Unicef-Bericht stellt erschreckende soziale Folgen von Covid19 fest.
Die aktuelle Pandemie habe Kinder in einem noch nie dagewesenen Ausmaß betroffen und sei damit die schlimmste Krise für Kinder, die Unicef in seiner 75-jährigen Geschichte erlebt habe. Das stellt die Exekutivdirektorin des Kinderhilfswerks der Vereinten Nationen, Henrietta Fore am Donnerstag fest. Es ist die knappeste Zusammenfassung des ausführlichen Unicef-Berichts.
„Im Laufe unserer Geschichte hat UNICEF dazu beigetragen, ein gesünderes und sichereres Umfeld für Kinder auf der ganzen Welt zu schaffen, mit großen Erfolgen für Millionen Menschen“, sagte Fore. „Diese Errungenschaften sind nun in Gefahr. Die COVID-19-Pandemie ist die größte Bedrohung. Während die Zahl der Kinder, die hungern, nicht in die Schule gehen, missbraucht werden, in Armut leben oder zwangsverheiratet werden, steigt, sinkt die Zahl jener Kinder, die Zugang zu medizinischer Versorgung, Impfstoffen, ausreichender Nahrung und wichtigen Dienstleistungen haben. In einem Jahr, in dem wir eigentlich nach vorne schauen sollten, machen wir einen Rückschritt.“
Dem Bericht zufolge gibt es schätzungsweise 100 Millionen zusätzliche Kinder, die aufgrund der Pandemie in mehrdimensionaler Armut leben. Das entspricht einem Anstieg von 10 Prozent seit 2019 bzw. etwa 1,8 Kindern pro Sekunde seit Mitte März 2020. Darüber hinaus warnt der Bericht vor einem langen Weg, um verlorenen Boden zurückzugewinnen – selbst im günstigsten Fall wird es sieben bis acht Jahre dauern, bis das Niveau der Kinderarmut, das vor der COVID-Pandemie bestand, wieder erreicht ist.
Als weiteren Beleg für den Rückschritt nennt der Bericht, dass heute rund 60 Millionen Kinder mehr in von Armut betroffenen Haushalten leben als noch vor der Pandemie. Darüber hinaus haben im Jahr 2020 mehr als 23 Millionen Kinder keine wichtigen Impfstoffe erhalten – ein Anstieg um fast 4 Millionen gegenüber 2019 und die höchste Zahl seit 11 Jahren.
Bereits vor der Pandemie litten weltweit etwa eine Milliarde Kinder unter mindestens einem schweren Missstand: ohne Zugang zu Bildung, Gesundheit, Unterkunft, Ernährung, sanitären Einrichtungen oder Wasser. Diese Zahl steigt nun, da der ungleiche Aufschwung die Kluft zwischen wohlhabenden und armen Kindern weiter vergrößert, wobei die am stärksten ausgegrenzten und verletzlichen Kinder am meisten betroffen sind. Der Bericht stellt fest:
Zum gesamten Bericht – auf Englisch, Französisch oder Arabisch geht es hier
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