Gedenkveranstaltung zum 80. Jahrestag des ersten Atombombenabwurfs – auf die Menschen von Hiroshima.
Unterm Zeltdach des Wiener Roten Kreuzes vor dem Wiener Stephansdom können Interessierte lernen, einen Friedenskranich aus Papier zu falten. Links und rechts daneben versammeln sich Menschen und hören Reden zu, holen sich Sticker, Flugblätter oder Broschüren an verschiedenen Info-Tischen. Dazwischen kniet ein japanischer buddhistischer Mönch vor Schreckensbilder aus Hiroshima 1945. Neben ihm hält ein junger Mann ein senkrechtes Banner mit japanischen Schriftzeichen – Namu Myoho Renge Kyo wäre das im lateinischen Alphabet. „Das ist ein Friedensmantra“ erklärt er dem Journalisten.
6. August 2025 – 80 Jahre zuvor hatte die Besatzung eines US-Bombers die erste Atombombe auf bewohntes Gebiet abgeworfen, die japanische Stadt Hiroshima. 100.000 Todesopfer – fast alles Zivilist:innen – starben unmittelbar, nochmals so viele in den Folgemonaten – und all die nächsten Jahre an Folgeerkrankungen.
Viele verschiedene Vereine und Organisationen, die sich für Frieden engagieren, hatten zur Gedenkveranstaltung auf dem Wiener Stephansplatz am frühen Abend eingeladen, verteilten ihre Info-Materialien, hielten Transparente und Banner und eine Reihe von Reden mit unterschiedlichsten Aspekten – vom generell humanitären über mögliche noch viel krassere Folgen für Mensch, Tier und Umwelt, sollte es zu einem neuerlichen Einsatz von Atomwaffen kommen. Angesprochen wurde mehrfach auch, dass Phasen der Abrüstung aktuell gegenteiliges, nämlich Aufrüstung allüberall stattfindet. Eine junge Japanerin schilderte, Enkelin einer Überlebenden des zweiten Atombombenabwurfs – drei Tage später, 9. August 1945, auf Nagasaki zu sein.
Bundespräsident Alexander Van der Bellen hatte ein Grußbotschaft geschickt, in der er ebenfalls auf die erhöhte Gefahr angesichts der Weltlage hinweist und den Teilnehmer:innen für ihr Engagement dankt.
Nach etwa zwei Stunden formierte sich ein Demonstrationszug, der den Weg durch die Kärntnerstraße zum Karlsplatz nahm – einige trugen papierene Laternen, die in den Teich vor der Karlskirche gesetzt werden sollten. Tōrō nagashi ist eine japanische Zeremonie, bei der solche Laternen aufs Wasser gesetzt werden um der Toten zu gedenken.
„Obwohl viele Jahre vergangen sind, bleiben die beiden Städte lebendige Mahnmale für die schrecklichen Gräuel, die Atomwaffen angerichtet haben“, schrieb Papst Leo XiV. anlässlich der Gedenktage an Hiroshima und Nagasaki.
In Wien findet am 9. August ab 20 Uhr für die Opfer von Nagasaki ein Gedenken in der Buddhistischen Friedenspagode (1020, Hafenzufahrtsstraße F) statt.
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