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Screenshot von der Homepage "Mehr Knödel für unsere Kikndergärten"; kinderfreunde.at
Screenshot von der Homepage "Mehr Knödel für unsere Kikndergärten"; kinderfreunde.at
19.11.2021

So kann man mit Kinderrechten nicht umgehen!

Österreichische Kinderfreunde wütend über das Ignorieren der Rechte junger Menschen durch die Regierung; Wiener Kinderfreunde weisen auf Verfassungsrang einiger Kinderrechte hin.

„Klar ist, dass es jetzt akut nur mehr darum gehen kann, Menschenleben zu schützen. Aber gleichzeitig muss im Blick behalten werden, dass jedem Kind seine Rechte zugestanden werden müssen und für die Zeit nach dem Lockdown ganz massiv in individuelle Begleitung im Bildungssystem, den Ausbau der psychologischen und psychiatrischen Versorgung, den großzügigen Zugang zu kulturellen, freizeitpädagogischen und sportlichen Angeboten investiert werden muss. Die Gewährleistung und Zusage dieser Maßnahmen muss Hand in Hand mit dem Beschluss des jetzigen Lockdowns gehen“, erklärte der Vorsitzende der Österreichischen Kinderfreunde – und Wiener Umweltstadtrat – Jürgen Czernohorszky am Freitag, einen Tag vor dem internationalen Tag der Kinderrechte (20. November).

Schon zum zweiten Mal in Folge findet der Internationale Kinderrechtetag mitten in einer Covid19-Welle statt. „Das wäre vermeidbar gewesen,“ ist der Bundesvorsitzende der Österreichischen Kinderfreunde – und Wiener Umweltstadtrat – Jürgen Czernohorszky überzeugt, „wenn man rechtzeitig auf die sich anbahnende Situation reagiert hätte und sich nicht vor vielleicht unpopulären Maßnahmen gedrückt hätte“.

Belastungen für Kinder unzumutbar

„Nun ist es so weit, dass abermals 1,5 Mio. Kinder und Jugendliche den Preis für dieses politische Versagen zahlen müssen und ihre Rechte mit Füßen getreten werden: Zuallererst wird ihr Recht auf körperliche Gesundheit und Gesundheitsversorgung riskiert. Wir wissen aber seit Monaten auch, was die Pandemie und ihre Konsequenzen mit der psychischen Verfasstheit dieser Generation macht. Denn die sich permanent ändernde Situation in den Kindergärten und Schulen, die teilweise finanzielle Belastung der Familien, die eingeschränkten Sozialkontakte und Freizeitmöglichkeiten, die permanent präsente globale Bedrohung durch Klimawandel und Pandemie – all diese Belastungen sind Kindern und Jugendlichen nicht zumutbar“, so der SPÖ-Politiker.

Kindergartenmilliarde

„Für diese geforderten Maßnahmen braucht es selbstredend Ressourcen vom Bund, wie beispielsweise 1 Milliarde für den qualitativen Ausbau der Elementarbildung, oder wie wir Kinderfreunde mit unserer aktuellen Kampagne sagen: Mehr Knödel für unsere Kindergärten“, fordert der Kinderfreunde-Bundesvorsitzende.

Verfassung: Kinder haben Vorrang

„Bei allen Kinder betreffenden Maßnahmen öffentlicher und privater Einrichtungen muss das Wohl des Kindes eine vorrangige Erwägung sein.“ Das steht immerhin im Verfassungsrang – und zwar in jenem Gesetzt, mit dem (leider nur) einige Artikel der UNO-Kinderrechtskonvention vor rund zehn Jahren in Österreich in den Rang der höchsten Gesetze gehoben worden ist. Darauf wiesen die Wiener Kinderfreunde am Freitag in einer Medien-Aussendung zum diesjährigen internationalen Tag der Kinderrechte (20. November) hin.

„Kinder haben das Recht auf Bildung und das Recht auf Gesundheit. In der momentanen Situation scheint für unsere Bundesregierung beides nicht kombinierbar“, erklärt dazu Christian Oxonitsch, Landesvorsitzender der Wiener Kinderfreunde. „Einerseits wissen wir, dass Distance-Learning und das Vermeiden des Kindergarten-Besuchs die Lernfortschritte vieler Kinder hemmt und sie psychisch belastet.  Andererseits gab es in Österreich bisher keine flächendeckenden Anstrengungen, auch für Kleinkinder ergebnissichere niedrigschwellige Testangebote zur Verfügung zu stellen oder Alternativen zu Schulschließungen vorzubereiten.“

Das von Bildungsminister Heinz Faßmann vorgelegte Bildungsbudget ist ein Tropfen auf dem heißen Stein und weit unter den Budgets vergleichbarer OECD Staaten. Es ist laut Oxonitsch „absolut nicht dazu geeignet, unser Bildungssystem gerechter und den heutigen Anforderungen entsprechend zu gestalten. Geschweige denn, die massiven Nachwirkungen der bisherigen Schulschließungen auf unsere Kinder und Jugendlichen aufzuarbeiten.“

„Zum Tag der Kinderrechte am 20. November 2021 fordern die Wiener Kinderfreunde die Bundesregierung daher auf, endlich die Bedürfnisse und Rechte der Kinder über Wirtschaftsinteressen und parteipolitisches Hickhack zu stellen“, so Oxonitsch.

Kinder-Sprechstunde zu Corona

„Und weil wir wissen, wie groß der Gesprächsbedarf rund um die Pandemie bei allen Menschen und eben auch bei Kindern ist, laden wir alle Kinder zu einer Kinder-Sprechstunde mit Expert*innen ein, die Antworten auf Fragen und Sorgen der Kinder geben wollen“, kündigt Czernohorszky an.

Virtuelle Sprechstunde für Kinder mit Fachleuten:
27. November 17 Uhr

kinderfreunde -> Kindersprechstunde

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