Die jüngsten Gewinner:innen, U10, beim weltweit bekannten Prix Ars Electronica und ihre Projekte.
Ausgehend von einem abstrakten Bild mit bunten Acrylfarben gestaltete die 8-jährige Nea Geršak mit Hilfe von künstlicher Intelligenz (KI) ein Video, das sie in eine märchenhafte Waldlichtung mit Fuchs und Reh beamt und aus der heraus sie auf die Betrachter:innen zu schwebt. „PA1NTING“ brachte ihr den Hauptpreis bei den Unter-10-Jährigen in der U19 – create your world Kategorie beim renommierten Prix Ars Electronica.
Am vorletzten Tag des Festivals mit weltweiter Bedeutung wurden in einer eigenen Zeremonie die 23 Preise bei den Young Creatives (U10, U12, U14) sowie den Young Professionals (14 bis 19) vergeben. Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr stellt alle vor – der leichteren Übersichtlichkeit und Lesbarkeit in „Häppchen“ nach den vier Alters-Untergruppen, beginnend heute mit U10; wobei ganz stimmt’s nicht, ein Beitrag aus der Gruppe U12 ist schon seit einem Tag online, weil „Handy Stopp“, das humorvolle Video samt Prototyp einer Schlaghand bei zu langem Smartphone-Gebrauch, zu einem thematischen Schwerpunkt am Wochenbeginn gepasst hat – Link dazu unten am Ende des Beitrages.
Kinder I Jugend I Kultur I Und mehr… vertraut die Preisträgerin an, „ich hab schon mit zwei gern gemalt und ab so ungefähr 3½ abstrakt. Beim Malen versink ich oft so richtig in die Bilder rein.“
KiJuKU will dann noch wissen: „Wenn du malst, hast du dann vorher schon eine Vorstellung wie dein Bild ausschauen soll oder malst du einfach drauflos?“
Nea Geršak: „Manchmal hab ich vorher schon eine Vorstellung davon und manchmal mal ich drauflos. Bei diesem großen Bild hab ich zuerst immer geschaut, welche Farben zusammenpassen und dann an verschiedenen Ecken gemalt. Und als ich die große grüne Stelle da oben hatte, ist mir der Titel für das Bild eingefallen: Lichtung Märchenwald.“
Und der wurde zum Ausgangspunkt für das mit KI erstellte Video, wo sie, pardon eine KI-Version ihrer selbst, auf einer märchenhaften Waldlichtung auftritt. Ihr KI-Zwilling sagt dann in dem knapp 1½ -minütigen „genau so habe ich es mir vorgestellt“. Nach einem drohnenartigen Flug über den Wald landet sie wieder in ihrem Zimmer, um das auf dem Boden fertig gemalte Bild auf die Staffelei zu stellen (Link zum Video unten am Ende des Beitrages).
„Meine Mama stellt meine Bilder auf Instagram, ich bin ja noch zu jung, um dort sein zu dürfen, aber sie zeigt mir immer vorher, was sie online stellen will, und fragt mich, ob ich damit einverstanden bin.“
Eine philosophisch-kulturpolitisch reife Aussage tätigte Nea Geršak bei der Preisübergäbe – siehe verlinktes Video am Ende des Beitrages: „Kunst ist für mich wie eine andere Welt,. in die ich eintauchen kann. Ich kann meine Gefühle und meine Gedanken darin ausdrücken. Es gibt kein Richtig und kein Falsch, deswegen liebe ich Kunst.“
„Wenn ich eine schöpferische Phase hab, schaff ich an einem Tag sogar drei Seiten, aber sonst jeden Tag eine Seite“, verrät der zehnjährige quirlige Oberösterreicher Ilias Christoph Pernsteiner. Mit seinem Comic „Der rote Rächer“ wurde er bei den Jüngsten (U10) ausgezeichnet. Seine Hauptfigur, ein Archäologe, kämpft gegen alle möglichen Bösewichter, manche mit bekannten, leicht veränderten, Namen – etwa der Rote Godzilla, Zombies und einen Schwarzen Professor. Hilfe und Unterstützung bekommt er von einem Mädchen, namens Die Neunte.
„In starken, dynamischen Bildern erzählt er eine Superhelden-Story mit originellen Bösewichten. Das Timing der Story und die Framekomposition schaffen Spannung und Drama, fand die Jury (Vivian Bausch, die die U19-Ceremony moderierte, sowie Clara Donat, Jan G. Grünwald, Katharina Hof und Conny Lee).
„Zuerst denk ich mir ungefähr die Geschichte aus, dann leg ich mit dem Zeichnen los, erst mit dem Bleistift, dann mit Fineliner und dann mit Farben“, schildert er den Arbeitsprozess. Und fügt noch schnell hinzu, „ich hab schon 12 Bände gezeichnet“. Außerdem hat er dazu auch schon eine Homepage, „da hat mir der Papa und eine KI geholfen“.
Dass er unter die ersten zehn kommen würde, „hab ich vermutet, aber dass es eine Auszeichnung wird nicht. Das haben wir erfahren, als wir in Wien bei einem Ausflug waren. Es hat ziemlich geregnet und da waren wir nicht so gut drauf. Wir haben auf eine Straßenbahn gewartet, da hat der Papa die eMail gekriegt, dass ich die Auszeichnung bekomm, dann war alles gleich ganz anders!“
Die Geschichten gibt’s übrigens nicht nur gezeichnet, sondern auch zu hören als Hörspiel-Podcast – alles über seine Homepage, die natürlich unten am Ende des Beitrages verlinkt ist.
„Der Rote Rächer“ entstand im Vorjahr, aber schon davor, ab 7 Jahren, hat er eigene Bücher fabriziert und obendrein spielt er seit drei Jahren Harfe.
Auf seiner Homepage schreibt er über sich unter anderem: „Ein besonders großer Dank gilt auch meiner Mutter, die in mir die Liebe zum Lesen, Zeichnen und Malen geweckt hat und außerdem meiner Schwester, die mich immer wieder zu neuen Ideen inspiriert hat. Außerdem möchte ich mich noch bei dem Autor des Buches „Die Kunst des Zeichnens“ bedanken, da dieses Buch der Grundstein für meine Heldenidee war.“
Eine Anerkennung gab es bei den Unter-10-Jährigen für eines der vielen Projekte nicht nur beim Prix Ars Electronica von Kindern und Jugendlichen mit dem Grundgedanken Nachhaltigkeit und ökologischerem Umgang mit der (Um-)Welt. Kinder der Mehrstufenklasse (3. und 4. Schulstufe) der Europaschule Linz dachten über „Green Food“ nach, kombinierten in ihren Bildern, Modellen und ihrer Installation zu einer Landwirtschaft ohne Pestizid-Einsatz und, um weniger Flächen zu verbrauchen, vertikal angeordneten Feldern programmierbare Lego-WeDo-Roboter, Programmier-Tools und Software wie Scratch und Logic, Modulbausätzen wie MakeyMakey und 3D-gedruckte Elemente.
Technik, Umweltbewusstsein und Kreativität sind die Elemente der fächerübergreifenden Projektarbeit, in der sie Wissen sammelten und dieses anschaulich an andere vermitteln.
„Das äußerst komplexe Projekt ist bis ins Detail durchdacht und in sich stimmig“, meinte die Jury und vergab die Anerkennung bei den Jüngsten, nicht zuletzt für den Inhalt dieser Arbeit.
Fortsetzungen mit den Gewinner:innen der älteren Kategorien folgen.
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