Zum 20. Mal lädt Afrika zu sich auf die Wiener Donauinsel ein. Lokalaugenschein von Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… am ersten Tag beim kreativen Kinderprogramm.
Adam (5), Dior (4) und Deni (11) sind die allerersten, die das kreative Kinderprogramm bei den diesjährigen Afrika-Tagen auf der Wiener Donauinsel in Anspruch nehmen. Knapp nachdem die Zugänge zum Jubiläums-Festival – heuer zum 20. Mal – geöffnet sind, beginnen sie mit den beiden Betreuer:innen der Kinderfreunde zu basteln.
Der Fünfjährige füllt vorsichtig Reiskörner in eine – unten natürlich zugeklebte – Kartonröhre zu füllen. Und upcycelt damit das Innere einer Klopapierrollen zu einem Musikinstrument.
Einer seiner Kumpels überzieht eine leere runde Konservendose mit einem zerschnittenen Luftballon – was die wohl einfachste Form einer Trommel wird. Der andere bemalt das Innere und Äußere eines metallenen Deckels, der einmal Gläser verschlossen hat. Als die Farbe trocken ist, spannt er Gummiringerl über den Deckel und befestigt mit Heißklebepistole bemalte Holzspateln auf die Deckel-Außenseite und die dort befindlichen Gummiringerln. Die Innenseite des Deckels ist somit die kleinste, leichteste Gitarre.
Während Farbe trocknet, begeben sich die drei zu einem anderen Tisch, um Memory und anderes zu spielen. Der Jüngste malt dazwischen noch eine papierene Maske an, seine Mutter schneidet Löcher hinein – dort wo die Augen sind, sodass ihr Sohn auch durchschauen kann.
In der Zwischenzeit kommen immer wieder Familien, um zu fragen, wo das Erzähl-Zelt ist. Das befindet sich gleich nebenan. Aber da der Autor und Erzähler eine weite Anreise – aus Linz – hat, öffnet es „aber nur am ersten Tag“ erst ein bissl später 😉
Dafür entschädigt Patrick Addai mit seiner ziemlich unnachahmlichen Art damit, dass er aus seinen Büchern nicht vorliest, sondern über Mimik, Gestik und mit dem ganzen Körper die Hauptfiguren, meist Tiere, richtiggehend lebendig werden lässt. Dazwischen trommelt er, reißt das Publikum zum Aufstehen und mittanzen oder zumindest im Sitzen zum mitfliegen – mit den Armen zu Adlerschwingen erhoben, wenn es um die Geschichte geht, dass ein Adler immer – im Herzen – ein Adler bleibt, auch wenn er im Hühnerhof landet.
Aus seinem jüngsten Buch „Sprich mit mir, Esel“ erzählt er auch noch eine Geschichte – Besprechung des Buches am Ende dieses Beitrages verlinkt.
Die Afrika-Tage bieten natürlich weit mehr als das Kinderprogramm – übrigens in der Nähe der Hauptbühne. Und auf dieser treten Abend für Abend musikalische Größen auf von Mamadou Diabate über Mjalisuso & Karo, Elvis Zjma & the Skypeace Band bis zu Oluchukwu Akusinana.
Und natürlich gibt es Kunsthandwerk bzw. Gewand aus den verschiedensten Ländern und Regionen Afrikas, Kulinarisches sowieso – und natürlich wollen die Afrika-Tage zwanglos und sehr sinnlich Vorurteile abbauen, friedliches Zusammenleben, Toleranz und Respekt (vor-)leben.
Zu einer Buchbesprechung des in der Passage übers Erzählzelt erwähnten Eselbuches geht es hier unten
Bis 26. August 2024
Montag bis Samstag: 14 bis 24 Uhr
Sonntag: 11 bis 24 Uhr
Kreatives Kinderprogramm mit Basteln, Spielen – täglich wechselnd; gestaltet von den „Kinderfreunden“ im Kinderzelt
ab 14 Uhr
Gruppen ab fünf Kindern – bitte anmelden: anmeldung@afrikat-tage.at
Geschichten aus Afrika – erzählt, getanzt, getrommelt mit Patrick Addai
ab 14.30 Uhr im Erzählzelt – neben dem Kinderzelt
Tickets: Eintritt vor 17 Uhr: 13 €;
nach 17 Uhr: 13 bis 50 € – je nach Konzert – siehe Homepage
Festivalpass: 160 €
Kinder bis 12 Jahre: Eintritt frei
Schüler:innen und Studis (bis 27 Jahre): Halbpreis auf die Tageskarte
Charity-Mondays – Eintritt frei
(U 6, Station Neue Donau; Straßenbahnen 31 und 33: Station Donauinsel; Schnellbahn – Achtung derzeit nur aus Richtung Floridsdorf – Station Handelskai)