UNICEF befragte Kinder und Familien ein Jahr nach der gewaltigen Explosionen im Hafen von Beirut (Libanon). Trauma und bittere Armut. Was müsste geschehen!
Zum Jahrestag der gewaltigen, groß fahrlässigen Explosionen im Hafen der libanesischen Hauptstadt Beirut (4. August 2020) befragte das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen, UNICEF, Kinder und Familien. Einige von ihnen kommen in zwei kurzen Videos 8zwei bzw. eine Minute – Links unten) zu Wort.
In dem einen sagt die 12-jährie Maryleen: „Ich habe Angst, dass ich nie wieder Kind sein kann, das wurde mir gestohlen. Ich fürchte, dass es wieder zu solchen Explosionen kommt und wir alle sterben.“ Dabei, so schildert auch ihre Mutter Faten Hanna, dass die 12-Jährige die Tapfere ist, die große Schwester, die trotz allem ihren jüngeren Geschwistern Mut macht: „Ich will in der Schule gut lernen und eine Zukunft für meine Geschwister und mich.“
Die Lage für die Mehrheit der Kinder und Familien ist auch ein Jahr nach den Explosionen, bei denen mehr als 200 Menschen, darunter sechs Kinder getötet, mehr als 6.500 Personen, darunter 1.000 Kinder verletzt wurden und weite Teile der libanesischen Hauptstadt verwüstet worden sind, verheerend. Sieben von zehn Haushalten mussten nach den Explosionen im Hafen von Beirut vom 4. August 2020 um Hilfe ansuchen. Fast alle dieser Familien benötigen weiterhin Unterstützung. Die meisten Anträge betrafen Bargeld und Lebensmittel, was auch weiterhin der Fall ist.
Ein Drittel der Familien mit Kindern unter 18 Jahren gab an, dass mindestens ein Kind in ihrem Haushalt immer noch Anzeichen von psychischer Belastung zeigt. Bei den Erwachsenen ist es fast die Hälfte. Die UNICEF-Erhebung zeigt, dass zwei von drei Familien (68,6 Prozent) seit den Explosionen keinen Zugang zu medizinischer Versorgung oder Medikamenten hatten. Erschwerend kommt hinzu, dass in einer von vier Familien mindestens ein Haushaltsmitglied seit den Explosionen positiv auf COVID-19 getestet wurde.
Die Umfrage, die auf Telefoninterviews mit 1.187 Haushalten im Juli basiert, zeigt weiters
„Seit der Explosion befindet sich der Libanon im freien Fall und kämpft mit einer dreifachen Krise: Der wirtschaftlichen, der politischen und der COVID-19-Pandemie. Dadurch droht fast jedes Kind im Libanon schutzlos und bedürftig zu werden“, sagt Ted Chaiban, UNICEF-Regionaldirektor für den Nahen Osten und Nordafrika. „Wenn Veränderung, Wiederaufbau und Verantwortlichkeit nicht jetzt stattfinden, wird dies vielleicht gar nie der Fall sein und das Land weiter in den Abgrund und an einen Ort ohne Rückkehrmöglichkeit führen.“
Das Kinderhilfswerk der Vereinten Nationen verlangt möglichst rasch
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