Bei Kids in Fashion entwerfen nicht nur Kinder und Jugendliche, auch die Models sind sehr jung. Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr … traf einige vor und nach der Show.
Auch bei der 28. Auflage des größten Mode-Jung-Designer:innen-Bewerbs der Wiener Jugendzentren führten jugendliche, diverse und nicht nur zaundürre Models die realisierten Top-Entwürfe über den Laufsteg. Einige stellten sich kurzen Interviews mit KiJuKU.at
In ein Regenbogenfarbenes Kleid gehüllt, das weit auf dem Boden streift, platziert sich die 17-jährige Esra Erkus im Backstage-Bereich in der Nähe des Tisches mit den vielen Schuhen und vertraut dem Reporter an: „Ich krieg noch recht hohe Schuhe, dann streift nicht so viel vom Stoff auf dem Boden.“ Zu diesem Zeitpunkt steht sie vor ihrer Premiere: „Ich bin das erste Mal dabei, im Jugendzentrum bin ich gefragt worden, ob ich als Model mitmachen möchte und ich wollte, weil das sicher Action wird“, strahlt die Berufsschülerin so fast gar keine Nervosität aus. „Ich lerne Großhandelskauffrau, aber wenn ich fertig bin, will ich noch eine Lehre als Köchin machen“, verrät sie dem Journalisten.
Für ihre Model-Kollegin Jennifer Zenz (18) in einem engen Kleid aus bunten Quer-Streifen unterschiedlicher Stoffe und Materialien ist Kids in Fashion schon Routine, „ich bin das sechste Mal dabei und es ist wirklich jedes Mal von Neuem sehr cool!“
Auch schon das zweite Mal am Start zum Laufsteg ist die gleichaltrige Melanie, die gerade versucht, den sehr großen Hut so aufzusetzen, dass er in Balance bleibt. Sie kam über ihre Model-Agentur zu dieser Modeschau der jüngsten kreativen Designer:innen.
„Am Anfang war ich schon verwirrt, weil ich dachte, ich krieg noch was zum drunter anziehen“ gesteht Julian Mieltner (17), heuer zum ersten Mal Model in einem gelben Anzug mit großen Blumen drauf und bloßer Brust und Bauch unter dem offenen Sakko. „Aber es gehört so, ich hab mich dann dran gewöhnt, auch wenn das Material ein bisschen auf der haut kratzt.“
Er posiert für die Kamera neben dem 18-jährien Cody Kriz, der fürs Foto noch schnell seinen gelben, melonenartigen Hut holt. Auch er bekam die Info, dass Model gesucht werden über das Jugendzentrum, das er regelmäßig besucht.
Für manche bedeute der Abend ganz schön viel Stress. Es gab nicht 66 Models, so manche präsentierten mehrere Kleidungsstücke. Marton Vajda musste sich insgesamt fünf Mal umziehen. Am auffälligsten war er, als er im Anzug in Sonnenform über den Laufsteg tanzte, die Arme immer wieder hebend und senkend und so die Strahlen aussandte. Seit er fünf Jahre ist, tanzt er, „mit 9 hab ich die Aufnahmsprüfung an der Staatsoper geschafft und seit ich zehn bin, tanze ich dort, natürlich noch lange keine Hauptrollen. Aber ich hab schon in Schwanensee und im Nussknacker getanzt. Wir haben immer vormittags Ballett und nachmittags Schule in der Boerhaavegasse (Partnerschule der Oper). Wir haben auch am Samstag Schule“ – also auch am Tag der Kids-in-Fashion-Show. „Fashion hat mich schon immer interessiert. Früher als ich klein war hab ich auch Entwürfe eingeschickt, drei mal wurde auch was genommen, einmal war ich sogar bei den Preisträgern. Dann wurde ich gefragt, ob ich nicht hier auch modeln will, weil ich als Tänzer so eine gute Körperhaltung habe. Seit zwei Jahren bin ich nun hier dabei.“
Hier geht’s zum umfassenden Überblicks-Beitrag über Kids in Fashion 2022
