Elf Gruppen aus Volksschulen dreier Bundesländer stellten ihre Unterwasser-Projekte aus bunten Bausteinen bei der First Lego League in Wien vor; Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… war dabei – Bericht samt 50 Fotos und vier Videos.
Alles dreht sich ums Meer, genauer um die Welt unter Wasser. Drehen – das ist aber auch Bestandteil aller elf Projekte, die Volksschulkinder aus Wien, Niederösterreich und Kärnten aus Legosteinen gebaut und die bewegten Teile via Tablets programmiert. In der Woche nach den Osterferien haben die Kleingruppen ihre Konstruktionen und die Ideen dahinter im Rahmen der First Lego League im Turnsaal von St. Ursula in Wien-Liesing vorgestellt. Hinter allen Gedanken stecken auch Umweltschutzideen.
So kümmern sich die von der Küstenwache abfahrenden (U-)Boote der Bau AG von einer der drei Gruppen aus der gastgebenden Schule darum, Meerestiere zu einer Putzstation zu bringen, wo sie von Öl und anderen von Menschen verursachten Verschmutzungen gereinigt werden.
Ihre Kolleg:innen von „Masterminds“ – die Gruppennamen haben als Zusatz fast immer den bekannten Markennamen der genoppten bunten Bausteine aus Dänemark – haben eine ganze Unterwasserwelt gebaut. Mit Eingang durch Schleusen können Menschen dort auch von einem Comic- und anderen Läden, ja sogar einer Disco, die schützenswerte bunte Unterwasserwelt beobachten.
Die Submarines haben ihren Gruppennamen auf der Plakatwand sogar mit Bausteinen geschrieben. In ihrer Unterwasser-Forschungsstation kümmern sich die Wissenschafter:innen vor allem um den sogenannten „Milch-Fisch“. Dieses Fantasiewesen sondert Flüssigkeiten ab, mit denen so manche menschliche Krankheit geheilt werden könnte.
Die beiden Gruppen aus dem Kärntner St. Andrä im Lavanttal, der Schule namens Lavantinum, gaben sich englische Tema-Namen mit Anspielung auf die Bausteine. Die „Burning Blocks“ (brennende Blöcke) stellten in ihre Unterwasserwelt aus Lego-Bausteinen zentral auch ein Buch auf: „Ozeane“ aus der Reihe „Wissen to go“. „Dort haben wir gefunden, dass der Dornenkronen-Seestern ein Problem ist, weil er Korallen frisst“, erklären die Kinder dem Reporter. „Nein, der ist nicht ausgedacht, den gibt es wirklich!“, ergänzen sie auf die Nachfrage von Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… und schlossen damit eine Bildungslücke und gleich noch die nächste: „Tritonshörner (eine Schneckenart) sind die natürlichen Feinde dieser Seesterne. Aber die sind vom Aussterben bedroht.“ Menschen sammeln sie gerne wegen ihrer wunderschönen, beachtlichen Gehäuse.
Das U-Boot der Burning Blocks sammelt also sicherheitshalber all die gefräßigen genannten speziellen Seesterne ein, um die Korallen zu schützen.
Ihre Kolleg:innen aus der selben Kärntner Volksschule, die sich den Gruppennamen „Flaming Bricks“ (lodernde, leuchtende Ziegel bzw. Bausteine) warteten mit der vielleicht größten Konstruktion aus, einer Art Unterwasserbühne mit einem U-Boot, das sie so programmiert haben, dass es auf mehreren Ebenen hin und her fährt. Schließlich sammelt es schwebende Mikroplastikteile an und am Meeresgrund hinabgesunkene größere Kunststoffteile. „Aus dem gesammelten Plastikmist werden übrigens Lego-Bausteine hergestellt“, schildern sie ihren Upcycling-Gedanken. Zwecks Kreislaufwirtschaft, wird das U-Boot sowie die Forschungsstation mit aus der Meeresströmung gewonnener Energie versorgt.
… nennt sich die Gruppe aus der Volksschule Pressbaum. Da rauscht ein Hai per programmierter Bewegung aus einer Unterwasserhöhle, bewegen sich Korallen, auf Schienen in der Tiefsee fährt ein Wagen in ein kleines Königreich der Tiere. Der Schranken hält aber Menschen davor ab, denn die Tiere in diesem kleinen Reservat sollen vor den Zweibeinern geschützt werden.
