelflächen einzuschlagen. Immer heftiger bis der behelmte Schauspieler in die Knie und schließlich ganz zu Boden geht. Sie erhöhen die Frequenz ihrer Schläge.

Da helfen die auf Englisch gesprochenen Bitten des Mannes mit Helm, aufzuhören und immer wieder die leider traurige Berühmtheit erlangten Worte „I can’t breathe“ („Ich kann nicht atmen“) rein gar nichts.

Alle Sätze und Worte werden von einem vierten – neben dem Geschehen stehenden – Schauspieler (Werner Mössler) übersetzt – in Gebärdensprache.

Szenenfoto aus
Szenenfoto aus „I can’t breathe“ (ich kann nicht atmen“ von Theater ARBOS

Der trommel-schlagende Schauspieler kniet sich sogar auf den am Boden Liegenden. Wir kennen das seit 25. Mai 2020 und den Folgetagen. Es sind die nachgespielten Szenen der Videos dieser insgesamt rund acht Minuten dauernden Tötung des 46-jährigen US-Afroamerikaners George Floyd in Minneapolis (US-Bundesstaat Minnesota).

Nach rund 3 ½ Minuten kein Laut mehr. Black.

Verdichtet, verfremdet bildet „I Can’t Breathe“ diesmal den Auftakt des genannten Festivals, in dessen Rahmen auch ein EU-Projekt mit Partner-Gruppen zu inklusivem Theater stattfindet.

Visuelles und dokumentarisches Theater

„Mit Hilfe des Visuellen Theaters, der Gebärdensprache, der Lautsprache und mit Musik wird diese Szene in Theater verwandelt, wobei hier Visuelles Theater und Dokumentarisches Theater einander ergänzen“, heißt es in der ausführlichen Hintergrund-Info von ARBOS. Und weiter: „Diese Inszenierung erinnert daran, dass sowohl Menschenrechte als auch Bürgerinnen- und Bürgerrechte für alle Menschen gelten, egal welcher Hautfarbe, ob behindert oder nicht behindert. Dafür haben weltweit Menschen jahre- und jahrzehntelang gekämpft, darunter auch die taubblinde Schriftstellerin, Pazifistin und Menschenrechtsaktivistin Helen Keller.“ Die zuletzt Genannte ist Ausgangspunkt für mehrere Theaterstücke und die Ausstellung „Verweigert jede Militärarbeit“ nicht zuletzt über eben Helen Keller und ihr Plädoyer für Frieden und gegen Krieg.

Follow@kiJuKUheinz

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23. europäisches und internationales visuelles theater festival

25. Mai bis 25. Juni

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