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Ankunft der Radler:innen auf dem roten Teppich
-Ankunft der Radler:innen auf dem roten Teppich
08.04.2025

Pumpaj, Pumpaj… – der Protest darf nicht aufhören

80 Radler:innen von serbischen Unis mach(t)en auf dem Weg nach Straßburg Halt in Wien – und wurden von rund 2000 Menschen enthusiastisch empfangen; sechs Dutzend Fotos, vier Videos.

„Pumpaj, Pumpaj, Pumpaj“ – immer und immer wieder hallen Sprech-Chöre mit diesem serbischen Ruf Montagabend über „ZwideMu“, den Platz zwischen den beiden großen Museen – Kunst-, sowie Naturhistorisches. Vor dem Denkmal der hoch zwischen den Kunsttempeln thronenden steinernen Maria Theresia ist ein roter Teppich ausgerollt. Zu Ehren der 80 Radlerinnen und Radler aus den verschiedenen Universitäten Serbiens, die sich fünf Tage zuvor in Novi Sad auf ihre Sättel geschwungen hatten. Wien ist eine der Zwischenstationen auf dem Radweg nach Straßburg, einem der beiden Amtssitze des Europäischen Parlaments.

Auslöser: Einsturz eines Bahnhofs-Vordachs

Seit dem 1. November des Vorjahres, als in der 300.000-Einwohner:innen-Stadt Novi Sad das Vordach des Bahnhofes einstürzte und Menschen unter sich begrub (mittlerweile 16 Tote – darunter ein fünfjähriges Kind, eine Person starb Wochen später an den Folgen), protestieren Hunderttausende in Serbien gegen Korruption und die Regierung samt ihrem Chef. Mehrmals schon fanden in Wien vor der Botschaft in der Ölzeltgasse (Wien-Landstraße) Kundgebungen um die Mittagszeit statt – KiJuKU hat berichtet; Link unten am Ende des Beitrages. Um 11.52 wird’s dabei immer laut – dem Zeitpunkt des Dach-Einsturzes. Mit Sprechchören und Pfiffen. Danach ganz leise – Trauerminuten, erst 15, mittlerweile 16 (Zahl der Todesopfer).

2000 protestierten mit

Zurück zum Montagabend vor dem Denkmal der einstigen Kaiserin: Trotz der Verspätung – oder vielleicht auch gerade deswegen, weil dadurch später Menschen zum Empfang der Radler:innen dazustießen, ging der Platz fast über, von geschätzten 2000 Menschen war die Rede. Dichtes Gedränge. Die Wartezeit wurde mit viel Musik und dazu teilweise Tanz, immer wieder Sprech-Chören, lauten Pfiffen und wenigen, kurzen Reden überbrückt. Vor allem Wiener Serb:innen waren es, die Solidarität mit den Landsleuten ihrer ersten Heimat lautstark oder mit Plakaten und Fahnen zum Ausdruck brachten. Gesichtet wurde auch eine große sowie eine kleine Flagge des ehemaligen Jugoslawiens.

Aufgeben gibt’s nicht

Und dann kamen sie – angeradelt, auf dem roten Teppich ihre Räder schiebend, teilweise hochreißend. Einer ist auf einem großen Hochrad unterwegs, auf dem das Symbol der blutigen Hand im Gedenken an die Todesopfer große aufgemalt ist. Luca mit voll verpflastertem Kinn. „Ich bin sehr unglücklich und schwer gestürzt, aber ich hab nicht aufgegeben und radle weiter. Diese unsere gemeinsame Protestfahrt ist mir zu wichtig“, vertraut er Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… an. – Auch das sozusagen ein „pumpaj“ – so wie das Herz ständig pumpt, solange wir leben, so muss auch der Protest weitergehen. „Wir dürfen nie und nimmer aufhören“, hatten zuvor schon wartende Manifestant:innen dem Reporter den Sinn des Spruches verklickert.

Von Wien aus geht’s am Dienstag ins niederösterreichische Emmersdorf, die Tage daraf nach Linz und Salzburg. Nach insgesamt 13 Tages-Etappen wollen die 80 Radler:innen Straßburg erreichen, um Abgeordneten des Europäischen Parlaments ihre in der Heimat missachteten Forderungen für ein „sauberes“ (korruptionsfreies) Serbien in dem die Menschenrechte gewährleistet sind, überreichen.

Medaillen

Apropos überreichen: In Wien erhielten die Radfahrer:innen von Helfer:innen von Blokada Beč (Blockade Wien – in Serbien besetzen Studierende so manches Uni-Institut) Medaillen, Urkunden und Blumen überreicht – und eine Vielzahl von gespendeten brauchbaren Dingen für die weitere Reise. Die Initiative hatte auch Schlafplätze organisiert.

kijuku_heinz

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