Aus der Ganztags-Volksschule Carlbergergasse (Wien-Liesing) stellen gleich drei Gruppen – so wie aus der gastgebenden von St. Ursula – ihre Projekte vor. Allen gemeinsam: Sie haben sich jeweils ganze Geschichten rund um ihre Unterwasserwelt ausgedacht. Und sie alle tragen – englische – Tiernamen: Penguins (Pinguine), Owls (Eulen) sowie Bees (Bienen). Die haben sie aber nicht für die Teilnahme an der First Lego League erfunden, „das sind unsere Klassennamen“, erklären sie dem Journalisten.
Die Erst-Erwähnten, die sich auf ihrem Plakat auch abgekürzt „Pingu’s“ nannten, ließen in ihrer Story ein Flugzeug mit sechs Forscher:innen ins Meer stürzen. Auf der Suche nach ihnen stoßen andere Wissenschafter:innen auf die 365 Jahre alte Spuck-Qualle mit erstaunlichen Fähigkeiten. „Diese Art kann Mikroplastik fressen und zersetzten. Außerdem „ist unsere Forschungsstation barrierefrei und unsere U-Boot hat Lichtsensor und kann drei Geräusche“, was die Kinder zwar vorführen, aber im Geräuschpegel aller elf ständigen Gruppenpräsentationen auch für die umhergehenden Juror:innen nicht leicht hörbar ist.
Die Owls (Eulen) erfanden einen „Stierfisch“ – „seine Nahrung ist Müll, er ist 1,3 Meter groß und mit dem Putzerfisch verwandt“, erfahren Besucher:innen am Stand dieses Projekts.
Die dritte Gruppe aus der genannten GTVS, die Bees (Bienen) dachten sich sechs Jugendliche aus, die im TV verfolgen, wie zwei Forscher:innen im Pazifik nach besonderen Meerestieren suchen. „Die haben Eis- und Feuerkräfte, wirkt vielleicht komsich, aber es geht um besonderes Feuer.“ Außerdem gibt’s hier eine Höhle mit besonderem Schatz und einen Roboter, den sie programmiert haben, „und der Helfi heißt und sein Propeller filtert Mikroplastik aus dem Wasser, saugt es ein und verwandelt es in irgendwas Gutes“.
Ihren Schulnamen haben zwei Gruppen der offenen Volksschule Knollgasse (Wien-Favoriten) in ihre Team-Bezeichnungen eingebaut: Knollgenieure sowie Knollitasten. Und sie waren die einzigen, die echtes Wasser am Rande ihre üppigen trockenen Unterwasserwelt verwendeten. In einen durchsichtigen, oben offenen mittelgroßen Würfel tauch ihr kleines programmiertes U-Boot auch wirklich ein.
Ansonsten ist ihre Meereslandschaft eine Art Freizeitparadies für Menschen samt Konzerthalle. „Wir haben Spaß am Bauen gehabt, sogar als unsere Landschaft drei Mal zerstört worden ist, haben wir sie wieder aufgebaut. Es geht ja darum, Spaß dabei zu haben und am Leben überhaupt“, erklären die Knollgassen-Kinder dem KiJuKU-Berichterstatter.
Ach ja, irgendwann in diesem Bericht ist auch eine Jury erwähnt. Die Jurorinnen und Juroren schauten sich alle elf Projekte genau an, stellten Fragen und vergaben Auszeichnungen an alle – angepasst an die jeweilige Unterwasserwelten von „kreative Forschungsstation“ über „lebendige Unterwasserwelt“ bis zu „spannende Forscherreise“.
Jedenfalls zeigen die Teamarbeiten, was alles in Schulen so „abseits“ und oft „nebenbei“ passiert, Spaß macht, Kreativität und viel mehr fördert: Sich auf ein Thema einigen, dazu recherchieren, die Arbeit auf- und einteilen, sie konsequent auch durchführen und nicht zuletzt zu überlegen, was und wie präsentieren wir unsere Konstruktion und die Gedanken und Ideen dahinter.
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