Abschluss der Wiener Käfig-League im Arenbergpark, sechs Park-Teams kickten um den Titel.
Sozusagen zu Füßen von David Alaba ging kürzlich das Finale der diesjährigen Wiener Käfig-League (siehe auch Info-Box am Ende des Beitrags) über die Fußballfelder des Arenberg-Parks in Wien-Landstraße (3. Bezirk). Qualifiziert hatten sich die besten Park-Teams der U13 bzw. U17. Letztere müssen ihr Finalturnier Anfang Dezember in einer Halle nachholen, da es schon im ersten Spiel auf nassem, rutschigem Boden übers Großfeld einen Verletzten gegeben hat.
Die Jüngeren spielten auf den beiden kleineren Feldern vor einem der beiden Flaktürme. Bis zum Boden reicht das acht Meter hohe, 30 Meter breite Wandbild, das Stationen des mehrfachen Champions-League-Gewinners und vielfachen österreichischen nationalteam-Spielers zeigt – und Anfang August in seinem Beisein eingeweiht worden ist. Und die Farben des Gemäldes setzen sich teilweise auf dem Spielboden fort.
Bevor das Turnier wirklich startete – und der strömende Regen sich erbarmte und erst in ein Nieseln überging, bevor er gar stoppte – gab’s die Ehrung der siegreichen Saison-Teams. Bei den Jüngeren ging dieser Titel an die Kicker vom Alois-Drasche-Park, die mit WM-Dressen Argentiniens belohnt wurden, die Älteren bekamen solche von Belgien – und da ging der „regular-seasons“-Titel an die Jungs von der Sängergasse. Das ist (noch) der Wermutstropfen: Obwohl die Käfig-League für alle offen ist, spielen noch wenige Mädchen in den Fußballkäfigen. Daran – so die Checker:innen, zu denen auch eine selber Kickerin, Nachwuchstrainerin und an diesem Vormittag auch Schiedsrichterin gehört – zu Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… – werde gearbeitet.
Die U13-Sieger spielten gleich in ihren hellblau-weiß längsgestreiften Dressen, wie sie auch Messi derzeit in Katar trägt. Und sie sicherten sich im Turnier mit den sechs Teams Seestadt, Schöpfwerk sowie den Parks Richard-Wagner, Sängergasse, Kapaunplatz und eben Alois-Drasche den dritten Platz. Den erspielten sie sich mit einem 4:1 gegen die Seestadt-Kicker.
Den Turnier-Sieg holten sich die Fußballer vom Schöpfwerk, die im Finale gegen ihre Kollegen von der Sängergasse 4:2 gewonnen haben.
In der Vorrunde fielen in den insgesamt sechs Spielen, die jeweils 12 Minuten dauerten, insgesamt 47 (!) Tore.
Aus dem Siegerteam stellten sich einige der jungen Fußballer – nach dem ersten Match, das sie 8 zu 3 gegen die Sängergassen-Kicker gewonnen hatten – kurzen Interviews mit Kinder I Jugend I Kultur I und mehr… Marwin, der auch beim ASK Erlaa spielt, ist ein „6er oder ZDM (zentrales defensives Mittelfeld). Beim Verein bin ich seit ich 8 Jahre bin, insgesamt Fußball spiel ich seit ich 4 Jahre bin. Die Käfig-League mag ich, weil’s Spaß macht, in meiner Freizeit noch mehr Fußball zu spielen und ich dort auch meine Freunde treff.“
Aras ist auch Teil der Rapid U12, „dort spiel ich seit zwei Jahren. Ich bin am liebsten am Flügel – und da egal ob links oder rechts“. Auch er schätzt das Training im Gitter-Geviert vor allem aufgrund von Spaß und dem Zusammensein mit Freunden.
Flexibel in seinen Positionen ist Zia, „ich spiel sowohl 10er als auch 6er aber auch in der Innenverteidigung“, vertraut er dem Reporter an. Auch er ein Vereinsspieler – beim FC Stadlau. Das hin und her pendeln zwischen Stadlau und Schöpfwerk macht ihm nichts aus.
Aydin stürmt am liebsten. Fußball betreibt er „nur“ in der Käfig-League, „dafür aber mach ich auch noch Kampfsport: Boxen, Kick-Boxen und Grabbling (Bodenkampf, eine Art Ringen).“
Der Trainer dieses Teams ist übrigens Aydins Bruder Atila, der an der WU Wien Sozial- und Wirtschaftswissenschaften studiert und schon vor seiner HAK-Matura das Restaurant „Peace Kitchen“ mit geleitet hat. Aufgefallen ist er unter anderem, dass er bei den Kreisbesprechungen mit seinem Team immer wieder Wert darauf legte: „Jungs, wir spielen vor allem fair, nicht Foul!“ und als die Fußballer das erste Match hoch gewonnen haben, dämpfte: „Bitte, nicht überheblich sein!“
… ist ein Projekt der Wiener Caritas. „Mehr Zusammenhalt durch Sport“ ist das Motto, das durch den Teamsport Fußball erreicht werden soll. Trainiert wird von Frühjahr bis Herbst in Fußballkäfigen. Wer will – und zwischen 8 und 16 Jahren ist – kann mitmachen und das kostenlos.
An 30 Standorten wird einmal wöchentlich eineinhalb Stunden trainiert – von dafür geschulten Trainer:innen. Dazu gibt es regelmäßige Turniere im Cup-Format sowie gemeinsame Stadionbesuche und andere Aktivitäten sowie Ferien-Camps.