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Proteste im Iran gegen den gewaltsamen Tod von Jina Mahsa Amini in Polizeigewahrsam
Proteste im Iran gegen den gewaltsamen Tod von Jina Mahsa Amini in Polizeigewahrsam
21.10.2022

1000 schwedische Künstler:innen solidarisieren sich mit Protesten im Iran

Offener Brief zur Unterstützung der „feministischen Revolution“ nach dem gewaltsamen Tod an Jina Mahsa Amini – und vielen weiteren Protestierenden.

Neben den Zehntausenden mutigen Frauen (und Männern), die in vielen Städten im Iran gegen die brutalen Aktionen der Polizei und Milizen und immer mehr auch gegen die Unterdrückung durch die Diktatur protestieren, gibt es in vielen anderen Ländern Solidarität. Auslöser war der gewaltsame Tod von Jina Mahsa Amini in Polizeigewahrsam. Häufige Losungen der Demonstrationen: „Jin, Jiyan, Azadi“ (Frau – Leben – Freiheit). Kundgebungen, Demonstrationen, Forderung nach Sanktionen gegen das iranische Regime gibt es auch in sehr vielen Städten (fast) weltweit. Kürzlich veröffentlichten 1000 schwedische Künstler:innen einen Solidaritätsbrief  – auf Schwedisch, Englisch und Farsi. Eine deutsche Übersetzung sei hier zitiert:

Ein Brief von schwedischen Künstler*innen und Kulturschaffenden an unsere mutigen Kolleg*innen im Iran und an alle mutigen Demonstrant*innen, die ihr Leben im Kampf für Gerechtigkeit und Gleichberechtigung riskieren!

„Wir sehen, dass im Iran gerade eine feministische Revolution im Gange ist. Die mutigen Schreie sind bis hierher zu hören. Für jede Verletzung an euren Körpern fühlen wir eine Wunde an unseren. Wir sehen euch. Wir feiern euren Kampf – einen Kampf, der auch der unsere ist.

Nach dem brutalen Tod von Jina/Mahsa Amini sind im Iran Hunderttausende von Menschen auf die Straße gegangen. Diese Demonstrant*innen widersetzen sich den Gesetzen, die alles einschränken, von der Kleidung bis hin zum Recht, frei zu sprechen, zu schreiben und zu kreieren. Wir verfolgen diese historischen Proteste, die 43 Jahren Tyrannei und Unterdrückung der Geschlechter ein Ende setzen wollen. Wir folgen euch, wenn ihr eure Kopftücher verbrennt und euch im öffentlichen Raum die Haare abschneidet, auch wenn jedes sichtbare Haar in der Öffentlichkeit mit brutalen oder sogar tödlichen Strafen geahndet wird.

Wir sehen, dass ihr euch den Sicherheitskräften des Regimes widersetzt. Wir sehen, dass ihr alles riskiert, sogar euren Atem. Wir sehen, dass einige von euch mit ihrem Blut bezahlt haben. Und wir sagen eure Namen: Hadis, Ghazale, Behnam, Danesh, Hananeh, Reza, Farvad, Minu, Yasin und so viele andere mit euch.

Zu Ehren von euch, die ihr mit unendlichem Mut die Verantwortung für die Freiheit übernehmt, schreiben wir diesen Brief. Ihr, die ihr nicht nur jetzt, sondern in all den Jahren der Unterdrückung trotz der Einschränkungen weiterhin eure Meinung geäußert habt. Ihr – die ihr für Meinungsfreiheit und Gerechtigkeit gekämpft habt. Wir sind Künstler*innen und Kulturschaffende (viele von uns haben ihre Wurzeln in denselben Straßen, die ihr jetzt zurückerobert), die euch unsere Unterstützung zusichern wollen. Wir unterstützen euch. In eurem Kampf liegt unser Kampf und unsere unendliche Dankbarkeit. Wir verbreiten eure Worte, tragen eure Schreie. Sie sind unser Treibstoff, wenn wir von unseren Regierungen verlangen, dass sie handeln.

Niemand ist frei, solange nicht alle frei sind.

lettertoartistsiniran

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https://youtu.be/k0UAXdsEl5k

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