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Mary Ellen Mark Batman und Barbies, Toys 'R' Us Feiertags-Parade 2002
Mary Ellen Mark Batman und Barbies, Toys 'R' Us Feiertags-Parade 2002
04.01.2025

Unsichtbare Frauen fotografisch portraitiert

Spannende Ausstellung von Arbeiten der Fotojournalistin Mary Ellen Mark im wiener Fotomuseum „Westlicht“.

Am letzten Sonntag des Vorjahres hat es mich zur aktuellen Ausstellung „The lives of women“ von Mary Ellen Mark im WestLicht in der Westbahnstraße 40 (1070 Wien) gezogen, einem Museum für alle Foto-Enthusiastischen. Die amerikanische Fotojournalistin Mary Ellen Mark hat im Laufe ihres Lebens an unterschiedlichen außergewöhnlichen Orten fotografiert und Menschen vor die Linse genommen, die in der Gesellschaft eher unsichtbar sind. Beliebt waren bei ihr Frauen. Die Fotografien sind (meistens) schwarz-weiß, echt und ungefiltert.

Mary Ellen Mark Nilpferd und Artistin, Great Rayman Circus 1989
Mary Ellen Mark Nilpferd und Artistin, Great Rayman Circus 1989

Berührende Szenen

Besonders berührt hat mich eine Szene von sehr jungen Artistinnen einer indischen Wanderzirkusfamilie, die sich für die Aufführung fertigmachen. Oder ein anderes Bild, das zwei Mädchen zeigt (Titel: Amanda und ihre Cousine Amy). Das eine blickt rauchend in die Kamera, als wäre es das Selbstverständlichste auf der Welt, obwohl es nach meiner Einschätzung nicht einmal 10 Jahre alt ist.  Mary Ellen Mark war an Ausreißerinnen und an Frauen interessiert, deren Lebensgeschichte nicht prototypisch ist. So auch Patientinnen einer psychiatrischen Klinik oder Sexarbeiterinnen. Mit der damals 13-jährigen Tiny, die prostituiert war, entwickelte sich sogar eine lange Freundschaft und sie ist immer wieder vor Marks Kamera getreten. Eine sehr ausdrucksstarke Einzelaufnahme ist „Tiny in ihrem Halloween-Kostüm“, das die Flyer für die Ausstellung ziert.

Mary Ellen Mark hat sich auch für Zwillinge interessiert und sie bei jeder Gelegenheit fotografiert (z.B. Sue Gallo Baugher und Faye Gallo). Die Ausstellung wirft ein Licht auf Menschen und Themen, die oft im Dunkeln sind. Die „unschöne“ Realität wird vermenschlicht und ist dadurch schön.

Stefanie Kadlec

Hier geht’s zu einem Mitarbeiter des Fotomuseums „Westlicht“

Mary Ellen Mark Laurie in der Badewanne, Ward 81, Oregon State Hospital 1976
Mary Ellen Mark Laurie in der Badewanne, Ward 81, Oregon State Hospital 1976
INFOS: WAS? WER? WANN? WO?

Mary Ellen Mark
The Lives of Women

Bis 16. Februar 2025
täglich außer Montag
di, MI, Fr: 14 – 19 Uhr
Do: 14 – 21 Uhr
Sa, So, feiertags: 11 – 19 Uhr
Westlicht.Schauplatz für Fotografie: 1070, Westbahnstraße 40
Telefon: 01 522 66 36 60
westlicht -> maryellenmark